Imperien sind aus postkolonialer Sicht in der soziologischen Theorie und historischen Soziologie hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Geschichte der Gesellschaften und der globalen Moderne häufig vergessen worden. Diese Leerstelle füllt Ralf Rapiors Studie, indem sie die Begriffs- und Strukturgeschichte von Imperium soziologisch rekonstruiert.
Moderne (Thema)
Eine glänzend erzählte Geschichte der deutschen Wirtschaft
Dreihundert deutsche Männer, schrieb Walther Rathenau zu Beginn des 20. Jahrhunderts, bestimmten die wirtschaftlichen Geschicke des Kontinents. Er meinte das enge Geflecht aus Bankiers, Industriekapitänen und Lobbyisten, das sich mit dem Aufstieg von Firmen wie der Allianz, Krupp oder Siemens herausgebildet hatte. Man kannte einander, man sprach miteinander - und man sprach sich ab. Bis in die 1990er Jahre prägte dieses Netzwerk namens »Deutschland AG« die Politik und die Unternehmenskultur in der Bundesrepublik.
Jelinek über den Rechtspopulismus.
Ein blinder König, der mit Immobilien, Golfplätzen und Casinos ein Vermögen verdient hat, regiert plötzlich die USA, und der Rest der Welt reibt sich ungläubig die Augen.
Ein österreichischer Politiker verspricht auf einer Baleareninsel einer reichen Russin die Herrschaft über die heimische Medien-Landschaft, um die eigene Macht zu stärken, und verkauft ihr die Natur gleich mit: Flüsse und Seen werden zum privatisierten Spekulationsobjekt, Berge und Täler dienen dem lukrativen Straßenbau.
Malina, der erste und einzige Roman der Lyrikerin Ingeborg Bachmann, ist das Buch einer Beschwörung, eines Bekenntnisses, einer Leidenschaft. Malina ist wohl die denkbar ungewöhnlichste Dreiecksgeschichte: weil zwei der Beteiligten in Wahrheit eine Person sind, ›eins sind‹ und doch jede Person ›doppelt‹ ist.
»Die Würde des Menschen ist unantastbar.« Diesem vermeintlich selbstverständlich gewordenen Anspruch, der sich dem Humanismus europäischer Prägung verdankt, geht Jürgen Goldstein in dieser prägnanten ideengeschichtlichen Untersuchung auf den Grund. Er zeigt, welche Potenziale Begriffe wie Bildung, Individualität und Leiblichkeit, Freiheit und Selbstbestimmung, Vernunft und Sittlichkeit oder politische Partizipation über Jahrhunderte hinweg gegen viele Widerstände entfalten konnten.
Dieter Stein (1924-2022) gehört zu den großen Unbekannten der deutschen Kunstgeschichte der Nachkriegszeit. Bereits 1950 erregte er mit den ersten abstrakten Gemälden, die in seiner Heimatstadt Würzburg nach dem Krieg zu sehen waren, Aufsehen.
Dieter Stein (1924-2022) remains one of the great unknowns of post-war German art history. His first abstract paintings, which were exhibited in his hometown of Würzburg after the war, caused a sensation as early as 1950.
Im Jahr 1959 fährt Pasolini mit einem Fiat Millecento die gesamte italienische Küste entlang, eine Reise - »La lunga strada di sabbia« - ist ein eigenwilliges Dokument dieser Zeit, einer Zeit zwischen dem Ende der Traditionen und der aufziehenden Globalisierung.
Der Surrealismus war nicht nur eine Kunstbewegung - er war eine politische Kraft. Surrealist:innen kämpften gegen Faschismus und Kolonialismus, unterstützten die Spanische Republik und hinterließen ein Erbe radikaler Poesie, Malerei, Fotografie und kritischer Theorie.
"Utopie" und "Hoffnung" sind die beiden Schlüsselbegriffe des Denkens des Philosophen Ernst Bloch. In dieser Zeitschrift geht es darum, sie auf ihren Gebrauchswert für die Gegenwart zu prüfen. Zehn Artikel widmen sich der Frage, wie und ob das utopische Hoffen heute aktualisiert werden kann.
Wir leben im Zeitalter der Angst - höchste Zeit, den Klassiker von Zygmunt Bauman zu lesen, der hier endlich zum ersten Mal deutsch vorliegt. Viele Katastrophen haben wir schon hinter uns, an die Fernsehbilder haben wir uns gewöhnt, aber die Anatomie der Ängste, die Misere der Moderne hat sich nicht verändert.
