»Ich bin Physiker und Kleinkapitalist«
Die Erlebnisse eines Wirtschaftsmanagers aus dem Osten
Aufstieg Ost?! Richard Schimko, der Physiker, der Ost-Berlin regieren sollte - erzählt Zeitgeschichte. »Als Abgeordneter beschloss ich 1989, nicht Politiker oder Bürgermeister zu werden, sondern Klein-Kapitalist oder wenigstens Manager«
Richard Schimko verfügt über mehr als dreißig Patente und unzählige Anekdoten, die er im Laufe seines Lebens als Wissenschaftler und Wirtschaftler gesammelt hat.
Der studierte Physiker war einst Forschungsdirektor im Werk für Fernsehelektronik in Berlin-Schöneweide und sollte im Herbst ’89 Oberbürgermeister von Berlin werden. Was er ablehnte. Wie es dazu kam und wie er sich vor der Aufgabe drückte, die DDR-Hauptstadt zu übernehmen, erzählt er sehr unterhaltsam wie die meisten seiner stark autobiografisch gefärbten Anekdoten. Seine Geschichten vermitteln interessante Einblicke in die Geschichte des Landes, in dem er lebte und arbeitete. Vier Jahre saß er im Präsidium des Bundesverbandes der Deutschen Industrie und sorgte auch dort für Unruhe.
Rezension
DDR-Manager und Russlandkenner: Die unglaublichen Lebensgeschichten des Richard Schimko: Geheimnisträger Ost: Richard Schimko, Forschungsdirektor im Werk für Fernsehelektronik, veröffentlicht unglaubliche Geschichten aus seinem Leben. Achtung, witzig! 120 Meter unter Moskau liegt ein geheimes Tunnelsystem, Stalin hatte es zusammen mit der Metro bauen lassen. Zutritt für Außenstehende unmöglich. Schier unglaublich, was der Physiker Prof. Dr. Richard Schimko aus Ost-Berlin in der Moskauer Maulwurfswelt sah, als ihn sowjetische Genossen dorthin führten. Er und seine DDR-Kollegen hatten gerade Nachtsichtgeräte entwickelt („Wir hatten gelernt, im Dunkeln zu sehen“), alles unter strengster Geheimhaltung natürlich, doch „die Sowjetgenossen kannten unser Tun besser als wir selbst“. [hinter der Bezahlschranke] Von Maritta Adam-Tkalec Berliner Zeitung 05.11.2025
Autoreninfos
Erstellt: 27.11.2025 - 08:23 | Geändert: 27.11.2025 - 08:41
