re/visionen
Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus, Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland

Hrsg. Kien Nghi Ha
 978-3-89771-458-8;Re-Visionen.jpg - Bild

Im vorliegenden Band werden erstmals kritische Stimmen ausnahmslos von People of Color zusammengebracht - Schwarze Deutsche, Roma und Menschen mit außereuropäischen Flucht- und Migrationshintergründen. Ihre widerständige Wissensproduktion und ihr politischer Erfahrungsaustausch bringen alternative Diskussionen hervor. Sie setzen sich mit Rassismus, Islamophobie und ausgrenzenden Migrations- und Integrationsregimes auseinander und diskutieren Fragen von individuellem und kollektivem Widerstand, antirassistischer Kulturpolitik und postkolonialen Denkansätzen.

ISBN 978-3-89771-458-8 24,00 € Portofrei Bestellen

Selbstbestimmte Räume und solidarische Visionen werden sichtbar, welche die rassistische Logik des Teilens und Herrschens herausfordern und auf grenzüberschreitende Identitäten und Bündnisse zielen.

Die politischen Analysen, literarischen Essays, Glossen sowie Gespräche verweisen auf eine große Bandbreite von Ausdrucksformen. Zu Wort kommen Theoretiker/-innen, Aktivist/-innen und Kulturarbeiter/-innen. Ihre Standpunkte sind vielschichtig und unterschiedlich, doch verbindet sie ein gemeinsamer gesellschaftlicher Ausgangspunkt: Alle vermessen, von diversen rassifizierten Subjektpositionen aus, den dominanten Mainstream in neuer Weise.

Durch den People of Color-Ansatz wird ein Paradigmenwechsel möglich, der die weiße Norm hinterfragt und nachhaltig untergräbt. Ein Ziel dieses Buches ist es, andere Sensibilitäten und Artikulationen zugänglich zu machen und mit befreienden Impulsen in aktuelle politische Debatten einzugreifen, die bisher von weißen Perspektiven geprägt sind.

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Inhaltsverzeichnis

Blick ins Buch

Definition von People of Color (PoC) Noa H. Ka (PDF)

VielfaltfinderNeue Deutsche Organisationen

#CommunitiesSolidarischDenken

Die Autoren:

Johannes Salim Ismaiel-Wendt, Kulturwissenschaftler M.A., Musiker, Bremen; 1973 geboren im Münsterland; promoviert gegenwärtig in den Musikwissenschaften (Universität Gießen) über Transkulturalitätskonzepte in der Popmusik. Sein Ziel ist die Entwicklung kritischer Ansätze einer postkolonialen Musikwissenschaft und Schreiben »über Normal Null«: Wie lässt sich Musik und Leben als und nach der Dekonstruktion gestalten?

Christiane Hutson ist Sozialwissenschaftlerin und in verschiedenen Projekten der Universität Oldenburg engagiert, die sich in Theorie und Praxis mit postkolonialer Kritik und entsprechenden Strategien gegen Rassismus in der wissenschaftlichen Community im deutschen Kontext befassen. Sie ist Mitfrau des Zentrums für interdisziplinäre Frauen und Geschlechterforschung an der Universität Oldenburg und schreibt ihre Diplomarbeit über die Verbindung von ›Rasse‹ – Krankheit/Gesundheit – Gender. Ihr Beitrag »Politische Partizipation als Selbstwertschätzung« erschien unter www.migration-boell.de.

Isidora Randjelovič, Jg. 1975, lebt seit 1989 in Berlin. Studium der Sozialpädagogik und Sozialarbeit an der Fachhochschule für Sozialwesen Alice Salomon. Seit 2000 Diplom-Sozialpädagogin mit dem Arbeitsschwerpunkt interkulturelle Sozialarbeit. Hauptberuflich bei »Evin e.V. / Regenbogen« im Bereich der ambulanten Hilfen beschäftigt. Nebenberuflich Teilzeitstudium der Politikwissenschaften am Otto-Suhr-Institut in Berlin. Mitbegründerin des Rroma Elternvereins Berlin »Bashe Rroma e.V.« Kontakt: vjasta@hotmail.com

Sascha Zinflou ist seit vielen Jahren in antifaschistischen und antirassistischen Initiativen aktiv. Seine Arbeitsschwerpunkte sind institutionalisierter Rassismus und Rassismustheorie. Von 1998 bis 2000 arbeitete er als Referent für die migrationspolitische Sprecherin der Grünen im nordrhein-westfälischen Landtag, danach war er mehrere Jahre als Unternehmensberater tätig. Heute lebt der 31jährige Mathematiker im Ruhrgebiet und leitet das Produktmanagement in einem mittelständischen Softwareunternehmen.

