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Die Moderne begann mit Hoffnungen auf eine egalitäre Bürgergesellschaft. Unerkannte Privilegien führten jedoch zur Konzentration von struktureller wirtschaftlicher und politischer Macht. Soziale Ungleichheit, Geschlechterhierarchie, Krisen, koloniale Expansionen, Kriege, Abstürze von Demokratien in Diktaturen sowie Wachstum und Naturzerstörung waren die Folgen. Bislang wird versucht, die Krisensymptome der kapitalistischen Marktwirtschaft realpolitisch zu mildern. Es gibt jedoch auch realutopische Denkansätze, das Geld auf seine dienende Funktion zu beschränken und natürliche Lebensgrundlagen als Gemeinschaftsgüter statt als Waren zu behandeln.
«Meines Erachtens gibt es für das denkende Wesen keinen entscheidenderen Augenblick als den, wo ihm gleichsam die Schuppen von den Augen fallen und es entdeckt, dass es nicht einsam in den Einöden des Weltalls verloren ist, sondern dass ein universeller Lebenswille in ihm zusammenströmt und sich in ihm vermenschlicht. Der Mensch ist nicht, wie er so lange geglaubt hat, fester Weltmittelpunkt, sondern Achse und Spitze der Entwicklung – und das ist viel schöner.» Pierre Teilhard de Chardin
1925 geboren, aufgewachsen im »Herz der Finsternis« (Joseph Conrad), entkam er der Provinz und stieg auf zum ersten frei gewählten Premier des Kongo - Patrice Émery Lumumba. Er versuchte das Unmögliche, als er sein Land vom belgischen Kolonialsystem unabhängig machen und aus der kolonialen Umklammerung lösen wollte. Eine Treibjagd westlicher Geheimdienste folgte und endete am 17. Januar 1961 tragisch in Kongo-Katanga: Mit der Ermordung des charismatischen Redners, Denkers und erklärten Panafrikaners war ein Epochenwechsel hin zu einem vereinten, freien Afrika vorerst gescheitert.
Stell dir vor, dein Nachbar fährt eine Delle in dein Auto. Wer ist dafür verantwortlich, dass der Schaden bezahlt wird, du oder er? Na klar: immer der, der's kaputt gemacht hat! Wie kann es sein, dass wir überall nach dieser Logik leben, nur nicht, wenn es um die Basis unseres Überlebens geht?
Die reichsten zehn Prozent der Menschheit profitieren nicht nur am meisten von unserem Wirtschaftssystem, sie sind auch für über die Hälfte des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Zeit, für die Reparatur des Schadens zu zahlen und die bestehende soziale Ungerechtigkeit zu entschärfen.
K.I.Z: „Ein Frieden so grausam, dass Menschen vor ihm flieh’n“ - Das Berliner Rap-Trio „K.I.Z“ veröffentlicht mit seiner Single „Frieden“ einen scharfzüngigen, kriegsablehnenden Hit, der dringend notwendig war. Kritisiert werden neben Kriegspropaganda auch die westliche „Friedenspolitik“ und der Burgfrieden. Die Wahrnehmung des Militärs in der öffentlichen Debatte in Deutschland hat sich mit Beginn des Kriegs in der Ukraine grundsätzlich gewandelt. Der Spott über die Bundeswehr fand ein jähes Ende und Waffenlieferungen in Kriegsgebiete wurden zur Selbstverständlichkeit. Deutschlands Militäretat ist seitdem so hoch wie Jahrzehnte vorher nicht mehr. Wer den Sinneswandel ablehnt, muss sich nun als „Lumpenpazifist“ oder „Putinversteher“ beschimpfen lassen. Dem stellt sich K.I.Z entgegen. Von Benjamin Schwartz Perspektive 22.01.2024
Kantate von Krieg, Frieden und Inflation - Text: Walter Mehring; Musik: Hanns Eisler. „So begann es: Im Jahre des Herrn 1914 schien des Wohlstands kein Ende und Mehrwert lohnte die Herren in solchem Überfluß, daß sie sprachen: Unsere Kräfte erlahmen – und es spach das Militär: Man achtet unser nicht mehr – und es sprach die Geistlichkeit: Amen!" → erinnerungsort.de
Gudrun Ensslin gehörte zur Führungsspitze der RAF und war zugleich eine literarisch hochgebildete Person. In ihrer Biografie Ensslins räumt Ingeborg Gleichauf mit den gängigen Klischees und Vorurteilen auf, die die Terroristin als Produkt eines provinziellen Pastorenhaushalts, als hysterische Blondine, als Waffen- und Modefetischistin sehen, und holt sie aus dem Schattendasein des Baader-Meinhof-Komplexes. Wie in ihrem Porträt Gertrud Kolmars ist Ingeborg Gleichauf auch hier eine diskrete Biografien, die keine voreiligen Schlüsse zieht.
