«Unsere Freiheit ist nicht von aussen bedroht, von anderen Staaten, sondern von innen, aus unserer Gesellschaft und Geistesverfassung heraus»: Nachruf auf Brigadegeneral a.D. Dr. Heinz Loquai: (...) Bekannt geworden ist er unter anderem wegen seiner fundierten und mutigen Kritik am Nato-Krieg gegen Jugoslawien. Er war einer der wenigen, die sich bereits im Jahr 1999 mit ihren kriegskritischen Erkenntnissen an die Öffentlichkeit gewandt hatten und damit engagiert für eine öffentliche Debatte zu den Hintergründen des völkerrechtswidrigen Aggressionskrieges gegen Jugoslawien eingetreten waren. Weil er öffentlich sagte, dass «der Verteidigungsminister [Rudolf Scharping] bei dem, was er über den Hufeisenplan sagte, nicht die Wahrheit sagte», musste er, der von seinen Mitarbeitern hochgeschätzt war, 2000 auf Betreiben des Verteidigungsministeriums die OSZE verlassen. (...) Nach eigenen gründlichen Recherchen und zahlreichen Gesprächen im Verteidigungsministerium war Heinz Loquai zum Schluss gekommen, dass es vor Beginn des Nato-Krieges keine Völkermordsituation gegeben hatte, die die Angriffe gegen Jugoslawien gerechtfertigt hätten. Von Dr. Eva-Maria Föllmer-Müller Zeit-Fragen 2016
Dr. rer. pol. Heinz Loquai war zur Zeit des Kosovo-Konflikts Leiter einer Militärberatergruppe bei der deutschen OSZE-Vertretung in Wien. Er kennt daher das dortige internationale Krisenmanagement aus eigener Erfahrung. Aus heutiger Sicht erscheinen die damaligen Ereignisse wie eine Generalprobe für das, was auf dem Weg in den Irak-Krieg geschah.
Wikipedia (DE): Heinz Loquai