Eleonore Wiedenroth-Coulibaly, Mitgründerin und langjährige Vorstandsfrau der »Initiative Schwarze Menschen in Deutschland« (ISD). Übersetzerin, Referentin zu Antirassismus und zu Themen und Fragestellungen Schwarzen Lebens in Deutschland (Geschichte, Literatur, Gesellschaft). Ihre Schwerpunkte: Sichtbarmachung der Präsenz von Schwarzen Menschen in der deutschen Geschichte und Gegenwart sowie Vernetzung und Empowerment. Publikationen u.a. in »Farbe Bekennen« (1986), »Talking Home: Heimat aus unserer eigenen Feder« (1999), »TheBlackBook« (2004). Kontakt: wiedenroth-coulibaly@web.de

Alexander G. Weheliye, geboren 1968 in Nordhausen, ist Associate Professor für African American Studies an der Northwestern University in Chicago. Zu seinen Themenschwerpunkten gehören afro-diasporische Literatur und Kultur, Kritische Theorie und Populärkultur. Neben diversen Aufsätzen erschien 2005 seine Monografie »Phonographies: Grooves in Sonic Afro-Modernity« (Duke UP). Er arbeitet derzeit an einem Buch zum Thema der Menschlichkeit als kultureller Technik in der Schwarzen Kultur und an einer Studie über die politische Poetik bei W.E.B. DuBois und Walter Benjamin.

Barbara Walker wurde in Georgetown (Guyana) geboren. Ihr Vater ist Jamaikaner und ihre Mutter ist gebürtige deutsche Jüdin. Barbara verbrachte ihre Kindheit in Jamaika und wurde in Europa zur Erwachsenen. Sie ist Künstlerin, Feministin, Umweltschützerin und Lebensgenießerin. Sie liebt es zu reisen, zu lesen, ihre fünf Hunde und drei Katzen und vor allem ›la dolce far niente‹. Sie lebt in Jamaika mit ihrer Lebensgefährtin Shireen, wo sie zusammen das kleine, umweltfreundliche Boutique-Hotel »Mocking Bird Hill« führen.

Tamsila Tauqir ist Aktivistin und arbeitet zu ›Race‹, Gender und Ijtihad. Sie ist momentan Projekt-Koordinatorin des »Safra Project« in Britannien. Das 2001 gegründete Projekt sammelt Informationen und Ressourcen für lesbische, bisexuelle und/oder transgender Frauen, die sich religiös oder kulturell als muslimisch identifizieren. Website: www.safraproject.org

Daniel Kojo Schrade, bildender Künstler; arbeitete von 1993-1999 als Assistent für freie Malerei und Grafik an der Akademie der Künste München und war danach als Dozent und Gastprofessor am College of Art der Kwame Nkrumah Universität in Kumasi (Ghana) tätig; Arbeitsaufenthalt in Mexiko; viele nationale und internationale Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen u.a. in Kroatien, Italien, Ghana und den USA.

Mariam Popal studierte Islamwissenschaft, Neuere Deutsche Literatur und Politikwissenschaft an der Universität Hamburg; Veröffentlichungen: »Die Scharia, das religiöse Recht - ein Konstrukt? Überlegungen zur Analyse des islamischen Rechts anhand rechtsvergleichender Methoden und aus Sicht post-kolonialer Kritik.« (Frankfurt am Main: Lang 2005); »Heine und der Orient? – Zwischen Subjektivität und Veränderung – oder wie das Andere nach Deutschland kam – sah – und?« In: Lawrence I. Conrad (Hg.): »Das Umgehen von Gruppen und Individuen mit dem Fremden und dem Anderen. Festschrift für Prof. Dr. Gernot Rotter.« (Berlin/New York: de Gruyter 2006; im Erscheinen).

