Schwarzwasser. Am Königsweg.
Zwei Theaterstücke

Jelinek über den Rechtspopulismus.

Ein blinder König, der mit Immobilien, Golfplätzen und Casinos ein Vermögen verdient hat, regiert plötzlich die USA, und der Rest der Welt reibt sich ungläubig die Augen.
Ein österreichischer Politiker verspricht auf einer Baleareninsel einer reichen Russin die Herrschaft über die heimische Medien-Landschaft, um die eigene Macht zu stärken, und verkauft ihr die Natur gleich mit: Flüsse und Seen werden zum privatisierten Spekulationsobjekt, Berge und Täler dienen dem lukrativen Straßenbau.

ISBN 978-3-498-00199-5 1. Auflage 28.01.2020 22,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Hardcover)

Die Namen der handelnden Personen in "Am Königsweg" und "Schwarzwasser" sind hinlänglich bekannt, spielen aber keine Rolle, denn ganz grundsätzlich umkreist Elfriede Jelinek in ihren zwei hochaktuellen Stücken das Phänomen des Rechtspopulismus, der sich virusartig rund um den Globus ausbreitet und das Klima nachhaltig vergiftet.
Zwischen Tragödie und Groteske, hohem Ton und Kalauern befragt Jelinek dabei auch selbstkritisch die eigene Position und entwirft mögliche Formen des Widerstands.

Mehr Infos

Leseprobe des Verlags

Rezensionen

Unter den Blinden ist auch ein Blinder König. In Elfriede Jelineks Theaterstücken „Am Königsweg“ und „Schwarzwasser“ treffen antike Mythen auf rechtspopulistische Politiker Von Jannick Griguhn literaturkritik.de 19.07.2020

[zu „Schwarzwasser“] Formloser Sog der Gewalt. "In präzise komponierten Gedankenverschachtelungen und assoziationsreichen Wortkaskaden kreist das Stück sogartig um das erbärmliche Bacchanal von Politikern, das schlagartig umschlägt in Gewalt." Von Christina Kaindl-Hönig Die deutsche Bühne 07.02.2020

zu „Schwarzwasser“] Politiker im dionysischen Machtrausch. Die Ibiza-Affäre sorgte 2019 für einen Skandal, der die österreichische Bundesregierung stürzte. Jetzt hat Elfriede Jelinek die Ereignisse zum Stück „Schwarzwasser“ verarbeitet. Es bedient sich auch bei einem Klassiker von Euripides. Christine Scheucher im Gespräch mit Axel Rahmlow Deutschlandfunk Kultur 06.02.2020

Autoreninfos

Elfriede Jelinek (Jahrgang 1946) ist eine österreichische Schriftstellerin und Dramatikerin, die 2004 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde. Bekannt wurde sie durch ihre radikale Sprache, ihre feministische und gesellschaftskritische Haltung sowie durch provokante Theatertexte. In Romanen wie Die Klavierspielerin (1983) analysiert sie Machtstrukturen, Sexualität und Gewalt. Ihre Theaterstücke, darunter Burgtheater oder Prinzessinnendramen, brechen bewusst mit traditionellen Formen und entlarven ideologische Muster. Jelineks Sprache ist oft montiert, collageartig und von Ironie durchzogen. Wiederkehrende Themen sind Kapitalismus, Patriarchat, Nationalsozialismus und Medienkultur. Trotz oder gerade wegen ihrer Radikalität gilt sie als eine der einflussreichsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. 2004 erhielt sie den Literaturnobelpreis.

Wikipedia: Elfriede Jelinek  | Website: Elfriede Jelinek  |  elfriede-jelinek-forschungszentrum.com

Erstellt: 09.10.2025 - 08:05  |  Geändert: 09.10.2025 - 08:44