Loquai, Heinz (Autor)

Dr. rer. pol. Heinz Loquai war zur Zeit des Kosovo-Konflikts Leiter einer Militärberatergruppe bei der deutschen OSZE-Vertretung in Wien. Er kennt daher das dortige internationale Krisenmanagement aus eigener Erfahrung. Aus heutiger Sicht erscheinen die damaligen Ereignisse wie eine Generalprobe für das, was auf dem Weg in den Irak-Krieg geschah.

Wikipedia (DE): Heinz Loquai

«Unsere Freiheit ist nicht von aussen bedroht, von anderen Staaten, sondern von innen, aus unserer Gesellschaft und Geistesverfassung heraus»: Nachruf auf Brigadegeneral a.D. Dr. Heinz Loquai: (...) Bekannt geworden ist er unter anderem wegen seiner fundierten und mutigen Kritik am Nato-Krieg gegen Jugoslawien. Er war einer der wenigen, die sich bereits im Jahr 1999 mit ihren kriegskritischen Erkenntnissen an die Öffentlichkeit gewandt hatten und damit engagiert für eine öffentliche Debatte zu den Hintergründen des völkerrechtswidrigen Aggressionskrieges gegen Jugoslawien eingetreten waren. Weil er öffentlich sagte, dass «der Verteidigungsminister [Rudolf Scharping] bei dem, was er über den Hufeisenplan sagte, nicht die Wahrheit sagte», musste er, der von seinen Mitarbeitern hochgeschätzt war, 2000 auf Betreiben des Verteidigungsministeriums die OSZE verlassen. (...) Nach eigenen gründlichen Recherchen und zahlreichen Gesprächen im Verteidigungsministerium war Heinz Loquai zum Schluss gekommen, dass es vor Beginn des Nato-Krieges keine Völkermordsituation gegeben hatte, die die Angriffe gegen Jugoslawien gerechtfertigt hätten. Von Dr. Eva-Maria Föllmer-Müller Zeit-Fragen 2016

1. Auflage 2000 , Deutsch

Die NATO-Luftangriffe gegen Serbien gelten bis heute als notwendige Reaktion auf die Verbrechen der Belgrader Führung. War der Kosovo-Krieg tatsächlich unvermeidlich? Was ereignete sich in den Monaten vor Beginn der NATO-Luftangriffe innerhalb und außerhalb des Kosovos? Und wurden die deutsche Öffentlichkeit und der Bundestag stets objektiv und vollständig über die Geschehnisse informiert? Gestützt auf zahlreiche - vielfach bis heute zurückgehaltene - Quellen und Gespräche mit Beteiligten untersucht der Verfasser den Verlauf des Bürgerkriegs im Kosovo zwischen Ende 1997 und März 1999, die Rolle von OSZE und NATO sowie die gescheiterten Versuche, den Konflikt politisch zu lösen.

ISBN 978-3-7890-6681-8 1. Auflage 2000 vergriffen Mehr Infos (Buch | Softcover) → d-nb.info
1. Auflage 2003 , Deutsch

Mit der Teilnahme am Krieg gegen Jugoslawien, dem ersten Kampfeinsatz deutscher Soldaten nach 1945, wurde Krieg wieder ein »normales« Mittel deutscher Außenpolitik. Deshalb ist es wichtig - so der Autor - den Kosovo-Konflikt kritisch aufzuarbeiten. In seiner zweiten Studie zu diesem Konflikt stellt Loquai das internationale Krisenmanagement, insbesondere die Rolle der OSZE, in den Mittelpunkt seiner Analyse. Aufgrund einer Fülle von persönlichen Recherchen und bisher noch nicht verarbeiteter Dokumente zeichnet der Verfasser die Weichenstellungen zu einem Krieg nach.

ISBN 978-3-8329-0150-9 1. Auflage 2003 vergriffen Mehr Infos (Buch | Softcover) → d-nb.info