Während Lukács‘ frühe Werke für das Studium des marxistischen Denkens anerkanntermaßen von zentraler Bedeutung sind, wurden seine späteren Werke, die sich weder einem „westlichen“ noch einem „östlichen“ Marxismus zuordnen lassen, nicht selten als politische Anpassungen an den Marxismus-Leninismus im „realen Sozialismus“ abgetan und deshalb ignoriert. In letzter Zeit mehren sich die Stimmen für eine neue Interpretation von Lukács‘ späteren Schriften zu so unterschiedlichen Themen wie Ästhetik, Politik und Ontologie. Es wird deutlicher, dass diese Schriften eine methodische Einheit aufweisen, die an die inspirierenden Ideen von Geschichte und Klassenbewusstsein anknüpfen.
Siehe auch