Putti Eichelbaums Vater flüchtete mit seiner Familie 1933 vor den Nazis über die Schweiz und Italien, die Bahamas und Kuba in die USA. Putti wuchs auf der Flucht auf, machte eine Schusterlehre, lernte unterwegs Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg, wurde er Soldat der US-Armee. Als Richard Essex nahm Putti an der Landung in der Normandie teil, wurde Dolmetscher beim Militärgeheimdienst, als Kriegsheld ausgezeichnet und marschierte schließlich wieder in die Stadt ein, aus der er zwölf Jahre zuvor mit seinen Eltern vertrieben worden war.
Erzählung (Thema)
Die schöne neue Welt nach dem Kapitalismus
Revolution machen kann (fast) jeder. Eine neue Gesellschaftsordnung aufbauen: das schaffen nur ein paar Nerds. Und Sibylle Berg. Nach einer gelungenen Revolution, die das Finanz- und Gesellschaftssystem sanft beseitigt hat, wird sie endlich errichtet: die schöne neue Welt nach dem Kapitalismus.
80 Jahre danach: Erstmals auf Deutsch zugänglich - die ergreifenden Erinnerungen eines jungen Mannes an den Tag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima.
Hisashi Tôhara ist achtzehn Jahre alt, als er das tragische Ereignis miterleben muss. An einem Sommertag verlässt er bei stahlblauem Himmel das Haus. Er befindet sich am Bahnhof, und in einem Augenblick erhellt sich die ganze Umgebung, sodass er geblendet wird. Zur gleichen Zeit kommt ein dumpfes Grollen aus der Erde, sein Nacken brennt unter starken Schmerzen. Wahrscheinlich sind es nur ein paar Sekunden, aber es erscheint ihm wie eine Ewigkeit. Kurz darauf ist es plötzlich dunkel - alles ist von einer Wolke überzogen und von schwarzem Rauch erfüllt. Von den Straßen Hiroshimas ist nichts mehr übrig.
Im Jahr 1968, fünfzehn Jahre nach der Veröffentlichung seines beeindruckenden Berichts Geheimnis und Gewalt, legte der Pariser Schriftsteller und Silberschmied Georg K. Glaser (1910–1995) eine Erzählung vor. Deren Protagonist Weh ist der 1908 in Frankfurt am Main geborene Eugen Weidmann, der am 17. Juni 1939 in Versailles durch die Guillotine hingerichtet wurde.
Sergeant Ipi, der junge (und einzige) Dorfpolizist, übt seine Autorität nicht immer gewaltfrei aus. Doch heute hat er alle Männer von Oetimu eingeladen, um am einzigen Fernseher des Dorfes das Finale der Fußball-WM 1998 zu schauen. Er hat etwas zu feiern, nämlich seine Verlobung mit der schönen Silvy - eine Ankündigung, die alle Anwesenden in tiefes Unglück und sofortiges Besäufnis stürzt. Der Abend endet jedoch nicht nur für sie sehr anders als erwartet.
Marie Frank (1852–1924), Mutter des Schriftstellers Leonhard Frank, verfasste unter dem Pseudonym Marie Wegrainer einen der wenigen Arbeiterromane, der nicht aus einer politischen Grundhaltung heraus geschrieben wurde. Die Frau, die laut Leonhard Frank „nie ein lesenswertes Buch (…), nur hin und wieder eine Romanfortsetzung in ‚Fels und Meer‘ oder der ‚Gartenlaube‘ (gelesen hatte)“, zeichnet in ihrem Lebensroman ein lebhaftes Bild der Verhältnisse einfacher Leute in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Kaum ein Berufsstand Ägyptens ist näher am Puls der Gesellschaft als die 250000 Kairoer Taxifahrer. Wer wissen will, was die Menschen umtreibt, liest keine Zeitung, sondern nimmt das Taxi und hört auf das, was ihm der Fahrer erzählt: "Wir leben in einer einzigen Lüge und glauben daran. Die Regierung ist nur dazu da zu prüfen, ob wir die Lüge wirklich schlucken, finden Sie nicht auch?" "Im Taxi" plaudert, diskutiert, feilscht und streitet Chalid al-Chamissi mit Fahrern, die im kleinen öffentlichen und doch abhörfreien Raum ihrer Wagen ihren Frust über das korrupte Regime und die allgegenwärtigen Missstände in Ägypten loswerden - mit immerhin einem Zuhörer: ihrem Fahrgast.