Muhsin Omurca gründete 1985 mit Sinasi Dikmen das erste türkische-deutsche Kabarett KNOBI-»BONBON: Nix gelogen valla!« Nach zwölf erfolgreichen Jahren und ca. 1500 Auftritten wagte er sich auf Solo-Pfade und wurde für sein Debüt Tagebuch eines Skinheads in Istanbul mit dem Deutschen Kabarett Sonderpreis 1998 ausgezeichnet. Neben vielen Ausstellungen wurden seine Zeichnungen und Cartoons auch mit zahlreichen internationalen Kleinkunst- und Karikaturpreisen prämiert. Autor von Matchball-Tennis Cartoons (1991), »KANAKMÄN – tags deutscher nachts türke« (2002) sowie dem Radiohörspiel »HÜSNÜ – Der getürkte Deutsche« (2002). Website: www.omurca.de

Julio Mendívil wurde 1963 in Lima/Peru geboren. Jahrelang arbeitete er als Musiker traditioneller Musik der peruanischen Anden, bevor er sich der Musikethnologie zuwandte. Als 455 Autor hat er 1998 den Erzählungsband »La agonía del condenado« (EDC, León) und 2001 die Artikelsammlung »Todas las sangres: artículos sobre música popular« (Lima: Nationalbibliothek) sowie zahlreiche Artikel in musikethnologischen Zeitschriften in Lateinamerika und in Europa veröffentlicht. Seit 1990 lebt er in Deutschland, wo er als Dozent für Musikethnologie am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Köln arbeitet.

Maggi Leung ist Geografin, geboren und aufgewachsen in Hong Kong. Sie studierte an verschiedenen Universitäten in den USA und bekam ihren Doktortitel (rer. pol.) 2002 von der Universität Bremen. Von 2002 bis 2006 unterrichtete sie an der Fakultät für Geographie und Ressourcen-Management der Chinese University of Hong Kong. Für ihr Buch Chinese Migration in Germany: Making Home in Transnational Space (Frankfurt: IKO 2004) erhielt sie den Young Researcher Award ihrer Universität. Sie unterrichtet und forscht über Migration, Tourismus, kulturelles Erbe, nachhaltige Entwicklung und Genderfragen. Momentan ist sie Humboldt Research Fellow der Universität Bonn.

Stephen Lawson, Bildhauer; Arbeitsaufenthalte in Frankreich, den USA und der Karibik; organisierte 1995 die erste Gruppenausstellung Schwarzer Künstler/-innen in Berlin; 1997 erste Einzelausstellung »Blicke unserer Ahnen«; seitdem zahlreiche Ausstellungen u.a. im Rahmen der Konferenz Beyond Multiculturalism in Berlin (1997); »Rufe – Zeuge – Ahne« im Filmmuseum Frankfurt am Main (1999); »Fern-seh-en-de«, Wegmarkenprojekt Hellweg (2000); »Farben des Geistes«, Gemeinschaftsausstellung mit Yvonne Buntrock im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg (2003); »...eine vergessene Kolonialgeschichte«, Landesmuseum Oldenburg (2005). Website: www.delifesign.com

Katja Kinder, Ria Cheatom und Ekpenyong Ani sind Aktivistinnen von ADEFRA (Schwarze deutsche Frauen/Schwarze Frauen in Deutschland), einem Verein, der die Vielfalt von Schwarzen Frauen repräsentiert und 1986 gegründet wurde. Eines seiner wesentlichen Ziele ist Empowerment, d.h. Selbstbewusstsein, Selbstbestimmung und Selbstorganisation Schwarzer Frauen/Lesben zu stärken und zu unterstützen. In den vergangenen Jahren haben sich die Schwerpunkte Austausch (auch international), Bildung, Beratung und Unterstützung Schwarzer Frauen/Mädchen, Kooperation mit Schwarzen Flüchtlingen und berufliche Netzwerke herausgebildet. Website: www.adefra.de

Araba Evelyn Johnston-Arthur studierte Afrikawissenschaften und Racism and Migration Studies in Legon (Ghana), Wien und London. Sie graduierte 2004 mit ihrer Arbeit »Über die Konstruktion des ›môren‹ und der ›moerin‹ im Kontext epistemischer Gewalt und den traumatischen Charakter neokolonialer Erfahrungen in der modernen afrikanischen Diaspora in Österreich«. 1996 war sie Mitgründerin von »Pamoja« und ist seitdem in der Schwarzen Bewegung Österreichs aktiv. Tätig als Kuratorin für das Ausstellungsprojekt »Verborgene Geschichte(n) – Remapping Mozart« rief sie die Schwarze Recherchegruppe ins Leben. Sie lehrt an der Universität Wien, und ihre Schwerpunktthemen sind: Schwarze Politik und Repräsentation, institutionalisierter Rassismus und Schwarzes Empowerment.