»Cancel Culture« ist ein Reizwort, an dem sich die Geister scheiden: Die einen praktizieren Cancel Culture und weisen entrüstet zurück, dass es sich dabei um eine Form der Zensur handelt - schließlich könnten nur Staaten Zensur ausüben. Die anderen - meist politisch eher konservativ oder auch rechtslibertär - sehen in der Cancel Culture eine große Gefahr für die Demokratie und verteidigen das freie Wort gegen die »Sprachpolizei« des linksliberalen Mainstreams.
Julian Nida-Rümelin nimmt das Phänomen Cancel Culture zum Ausgangspunkt einer tiefer gehenden Analyse. Tatsächlich ist die Praxis, unliebsame Meinungen zum Schweigen zu bringen, uralt. Sie prägt in unterschiedlichen Formen das politische und gesellschaftliche Leben in den meisten Kulturen zu fast allen Zeiten.
Wir befinden uns in einer seltsamen Zwischenzeit: Die meisten von uns haben sich eingestanden, dass es so nicht weitergehen kann, aber echte Lösungen scheinen in weiter Ferne. Es ist eine Zeit, in der »das Alte stirbt und das Neue nicht zur Welt kommen kann« (Gramsci), geprägt von Kämpfen zwischen den Aktivistinnen des Wandels und den Verteidigern des Status quo. Ulrich Brand und Markus Wissen unterziehen diese Gegenwart einer kritischen Diagnose. Sie zeichnen nach, wie die Herrschaft der imperialen Lebensweise bröckelt, angegriffen von unübersehbaren Umweltkrisen, aber auch von denjenigen, die die Ausbeutung von Mensch und Natur nicht länger mittragen wollen.
Wenn Politiker die Höhe von Managergehältern anprangern oder eine Unterschriftenaktion gegen den EU-Beitritt der Türkei durchführen wollen, wenn George W. Bush von der "Achse des Bösen" spricht und vom Recht der amerikanischen Nation, sich zu verteidigen, ist das "symbolische Politik". Es war der 2001 verstorbene Murray Edelman, der diesen Begriff geprägt hat. Seither wissen wir, dass auch moderne Demokratien Rituale und Mythen verwenden, um sich zu inszenieren. Edelman hat gezeigt, wie Gefühle und Überzeugungen der Bürger durch Politik geformt und von Politikern benutzt werden. Bis heute ist Politik als Ritual ein Klassiker der politischen Kommunikationsforschung, angesichts der jüngsten Inszenierungen heute aktueller und spannender denn je.
Sicher im Web - Datensicherheit in sozialen Netzwerken, beim Onlineshopping & Co.
Wissen Sie, wo Ihre Daten online gespeichert sind und wofür diese genutzt werden?
Wer im Netz surft, hinterlässt Spuren, ob auf dem Smartphone, der Spielekonsole oder bei Nutzung eines Sprachassistenten. Sobald eine Webseite aufgerufen oder online eingekauft wird, ob in sozialen Netzwerken oder beim Streamen der Lieblingsserie, es werden private Daten und Informationen gespeichert und verarbeitet. Welche Daten werden über Sie erhoben und wie können Sie deren Verbreitung eingrenzen?