Das Geschäft der Toten. Von Alain Mabanckou

Auf dem Friedhof geht es zu wie im richtigen Leben – die einen haben Gräber groß wie Einfamilienhäuser, die anderen nur ein Erdloch. Alain Mabanckou erzählt die wundersame Geschichte eines Mannes, der versucht, seinen eigenen Tod aufzuklären. So entsteht das rasante, humorvolle, aber auch schonungslose Porträt einer postkolonialen Gesellschaft, die stecken geblieben ist zwischen Tradition und Moderne.

Liwa Ekimakingaï, seines Zeichens Küchengehilfe im Hotel Victory Palace in Pointe-Noire, hat unter mysteriösen Umständen das Zeitliche gesegnet...

ISBN 978-3-95438-166-1     22,00 €  Portofrei     Bestellen

Am Abend des kongolesischen Nationalfeiertags trifft er in einem Nachtklub die schöne Adeline, er begleitet sie nach Hause ... und erwacht nicht etwa in ihrem Bett, sondern in einem Grab auf dem Friedhof Frère-Lachaise. Liwa findet den eigenen Tod ziemlich unfair und macht sich auf, Licht in die Angelegenheit zu bringen.

Bei seiner Reise in die eigene Vergangenheit begegnet er einer Reihe höchst illustrer Figuren, lebendige wie verstorbene. Da ist beispielsweise Augustin Biampandou, der als Hafenmeister das einträglichste Amt der Stadt bekleidet, sich aber trotz seiner Allmacht zum Schutz eine »Haushexe« hält. Oder der Sänger Lully Madeira, bei dessen Auftritten die Frauen gleich reihenweise in Ohnmacht fallen - aber erst seit er einen Buckel hat, in dem Geister wohnen. Liwa muss erkennen, dass sich die Welt der Toten kaum von der der Lebenden unterscheidet.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

"Eine beißende Kritik an den sozialen Missständen im Kongo, an den ‚Gutbetuchten‘, die für Macht und Geld buchstäblich über Leichen gehen; eine Liebeserklärung an Menschen, vor allem Frauen, die sich im täglichen Überlebenskampf abstrampeln; und eine Hommage an diejenigen, die Mitmenschlichkeit zeigen und den Mut haben, sich aufzulehnen gegen die scheinbar betonierten Verhältnisse." [Podcast 5:36] Von Dina Netz → Deutschlandfunk Kultur 26. August 2023

Der kongolesische Schriftsteller Alain Mabanckou lässt in dem Roman "Das Geschäft der Toten" die Verstorbenen aus ihren Gräbern steigen, um sich an korrupten Lebenden zu rächen. [Podcast 5:43. Verfügbar bis 27.08.2024] Eine Rezension von Dirk Fuhrig. → WDR 28.08.23

Weitere Pressestimmen:

"In seinem vierzehnten Roman verbindet Mabanckou nun einmal mehr Erinnerungen an seine Kindheit in der sozialistischen Republik Kongo, afrikanische Mythologie und beißende Gesellschaftskritik zu einer komisch-bitteren Geschichte über die postkoloniale Wirklichkeit." – Cornelius Wüllenkemper FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

"Alain Mabanckou erzählt durchgehend leichthändig, unbekümmert und witzig - beziehungsweise sarkastisch, wenn von den Vertretern politischer und religiöser Macht die Rede ist." – Anne-Catherine Simon DIE PRESSE

Der Autor:

Alain Mabanckou wurde 1966 in der Republik Kongo geboren. Mithilfe eines Förderstipendiums verließ er Ende der Achtzigerjahre seine Heimat, um in Paris sein Jurastudium fortzusetzen. Danach trat er in einen französischen Wirtschaftskonzern ein, für den er fast zehn Jahre lang als juristischer Berater tätig war. Während dieser Zeit erschienen zwei Lyrikbände und sein Debütroman, für den er den Grand Prix littéraire de l’Afrique noir erhielt. Weitere Romanveröffentlichungen folgten, darunter »Zerbrochenes Glas« (2005) und »Black Bazar« (2009). Mit dem Roman »Stachelschweins Memoiren« gewann er 2006 den Prix Renaudot, 2012 wurde er von der Académie française für sein Gesamtwerk mit dem Grand Prix de Littérature ausgezeichnet. 2015 stand er mit »Die Lichter von Pointe-Noire« auf der Shortlist des Man Booker International Prize. Alain Mabanckou lebt in Paris und Los Angeles.

Der Autor auf Wikipedia

 

Erstellt: 29.03.2024 - 09:50  |  Geändert: 29.03.2024 - 10:09