Young-Sun Hong ist Associate Professor of History an der State University of New York (Stony Brook) und Autorin der 1998 erschienenen Monografie »Welfare, Modernity, and the Weimar State, 1919-1933«, Princeton UP. Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin der Zeitschrift Social History arbeitet sie derzeit an einem Buch zum Thema »Third World in the Two Germanys: Locating Race and Gender in Post-1945 Germany«. Darin werden die multiplen Verortungen der sogenannten Dritten Welt und von Menschen außereuropäischer Herkunft in post-faschistischen Differenzpolitiken in Ost- und Westdeutschland während der 1950er und 1960er Jahre untersucht.

Gaston Ebua ist Aktivist der Organisation »The VOICE Refugee Forum«, die Mitte der 1990er Jahre von Flüchtlingen und Menschenrechtsaktivisten aus Nigeria und Liberia gegründet wurde und heute mit der Unterstützung vieler Flüchtlinge aus dem gesamten Bundesgebiet arbeitet. Ihre Mitglieder engagieren sich aktiv für verfolgte Menschenrechtsaktivist/-innen und gegen die Verletzung von Menschenrechten hier und in ihren Heimatländern und informieren über die schwierigen Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Deutschland und die Menschenrechtslage in ihren Heimatländern. Im Jahr 2000 initiierte und koordinierte »The VOICE« in Jena den ersten Flüchtlingskongress Europas. Website: www. thevoiceforum.org

Kook-Nam Cho-Ruwwe, Hyun-Sook Kim, Sa-Soon Shin-Kim und Hyun-Sook Song sind als Mitfrauen der 1978 gegründeten Koreanischen Frauengruppe aktiv: »Wir sind Koreanerinnen, von denen die Mehrzahl in den 1960er und 1970er Jahren nach Deutschland gekommen ist, um hier als Krankenschwester zu arbeiten. Wir setzen uns mit dem Thema ›Frauen in der Migration‹ auseinander. Unser Ziel ist es, uns in dieser Gesellschaft selbst zu positionieren und uns Zukunftsperspektiven zu setzen, die uns gerecht werden.« Website: www.koreanische-frauengruppe.de

Fatih Çevikkollu wurde 1972 in Köln geboren, verbrachte eine glückliche Kindheit in Köln-Nippes und machte dortselbst sein Abitur. Nach längerer Zeit des Wanderns und Suchens absolvierte er eine Schauspielausbildung an der Hochschule Ernst Busch in Berlin. Von 2001 bis 2004 war er Ensemblemitglied im Schauspielhaus Düsseldorf. Seit April 2005 präsentiert er den »No Maganda Club« mit Newcomern aus der Comedy-Szene. Parallel tritt er seit Ende 2005 mit seinem Kabarett-Soloprogramm Fatihland auf, für das er den Prix Pantheon 2006 – Jurypreis – gewann. Im Fernsehen ist Fatih Çevikkollu u.a. in der Comedy-Serie »Alles Atze« zu sehen. Website: www.fatihland.de

Mita Banerjee ist Professorin für Amerikanistik an der Universität Siegen. Sie hat sich in ihrer Forschung mit indischer Literatur in der Diaspora (»The Chutneyfication of History«, 2002) und der Frage ethnischer (Selbst-)Darstellung in der amerikanischen Gegenwartskultur befasst (»Race-ing the Century«, 2005). Ihr jüngstes Interesse gilt der Darstellung ›asiatischer‹ Figuren in der deutschen Populärkultur.

Uche Akpulu, Ahmad Darwisch, Hans-Georg Eberl, Debru Z. Ejeta, Bernd Kasparek, Adjoya Koffi und Odysseus sind bzw. waren bei der Münchener »Karawane für die Rechte der Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten« aktiv. Die Karawane ist ein Zusammenschluss von Zugewanderten und Deutschen, von Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen und engagiert sich im Kampf für soziale und politische Rechte, Gleichheit und Respekt der Menschenwürde. Website der Karawane (München): http://carava.net; Website des bundesweiten Netzwerks: http://thecaravan.org

Paul Mecheril, Dr. phil., Hochschuldozent an der Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld. Lehr- und Forschungsschwerpunkte u.a.: Interkulturelle Erziehungswissenschaft, Migrationsforschung, Methodologie und Methode interpretativer Forschung. Letzte Buchveröffentlichungen: »Politik der Unreinheit. Über die Anerkennung von Hybridität.« (Wien: Passagen 2003); »Prekäre Verhältnisse. Über natio-ethno-kulturelle (Mehrfach-)Zugehörigkeit.« (Münster: Waxmann 2003); »Einführung in die Migrationspädagogik.« (Weinheim: Beltz 2004); mit Thomas Quehl (Hg.): »Die Macht der Sprachen.« Münster: (Waxmann 2006); mit Monika Witsch (Hg.): »Cultural Studies und Pädagogik.« (Bielefeld: transcript 2006).

