Kosovokrieg

Am 18. Dezember 2020 erhielt Dick Marty einen Anruf vom Kommandanten der Tessiner Kantonspolizei, sein Leben sei bedroht, er und seine Familie müssten sofort unter Personenschutz gestellt werden. Marty fragte nur: »Balkan?« 2009 hatte ihm der Europarat die Ermittlungen zum Handel mit Organen serbischer Gefangener nach dem Kosovokrieg übertragen. So wurde Marty gleich zu Beginn seines Ruhestands zum Gefangenen im eigenen Haus.

ISBN 978-3-03973-049-0 24,00 € Portofrei Bestellen

Gut zwei Jahrzehnte hat Knut Mueller als Reporter von Kriegsschauplätzen unterschiedlichster Art aus aller Welt berichtet. Für Magazine wie Der Spiegel und der Stern war er unterwegs, wagte sich in Bürgerkriegsgebieten, scheinbar "befriedeten" Regionen und spürte immer auch dem Schicksal der kleinen Leute, der Kriegsopfer, nach.Er verfolgte den Jugoslawienkrieg mit seinen Folgekonflikten hautnah, ebenso die Entwicklungen in Afghanistan seit 9/11 oder die Kämpfe der Warlords in Horn von Afrika. Vieles wird beschrieben, was man aus der klassischen Berichterstattung nicht kennt. 

ISBN 978-3-96311-775-6 20,00 € Portofrei Bestellen

Gestandene Umbrüchler und revolutionäre Aufrührer von einst sitzen heute auf den Bänken der Regierung. Der von Rudi Dutschke propagierte lange Marsch durch die Institutionen endete im zuvor verachteten Establishment, die Voraussetzung für sein Scheitern war das Gelingen. Wie kein anderer steht Joseph »Joschka« Fischer für die Generation der Achtundsechziger, für die Liquidierung ihrer Ideen durch Integration. Niemand hätte den Job des Totengräbers effektiver ausfüllen können als er, der eine aufstrebende Partei bändigte, um selbst aufzusteigen. Den Wechsel zu NATO-Kriegseinsätzen und der Armutsverordnung Hartz IV hatten diejenigen zu erledigen, die selbst einmal auf der anderen Seite standen.

ISBN 978-3-360-01374-3 15,00 € Portofrei Bestellen

20 Jahre nach den NATO-Luftangriffen auf Serbien im Rahmen des Kosovokrieges eröffnet Elisa Satjukow den Blick auf die »andere Seite« dieser Intervention. Anhand bisher unerschlossener Dokumente fragt sie nach den Erfahrungen, Emotionen und Erinnerungen der serbischen Gesellschaft unter den Bedingungen von Bomben und Ausnahmezustand im Frühjahr 1999. Dabei zeigt sie, dass die NATO-Intervention nicht nur eine Schlüsselerfahrung der Milosevic-Ära darstellt:

ISBN 978-3-8376-4939-0 35,00 € Portofrei Bestellen

Von der Peripherie des Osmanischen Reiches zur Kolonie Serbiens, über die italienische und deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg, die anschließende Autonomie im sozialistischen Jugoslawien zum Protektorat der EU: Die Geschichte des Kosovo hat ihren Abschluss in einem wirklich unabhängigen Staat bislang noch nicht gefunden. Serbien kontrolliert weite Teile im Norden des Landes, die EU überwacht mittels der EULEX-Mission, die Türkei agiert wiederum als "Schutzmacht" der türkischen Minderheit und Saudi-Arabien missioniert.

ISBN 978-3-903290-01-3 17,00 € Portofrei Bestellen

1999 entschied die NATO, in die Auseinandersetzungen zwischen der paramilitärischen UÇK, die für die Unabhängigkeit des Kosovo kämpfte, und der serbisch-jugoslawischen Armee einzugreifen. Damit wollte sie die Regierung Slobodan Milosevics zum Rückzug der Armee aus dem Kosovo zwingen. An den Luftschlägen der NATO gegen Serbien beteiligte sich auch Deutschland, dessen rot-grüne Regierung sich zu dieser militärischen Maßnahme mit dem Verweis auf serbische Menschenrechtsverletzungen durchrang.

