Postkolonialismus

Postcolonial Studies Das Gespenst des Postkolonialismus Die postkoloniale Theorie ist seit 30 Jahren ebenso erfolgreich wie umstritten. Eine Kritik an ihr ist notwendig, aber oft richtet sie sich gegen den gesamten antikolonialen Theoriekanon. Versuch einer Gegenkritik Von Robert Heinze → Junge Welt 21.08.2020

Fluchtursachen. Das Recht, nicht gehen zu müssen, und die Politik Europas. Von Sonja Buckel und Judith Kopp

Niemand flieht freiwillig. Und spätestens seit dem »langen Sommer der Migration« 2015 sind die Gründe, warum Menschen auf der Flucht sind, in den Blick von Politik und Öffentlichkeit gerückt. In der Folge wurde die »Bekämpfung von Fluchtursachen« auf die politische Agenda gesetzt. Die Fluchtgründe wurden hierbei einseitig in den Herkunftsländern der Geflüchteten verortet und auf (Bürger-)kriege, diktatorische Regime, Korruption und Armut zurückgeführt. Damit werden die strukturellen globalen Ungleichheitsverhältnisse ausgeblendet, stattdessen rückt die Verhinderung von Migration in den Vordergrund. Das Buch streitet für einen Perspektivwechsel, denn die verengte, »internalistische« Betrachtung von Fluchtgründen ignoriert die »imperiale Lebensweise« in Europa, die auf der Externalisierung ihrer sozialen und ökologischen Kosten beruht.

ISBN 978-3-86505-771-6     18,00 €  Portofrei     Bestellen

Schädel, Steine und Studenten. Der vielschichtige Anthropologe Felix von Luschan (1854-1924). Von Cornelia Essner

Felix von Luschan, bis vor kurzem als achtbarer "Universalgelehrter" rezipiert, wird heute vor dem Hintergrund der postkolonialen Debatte in den Medien als rassistischer Sammler von "human remains" und Ethnographica aus kolonialen Kontexten dämonisiert. Diese biografische Skizze, die auch Luschans Frau Emma würdigt, basiert auf dem Nachlass und insbesondere dem Briefwechsel mit vielen bekannten Zeitgenossen. Sie entwirft das vielschichtige Bild eines Forschers, der liebend gern seinen Lebensunterhalt als Archäologe des Orients verdient hätte, aber lange Zeit in der Leitung des Berliner Völkerkunde-Museums arbeitete, bevor er endlich einen Lehrstuhl für Anthropologie erhielt. Dieser jungen Disziplin ging es um die Erforschung der Entwicklung des Menschen in Raum und Zeit und unterschied sich damit deutlich von der Rassenkunde des "Dritten Reichs".

ISBN 978-3-86408-302-0     22,00 €  Portofrei     Bestellen

Die globalisierte Welt. Genese, Struktur und Zusammenhänge. Von Vincent Houben und Boike Rehbein

Das Lehrbuch bietet eine aktuelle Einführung in das Studium der gegenwärtigen multizentrischen Welt. Es vermittelt einen Überblick über die wichtigsten Tendenzen der Globalisierung sowie Einblicke in die einzelnen Weltregionen. Im Zentrum stehen dabei die soziokulturellen Konfigurationen in den unterschiedlichen Regionen, ihre Genese und ihr globaler Zusammenhang. Die vergleichende Perspektive ermöglicht es, die allgemeinen Debatten um die Globalisierung, die in vielen Bereichen einen Konsens erzielt haben, zu differenzieren und stärker zu kontextualisieren.

ISBN 978-3-8252-5802-3     29,90 €  Portofrei     Bestellen

Zynische Theorien. Wie aktivistische Wissenschaft Race, Gender und Identität über alles stellt - und warum das niemandem nützt. Von Helen Pluckrose und James Lindsay

IDENTITÄTSPOLITIK UND CANCEL CULTURE - WIE SICH DER NEUE AKTIVISMUS IN EINE GEFÄHRLICHE RICHTUNG BEWEGT

Nur weiße Menschen können Rassisten sein, nur Männer sind zu toxischem Verhalten fähig, es gibt kein biologisches Geschlecht, unsere Sprache ist sexistisch - ein neuer moralischer Kanon erobert westliche Universitäten und erschüttert die liberale Gesellschaft. Aber macht er die Welt auch wirklich besser? Helen Pluckrose und James Lindsay begeben sich in ihrem Bestseller auf die Spuren eines wissenschaftlichen Aktivismus, der überall nur noch Feinde sieht.

Postmoderne Denker wie Michel Foucault oder Jacques Derrida haben die Strukturen westlicher Gesellschaften so tiefgreifend dekonstruiert wie niemand vor ihnen. Ihr radikaler Skeptizismus hatte jedoch einen Preis.

ISBN 978-3-406-78138-4     22,00 €  Portofrei     Bestellen

Gentrifizierung lässt sich nicht aufhalten und andere Lügen. Von Leslie Kern

Wie Gentrifizierung unsere Städte zerstört und was wir dagegen tun können.

Gentrifizierung - was genau ist das eigentlich? Irgendwas mit Verdrängung in der Stadt? Und können wir etwas dagegen tun? Essayistisch und kurzweilig geschrieben vermittelt Leslie Kern einen umfassenden Überblick zu den Debatten über Gentrifizierung seit den 1950er Jahren: Was umfasst sie, wer profitiert von ihr und wer wird durch sie verdrängt? Wir begleiten die Autorin auf ihren Reisen nach Toronto, New York, London und Paris, wo sie den Mythen und Lügen der neuen Krise der Städte auf den Grund geht und dabei deutlich macht, dass die gewaltvolle Verdrängung eng mit Klassismus, Rassismus und Sexismus verbunden und eine Fortsetzung des kolonialen Projekts ist.