Jin Haritaworn ist von London aus intellektuell, kreativ und politisch tätig und hält Vorlesungen, Vorträge und Workshops zu Sexualität und Macht, Weißsein und Geschlecht, Koalitionspolitik und Dominanz-Awareness. Jins Veröffentlichungen umspannen Themen wie Intersektionalität, ethnisierte Sexualitäten und Geschlechtsidentitäten, anti-rassistischer Feminismus, Queer- und Trans-of-Colour-Theorien sowie minorisierte Ansätze zu Sexradikalität. Sie positioniert sich als nicht-muslimisch, of Colour und gender questioning.

Mutlu Ergün ist 1978 in Berlin geboren. Er selbst bezeichnet sich als P.O.C. (Person of Color) anatolisch-alevitischer Herkunft. Er studierte Erziehungswissenschaften und Neuere Deutsche Literatur in Berlin. Zurzeit macht er am Birkbeck College, University of London, seinen Master in ›Race and Ethnic Relations‹. Er arbeitete als Musik- und Kulturredakteur für verschiedene deutsch-türkische Zeitschriften und Zeitungen. 2001 wurde er aktives Mitglied im Verein »Phoenix – für eine Kultur der Verständigung e.V.« und ist seit 2004 Trainer für HipHop-Trainings, White-Awareness und Empowerment. Seine Essays und Kurzgeschichten erscheinen regelmäßig im Kultur- und Gesellschaftsmagazin »freitext«.

Maureen Maisha Eggers, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaften in Gender Studies an der Humboldt Universität zu Berlin; 2005 Dissertation zum Thema Rassifizierung und kindliches Machtempfinden mit einem Stipendium der Heinrich Böll Stiftung; seit 1993 Aktivistin bei ADEFRA; Mitherausgeberin der 2005 erschienenen Anthologie »Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland« gemeinsam mit Grada Kilomba, Peggy Piesche und Susan Arndt; lebt in Berlin.

Esra Erdem lebt in Berlin. Ihr Arbeitsalltag bei TIO e.V. ist am Schnittpunkt der Theorie und Praxis des antirassistischen Feminismus positioniert. Gleichzeitig promoviert sie an der University of Massachusetts, Amherst, zum Thema »Economic Spaces of Migrant Women in Germany«. Veröffentlichungen zum Thema Migration, u.a. eine feministische Interpretation der ethnischen Ökonomie.

Hito Steyerl, Dr. phil., arbeitet als Filmemacherin, Videokünstlerin und Autorin; lehrt gegenwärtig am Goldsmiths College, London, Cultural Studies und postkoloniale Theorie; Gastprofessuren und Lehraufträge u.a. in Berlin, Wien, München, Hannover; Schwerpunktthemen: kulturelle Globalisierung, globaler Feminismus, Kultur und Migration im Rahmen einer Übertragung postkolonialer Kritik in den deutschsprachigen Raum; mehrere Auszeichnungen für Filme; arbeitet gegenwärtig an einem künstlerischen Beitrag für die Documenta 12; Herausgeberin (mit Encarnación Gutiérrez Rodríguez) von »Spricht die Subalterne deutsch? Postkoloniale Kritik und Migration«. (Münster: Unrast 2003); im Erscheinen: »Die Farbe der Wahrheit. Dokumentarismen im Kunstfeld« (Wien: Turia und Kant 2006).

Umut Erel, Studium der Ethnologie (Universität Hamburg), MA in Gender and Ethnic Studies (Greenwich University) und PhD in Cultural Studies (Nottingham Trent University). Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich Ethnizität, Migration, Geschlecht, Bürger/-innenrechte und Arbeitsleben. Sie ist Research Fellow an der Open University, UK. Sie hat u.a. veröffentlicht: Morokvasic, Mirjana, Umut Erel & Kyoko Shinozaki (Hg.) (2003): »On the Move! Gender and Migration: Crossing borders and shifting boundaries«. Opladen: Leske & Budrich.

