Die kolonialen Ursprünge moderner Sozialtheorie
Französische Soziologie und das Überseeimperium

Die Welt, in der wir leben, ist geprägt von den Spuren moderner kolonialer Imperien. Welchen Einfluss hat diese Prägung auf die Sozialwissenschaften und auf die postmoderne Soziologie?
Für die neu entstehende Disziplin war die Kolonialforschung einst von entscheidender Bedeutung. Ab den 1930er Jahren waren Soziologen und Soziologinnen gefragt, ihr Fachwissen auf soziale Themen wie »Detribalisierung«, Urbanisierung, Armut und Arbeitsmigration anzuwenden. Diese koloniale Orientierung durchdrang alle wichtigen Teilbereiche der Forschung.

ISBN 978-3-86854-392-6 45,00 € Portofrei Bestellen

Gerade in Zeiten der Dekolonisierung war die koloniale Soziologie Avantgarde ihres Fachs, vor allem in imperialen Ländern wie Großbritannien und den Niederlanden, besonders aber in Frankreich. Dort forschten mehr als die Hälfte der Soziologen und Soziologinnen zu kolonialen Themen, sowohl in den Kolonien als auch in den Metropolen; unter ihnen waren nicht nur Apologeten, sondern auch scharfe Kritiker des Imperialismus. Zahlreiche Institutionen entstanden, Universitäten, Forschungsinstitute, Regierungsorganisationen und Museen, die sich der Forschung über Imperien widmeten.

Diese fundierte Studie präsentiert überraschende Einsichten und zeigt eindrücklich, dass das ambivalente Erbe der Kolonialsoziologie enormen Einfluss auf das sozialwissenschaftliche Denken der Gegenwart hat.

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Der Autor:

George Steinmetz ist Professor für Soziologie an der Universität Michigan und korrespondierendes Mitglied des Centre européen de sociologie et de science politique (CESSP) in Paris. Er war 2019 Preisträger des vom Hamburger Institut für Sozialforschung vergebenen Siegfried-Landshut-Preises.

Der Autor auf Wikipedia

Landshut Lectures: George Steinmetz I Soziologie
und Kolonialismus - 28.1.2020
Hamburger Institut für Sozialforschung Youtube 07.09.2022

Erstellt: 30.10.2024 - 08:18  |  Geändert: 30.10.2024 - 08:19