ISBN 978-3-89771-206-5     18,00 €  Portofrei     Bestellen

Die Anleitungen der Vorfahren. Von Ann Cotten

Sind es Ahnen, die die Luft schwer machen, sich um die Insel drangen? In Gestalt von Menschen, Wolken, Winden, Fischen, Vogeln der Berge, Vogeln der Küste, Zugvogeln und Hochseevogeln, die zum Flirten, Eierlegen und Rasten nach Hawaii kommen und sich wieder zurückziehen aufs offene Meer?

Die Anleitungen der Vorfahren beschäftigt sich mit der eigenen geistigen und materiellen Vorgeschichte: also Kolonisationsverbrechen. In Hawaii und zuhause - also wo? In den Büchern?

ISBN 978-3-518-02981-7     18,00 €  Portofrei     Bestellen

Der Gegendiskurs der Moderne. Kölner Vorlesungen. Von Enrique Dussel

Die vorherrschende europäische Sicht auf die Moderne gilt Enrique Dussel als provinzielle Illusion, als Träumerei der deutschen Romantik. Europa erklärte sich zum Mittelpunkt und Ziel einer vernünftigen Fortschrittsgeschichte, die Moderne zu einem intra-kontinentalen Phänomen und die eigene Philosophie zur Philosophie überhaupt. Aber seit der Eroberung Lateinamerikas 1492 ist dem modernen Weltsystem der Kolonialismus eingeschrieben. Die Kolonialität ist der blinde Fleck der europäischen Philosophie. In drei Texten – zu Descartes, zur Kritischen Theorie und zum Verständnis der Moderne als Transmoderne und Interkulturalität – exemplifiziert Dussel die Ansatzpunkte der lateinamerikanischen Philosophie der Befreiung.

ISBN 978-3-85132-914-8     19,00 €  Portofrei     Bestellen

Afghanistan. Revolution, Intervention, 40 Jahre Krieg. Von Matin Baraki

Als westliche Truppen 2021 gleichsam bei Nacht und Nebel Afghanistan verließen, kamen Vergleiche mit der Niederlage der USA in Vietnam auf. Hatte sich unter dem Schutz der NATO und an der Seite von Warlords ein mafiöses System herausgebildet, so gelangten am Ende eines verheerenden »War on Terror« wieder jene an die Regierung, die man einst vertrieben hatte - in einem Krieg, der laut Bundesregierung zunächst nicht als solcher zu benennen war. Zur Einordnung des geostrategisch umkämpften Landes geht der Band auf die Revolution von 1978 zurück, mit der sich ein nichtkapitalistischer Entwicklungsweg eröffnete. Afghanistan dürfe keine Schule machen, so darauf US-Außenminister Henry Kissinger.

ISBN 978-3-89438-793-8     19,90 €  Portofrei     Bestellen

Frenemies. Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen. Hrsg. Meron Mendel, Saba-Nur Cheema und Sina Arnold

Eigentlich könnte doch alles ganz einfach sein, oder? Antisemitismus und Rassismus sind beides menschenfeindliche Einstellungen, die von allen bekämpft werden müssen; die Kritik dieser Ideologien müsste deshalb stets zusammen geleistet werden. In der Praxis kommt es jedoch immer wieder zu Unvereinbarkeiten, handfesten Auseinandersetzungen und Grabenkämpfen, mit wechselseitigen Ausschlüssen, Relativierungen, Beschuldigungen und einem Klima des Argwohns. Hinzu kommt, dass die historischen und theoretischen Bezugnahmen von Rassismus- und Antisemitismuskritik sehr verschieden sind. »Frenemies« umzirkelt das Problemfeld, fragt nach den Gründen der Auseinandersetzungen, sucht nach Gemeinsamkeiten, ohne dabei Unvereinbarkeiten und Selbstansprüche der beiden Kritikformen zu relativieren.

ISBN 978-3-95732-538-9     20,00 €  Portofrei     Bestellen

Afropessimismus. Von Frank B. Wilderson III

Was es heißt, Schwarz zu sein: Afropessimismus ist ein Aufschrei und eine radikale Antwort auf eine der drängendsten Fragen unserer Zeit.
Wie erklärt sich die brutale Alltäglichkeit der Gewalt gegen Schwarze Menschen? Warum bestimmt die Geschichte der Sklaverei ihre Erfahrungen bis heute? Wie kommt es, dass Rassismus jeden Aspekt des sozialen, politischen und geistigen Lebens berührt? Frank B. Wilderson III begegnet diesen Fragen in einer Weise, die so komplex ist wie unsere Verstrickungen in sie: Teils einschneidende Analyse, teils bewegendes Memoir, zeugt »Afropessimismus« davon, was es heißt, Schwarz - und das heißt für Wilderson immer zugleich, kein Mensch - zu sein. Er schildert eine nur scheinbar idyllische Kindheit in einem weißen Vorort von Minneapolis, die politisierten 1970er- und 1980er-Jahre, seinen Aktivismus gegen die südafrikanische Apartheid und die Gewalt, die ihm als Wissenschaftler noch heute begegnet.

ISBN 978-3-7518-0333-5     28,00 €  Portofrei     Bestellen

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