Fatima El-Tayeb, Historikerin aus Hamburg, ist Assistant Professor for African American Film and Literature an der University of California (San Diego). Veröffentlichte 2001 ein Buch zu afrodeutscher Geschichte »Schwarze Deutsche. Der Diskurs um ›Rasse‹ und nationale Identität 1890 - 1933« (Frankfurt am Main: Campus) sowie zahlreiche Artikel zur Interaktion von race, gender und nationaler Identität. Arbeitet zurzeit an einem Buch zu Ethnizität und Populärkultur in der Bundesrepublik. Außerdem Co-Autorin des Spielfilms »Alles wird gut« (1999 mit Angelina Maccarone).

Heike Berner ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und lebt in Köln. Einer ihrer Interessensschwerpunkte ist die Darstellung von Migration und migrantischen Selbstbehauptungsprozessen in amerikanischer und deutscher Literatur und Kunst.

Sun-ju Choi studierte englische und romanische Philologie sowie Japanologie an der Universität zu Köln und an der Université de la Réunion. Sie ist eine der Initiator/-innen und Realisatorin von Kanak TV, das sich mit Fragen der (Selbst-)Repräsentation von Migrant/- innen befasst. Sie hat zahlreiche Veranstaltungen im Bereich Migration, Illegalität und Rassismus in Deutschland organisiert. 2003 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei DOMiT (Dokumentationszentrum zur Migration aus der Türkei). 2004 war sie Stipendiatin des Kölnischen Kunstvereins. Zuletzt erschien das Buch »Zuhause – Erzählungen von deutschen Koreanerinnen« (Hg. Heike Berner, Sun-ju Choi) bei Assoziation A (Berlin).

Die Herausgeber:

Kien Nghi Ha arbeitet als Politik- und Kulturwissenschaftler in Berlin. Er hat zahlreiche Aufsätze über kulturelle Entgrenzung, Identitätspolitik und koloniale Präsenzen in Deutschland publiziert. Seine Arbeitsschwerpunkte sind postkoloniale Kritik, Migration, Rassismus und Cultural Studies. Monographien: Ethnizität und Migration (Westfälisches Dampfboot, 1999), »Ethnizität und Migration Reloaded. Kulturelle Identität, Differenz und Hybridität im postkolonialen Diskursv (WVB, 2004), »Hype um Hybridität. Kultureller Differenzkonsum und postmoderne Verwertungstechniken im Spätkapitalismus« (transcript, 2005) und »Vietnam Revisited« (WVB, 2005). Kontakt: nghiha@web.de

Sheila Mysorekar, geboren 1961, wuchs in Indien und Deutschland auf. Studium in Köln und London. Arbeit als Journalistin (Politik/Wirtschaft), unter anderem in Jamaika und in Argentinien. Aktiv in der »Initiative Schwarze Menschen in Deutschland« (ISD). Sie lebt mit ihrer Tochter in Köln. Auswahl von Veröffentlichungen: »Halt’s Maul, sagt Sheherazade – Asiaten und Rassismus in Deutschland« In: ADB Köln & cyberNomads (Hg.) (2004): ›TheBlackBook. Deutschlands Häutungen.‹ Frankfurt am Main: IKO. »Pass the Word and Break the Silence.« In: Boyce Davies, Carole & Molara Ogundipe-Leslie (Hg.) (1995): ›Moving beyond Boundaries‹ Vol. 1: ›International Dimensions of Black Women’s Writing‹. London: Pluto Press.

Nicola Lauré al-Samarai, Geschichts- und Kulturwissenschaftlerin; promoviert an der TU Berlin über Schwarze Deutsche in der ehemaligen DDR; Arbeit an einem Zeitzeug/- innenprojekt mit vor 1945 geborenen Afrodeutschen; Publikation einer quellenkritischen Studie zu Frauenbiografien in der mittelalterlichen arabischen Historiografie (2001) sowie von Beiträgen zu Erinnerungs- und Kulturpolitik im Schwarzen deutschen Kontext; Mitarbeit in den Ausstellungsprojekten »I-Whitness: Historical Sounding Gallery mit Keith Piper und Tina Campt« (2004) und »homestory deutschland. Schwarze Biografien in Geschichte und Gegenwart« (2005/06).

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Vietnamesische Diaspora and Beyond [26./ 27.11.10]
Selbstorganisation und (pan-)asiatische Identitäten
AsiatischeDeutsche Youtube 20.04.24

Erstellt: 30.05.2024 - 07:52  |  Geändert: 09.08.2024 - 11:02

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