ISBN 978-3-15-011212-0 14,95 € Portofrei Bestellen

Der Dokumentarfilmer und Autor Frieder Wagner hat in den Kinderkrankenhäusern des Irak Bilder des Schreckens gesehen und aufgenommen. In seinen Filmen "Deadly Dust - Todesstaub" (2007) und "Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra" (2003) berichtet er über die Vertuschungsstrategie der Militärs, der Industrie und von Regierungen, aber auch jener der Medien und der Politik. Seine jahrelange Beschäftigung mit dem Thema führte ihn zu den verseuchten Kriegsschauplätzen, wo er gemeinsam mit dem deutschen Arzt Siegwart-Horst Günther (1925-2015) wichtige Fakten zutage förderte, die nun erstmals in Buchform erscheinen. Darin sind auch Aufzeichnungen über die fatalen Folgen des Auslandseinsatzes von deutschen Bundeswehrsoldaten enthalten.

ISBN 978-3-85371-452-2 22,00 € Portofrei Bestellen

Der Kosovo-Krieg zwischen 24. März und 10. Juni 1999 war der erste NATO-Angriff ohne Ermächtigung des UN-Sicherheitsrats. Die als "humanitäre Intervention" bezeichnete Operation Allied Force wurde als Einmischung gerechtfertigt, die "weitere schwere und systematische Verletzungen der Menschenrechte unterbinden und eine humanitäre Katastrophe im Kosovo verhindern" sollte (Bundeskanzler Gerhard Schröder am 24. März in seiner Fernsehansprache). Und Außenminister Joschka Fischer unterstrich seine Zustimmung zum ersten deutschen Krieg seit 1945 mit der Begründung, er habe nicht nur "Nie wieder Krieg", sondern auch "Nie wieder Auschwitz" gelernt. Kurt Gritsch bietet eine umfassende Darstellung des Kosovo-Konflikts und beleuchtet dabei sowohl die Vorgeschichte als auch die Folgen.

ISBN 978-3-902936-83-7 29,90 € Portofrei Bestellen
"Wir, die Völker der Vereinten Nationen - fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat -, haben beschlossen: Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt." Charta der Vereinten Nationen, beschlossen in San Francisco am 26. Juni 1945.
ISBN 978-3-86489-412-1 25,00 € Portofrei Bestellen

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Die Darstellung von 'Nation' und 'Geschlecht' während des Kosovo-Konflikts 1999 in den deutschen Printmedien. Auf der Grundlage von Analysen der Berichterstattung in "Frankfurter Rundschau", "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Westdeutsche Allgemeine Zeitung", "Bild", "Focus" und "Junge Freiheit" kommt Torsten Bewernitz in seiner Untersuchung zu dem Fazit: Der Kosovo-Krieg wurde hierzulande als ein diskursives Ereignis wahrgenommen.

ISB N978-3-89691-798-0     34,90 € Portofrei      Bestellen

Er beeinflusste den Diskurs maßgeblich und bestätigte nicht nur alte Identitäten, sondern er führte auch zur Konstruktion von neuen: Die Manifestation einer europäischen Identität war ein wesentliches Ergebnis. Darüber hinaus arbeitet Torsten Bewernitz heraus, wie im Zuge dessen auch geschlechtliche Identitäten rekonstruiert wurden. Dafür untersucht er, welchen Wandel die geschlechtlichen Idealtypen "Soldat", "Politiker", "Kriegermutter" und "Schöne Seele" erfuhren, die die Internationalen Beziehungen prägen.

Torsten Bewernitz untersucht die Berichterstattung über das Kriegsgeschehen im Kosovo unter dem Aspekt der Darstellung von Nationalität und Geschlechterverhältnissen. Müssen Identitätskonstruktionen immer ?Konstruktionen für den Krieg' sein oder sind Identitätskonstruktionen für den Frieden möglich und wie können diese aussehen?

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Rezension

Konstruktionen für den Krieg? Torsten Bewernitz untersucht die Darstellungen von „Nation“ und „Geschlecht“ innerhalb der printmedialen Berichterstattung über die kriegerischen Ereignisse im Kosovo im Jahr 1999. Dabei verweist die Titel-Frage bereits auf eine spezifische Funktion, die mit den Darstellungsmustern einhergehen kann. Bestimmte Vorstellungen und Konstruktionen von Nationalität und Geschlechterverhältnissen beeinflussen und lenken die Wahrnehmung des Kriegsgeschehens insgesamt. Sie können dazu beitragen, kriegerisches Handeln plausibel zu machen, zu begründen oder zu legitimieren – und müssen in diesem Sinne als ‚Konstruktionen für den Krieg’ bezeichnet werden, insbesondere dann, wenn sie sich in politischen Handlungen manifestieren. Denn, so fragt Bewernitz weiter: „Wie wirkt sich die Konstruktion von Identitäten auf gesellschaftliches Handeln und das konkrete Handeln politischer Akteure aus?“. Von Andrea Nachtigall → DISS-Journal 23 (2012), 61-62