Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für Aleida und Jan Assmann
Um das 6. Jahrhundert v.Chr. traten in verschiedenen Kulturräumen der Welt unabhängig voneinander Philosophen und Propheten auf, die das bisherige mythische Denken überwanden: Konfuzius und Laotse in China, Buddha in Indien, Zarathustra in Persien, die Propheten des Alten Israel und die vorsokratischen Philosophen in Griechenland. Diese Zeit wurde von Karl Jaspers "Achsenzeit" genannt. Jan Assmann beschreibt, wie Historiker und Philosophen seit der Aufklärung die erstaunliche Gleichzeitigkeit der Achsenzeit-Kulturen erklärt und in der Achsenzeit die geistigen Grundlagen der Moderne gesucht haben.
Moderne (Thema)
Von Brücken und Straßen bis zu Datennetzen: Warum in der Moderne alles fließen muss - eine globale Geschichte der Infrastrukturen
Sie sind die Lebensadern unserer Zivilisation: Datenautobahnen, Stromversorgung, Kanäle und Satelliten. In einem großen Überblick erzählt der Historiker Dirk van Laak elegant und anekdotenreich, wie diese Netze, Infrastruktur genannt, in den letzten 200 Jahren die Welt und den Alltag verändert haben. Ohne sie wären weder der moderne Haushalt noch TV, Internet und Smartphones, weder Kolonialismus noch Globalisierung möglich gewesen. Doch ob Wasser, Güter oder Verkehr: Alles muss fließen, sonst geht gar nichts mehr.
Vor zwanzig Jahren hatte der französische Soziologe und Philosoph Bruno Latour konstatiert: "Wir sind nie modern gewesen", und sich an einer "symmetrischen Anthropologie" jenseits der Trennung von Natur und Kultur versucht.
Wie einst für Hamlet ist heute die Ordnung der Zeit aus den Fugen geraten. Die Zukunft hält nicht mehr, was sie einmal verspochen hatte, die Gegenwart ist unübersichtlich geworden und die Vergangenheit gibt keine Ruhe und kehrt in vielfältigen Gestalten zurück.
Eines Tages werden Sie sehr müde sein. Der Morgen graut, vielleicht im Frühling. Ihr Vater ist tot, die Frau Ihres Lebens wird Sie verlassen haben. Dann besteht kein Zweifel mehr: Die Moderne hat uns im Stich gelassen.
