Angesichts der zunehmend destruktiven Effekte, die mit der kapitalistischen Verwertungslogik als strukturierendem Prinzip unserer Gesellschaft einhergehen, gewinnt der Materialistische Feminismus besondere Aktualität. Wie aber tragen die Strukturlogik des Kapitals und die daraus hervorgehenden Verselbständigungstendenzen zum Fortbestehen, aber auch zum Wandel der Geschlechterverhältnisse bei? Welche Machtasymmetrien und welche Formen von Gewalt gehen damit einher? Und welche Rolle spielt hier die Familie, in der sich über den intergenerationalen Vermögenstransfer Klassenverhältnisse reproduzieren?
Melinda Cooper ist Professor für Soziologie an der Australian National University, die sich auf neoliberale und neue konservative Machtphilosophien spezialisiert hat. Sie ist Autorin von Family Values and Counterrevolution (Familienwerte und Konterrevolution) und Mitherausgeberin der Phenomenal World Serie (Fantastische Welt). (Quelle: Australian National University)