Malina, der erste und einzige Roman der Lyrikerin Ingeborg Bachmann, ist das Buch einer Beschwörung, eines Bekenntnisses, einer Leidenschaft. Malina ist wohl die denkbar ungewöhnlichste Dreiecksgeschichte: weil zwei der Beteiligten in Wahrheit eine Person sind, ›eins sind‹ und doch jede Person ›doppelt‹ ist.
Leben (Thema)
Dort fließt kein Blut, und das Gemetzel findet innerhalb des Erlaubten und der Sitten statt.
Ingeborg Bachmann hat mit »Das Buch Franza« und »Requiem für Fanny Goldmann« zwei »Geschichten mit letalem Ausgang« geschrieben. Sie berichten schonungslos über die soziale Gewalt und die moralischen Verbrechen innerhalb der Gesellschaft, die von keiner Justiz geahndet werden. Die Schicksale von Franza Jordan und Fanny Goldmann belegen: Die Gesellschaft ist der allergrößte Mordschauplatz. »Requiem für Fanny Goldmann« sollte nach dem Willen Ingeborg Bachmanns mit »Malina« und dem »Buch Franza« den Zyklus »Todesarten« bilden – ein Projekt, das sie nicht zu Ende brachte.
Eine Frau joggt auf einem Küstenpfad und gerät in einen Lauf um ihr Leben. Die Risse im antarktischen Schelfeis werden einem Jungen zu Vorboten drohenden Unheils. Ein Mädchen wird sexuell belästigt und entdeckt die Zerstörungskraft seiner eigenen Wut. Ein Mann droht am Arbeitsdruck zu zerbrechen, bis ein liegengebliebenes Feuerzeug seine Gegenwehr weckt.
Die Risse im Leben der Figuren sind mal fast unsichtbar, mal klaffende Abgründe. Immer markieren sie eine Zäsur, nach der nichts mehr ist wie zuvor.
Ein Roman, der durch die BRD-Zensur alles dessen, was aus der DDR kam, in Vergessenheit geriet. - die Wiederentdeckung einer beeindruckenden Autorin und Zeitzeugin, die zu Christa Wolfs sogenannter »Weiberrunde« gehörte.
»Wohin treibst Du? Weißt Du, was Du riskierst?«
Karen verlässt die Stadt, in die sie einst voller Hoffnungen und Träume gekommen ist. Und sie verlässt Peters, ihre große Liebe, mit dem sie zuletzt eher nebeneinanderher als zusammengelebt hat.
Das neue brillante Buch der Nature-Writing-Ikone
Sind Flüsse bloße Materie und Ressource für Menschen und Tiere? Keineswegs, sagt Robert Macfarlane: Sie sind eigenständige Lebewesen mit Rechten. Flüsse sollen frei von Verschmutzung fließen - und ein gesundes, von Menschenhand ungestörtes Ökosystem entwickeln dürfen. Mit diesem radikalen Konzept nimmt uns Macfarlane in seinem neuen Buch mit auf eine globale Reise, die unser Bewusstsein verändern wird.
Philip K. Dick (1928-1982) gehört zu den einflussreichsten US-amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Romane und Kurzgeschichten wurden nicht nur vielfach verfilmt - Blade Runner, Total Recall und Minority Report waren internationale Kinoerfolge -, sondern dienten unzähligen anderen Autoren, darunter Emmanuel Carrère, als Inspirationsquelle. Zeit seines Lebens trieb Dick die Frage um, welche inneren und äußeren Mächte unser Denken, Fühlen und Handeln lenken.
Ein Roman über Widerstand und Alltag im »Dritten Reich«
Die Schuhverkäuferin Elisabeth ist eine überzeugte Nationalsozialistin, und als sie am 1. Mai den SA-Mann Erwin kennen lernt, scheint zunächst das Glück perfekt. Doch dann wird Elisabeth schwanger, und Erwin rät ihr zur Abtreibung. Auch in politischer Hinsicht entfremden sich die beiden zunehmend, denn Elisabeth wird in ein Arbeitslager geschickt und beginnt dort das System zu hinterfragen. Als ihre Kollegin Selbstmord begeht, entschließt sich Elisabeth zum Protest ...
Violeta ist die inspirierende Geschichte einer eigensinnigen, leidenschaftlichen, humorvollen Frau, deren Leben ein ganzes Jahrhundert umspannt. Einer Frau, die Aufruhr und Umwälzungen ihrer Zeit nicht nur bezeugt, sondern am eigenen Leib erfährt und erleidet. Und die sich gegen alle Rückschläge ihre Hingabe bewahrt, ihre innige Liebe zu den Menschen und zur Welt.
Lange Zeit galt es als ausgemacht, dass die Bevölkerung in Deutschland immer weiter schrumpft. Doch dieser Trend hat sich umgekehrt - im Jahr 2045 könnten sogar bis zu 89 Millionen Menschen in Deutschland leben. Wie könnte dieses Deutschland aussehen? Wo würden die Menschen leben und arbeiten? Die Beitragenden aus dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigen auf, welche Aufgaben in den Bereichen Bauen und Wohnen, Infrastruktur und Wirtschaft sowie Sicherung des sozialen Zusammenhalts zu meistern wären.
In dunklen, pointierten Krimi-Miniaturen beschreibt Doris Gercke die ganz normalen Verhältnisse, erzählt von Handlungen und Zufällen und Irrfahrten Einzelner in unserer Gesellschaft. Wir treffen auf Habenichtse, Huren, Heißsporne und Herzlose, betrachten den (Kriminal-)Fall des Lebens aus der Sicht von Hilflosen und Saturierten, Tätern und Opfern. Diese »Deutschen Geschichten« sind ein bisschen gemein, sie zeigen eine Welt ohne Hollywoodlösungen. Und doch ist die Lektüre ein großer Genuss für alle, die den finsteren Realismus einer erfahrenen und gewieften Erzählerin zu schätzen wissen. Das Verbrechen ist politisch, das Leben vergänglich.