Siehe auch
Russland (Thema)
Unsere Sonderausgabe „Die Tunander-Protokolle“ mit 64 Innenseiten ist von fundamentaler Bedeutung und wird auch in einigen Jahren noch kein Altpapier sein. Dieses Heft enthält einige der wichtigsten Arbeiten zum Kalten Krieg des Friedensforschers und Historikers Ola Tunander. Es könnte auch für Sie zu einer Landkarte werden, die Ihnen hilft, die heutige Welt besser zu verstehen.
Wer kontrolliert den Nordpol?
Das »ewige Eis« am Nordpol schmilzt und arktische Räume werden immer leichter und länger zugänglich. Auf dem Land können die reichen Bodenschätze einfacher abgebaut werden und der Schiffsverkehr im Nordpolarmeer nimmt zu. Die Arktis verliert dabei zunehmend ihren Ausnahmecharakter als Ort der friedlichen Kooperation. Der Klimawandel macht sie zum Objekt widerstreitender Interessen und Machtkonflikte. Es ist dünnes Eis, auf dem sich die Großmächte USA, China und Russland bewegen und um die Vorherrschaft in der Arktis streiten.
This book presents a systematic collation of the regional and global dimensions of the leadership role of BRICS countries (Brazil, Russia, India, China and South Africa). It analyses the rising regional and global leadership of BRICS, using specific benchmarks to gauge the nature of this leadership. The elements examined include willingness to lead, the capacity to do as much, and the degree to which the given actor is accepted as a leader both within and beyond its region. The chapters in the book capture the nature of trends in regional and global leadership within the contexts of a changing international order.
Dieses Buch ist zum Anlass des 80. Jahrestag des Inkrafttretens der Charta der Vereinten Nationen erstellt worden. Es besteht aus mehreren selbständigen Artikeln zum Thema der UN-Charta, von denen 3 bereits zuvor publiziert wurden.
Das Werk argumentiert vehement für eine Rückbesinnung auf die UN-Charta als Fundament einer globalen Friedensarchitektur. Schulenburg kritisiert scharf die zunehmende Militarisierung und die Abkehr vom Völkerrecht, insbesondere durch westliche NATO-Staaten, die er der Doppelmoral und der Priorisierung von Militärgewalt über diplomatische Lösungen bezichtigt. Er analysiert die Ukraine- und Israel-Konflikte als Beispiele für das Scheitern der Diplomatie und die Verletzung des UN-Friedensgebots, wobei er die Ablehnung von Verhandlungen durch Konfliktparteien als schädlich darstellt. Schlussendlich plädiert der Autor für eine neue, multipolare Weltordnung, in der die UN-Charta gestärkt wird, um der Menschheit eine friedliche Zukunft zu sichern.
Am 25. Juni 1948 kündigte die US-Militäradministration eine angeblich notwendige Versorgung der Westsektoren Berlins auf dem Luftweg an. Am folgenden Tag setzte die sogenannte "große Luftbrückenaktion" ein.
Sie war mit dem zeitlichen Abstand aus heutiger Sicht betrachtet eine der kriminellsten Propagandaaktionen der Geschichte überhaupt. Ihr Sinn und Zweck war es, die Menschen eines Landes gegeneinander aufzuhetzen, um die De-facto-Spaltung des Landes, die man durch eine hinterrücks eingeführte separate Währungsreform verschuldet hatte, durch eine ideologische Spaltung zu untermauern. (Aus dem 1. Kapitel)
Es kann dem aufmerksamen Zeitgenossen nicht entgangen sein, dass wir derzeit eine zunehmende Kriegsstimmung gegenüber Russland und China seitens unserer eigenen und anderer imperialistischer herrschender Klassen beobachten können. Die erste Frage, die wir uns stellen müssen, lautet: Warum?
Warum scheinen die herrschenden Klassen der USA und Großbritanniens so entschlossen zu sein, Krieg gegen Russland und China zu führen, und was kann die Arbeiterklasse tun, um eine solche Katastrophe zu verhindern?
Mit Blick auf die beiden laufenden Dauerkriege in Europa und im Nahen Osten die betroffenen Völker für ihr schlimmes Schicksal zu bemitleiden, ist guter öffentlicher Brauch: in Bezug auf die ukrainische Bevölkerung sowieso schon seit dem 24. Februar 2022; aber auch die Gazabevölkerung wird in deutschen Medien inzwischen echt bedauert, manchmal sogar ohne die prompte Erinnerung an den Hamas-Überfall am 7. Oktober, mit dem für die Begutachter die Geschichte schließlich begonnen hat.
Das ist alles gut und schön, verstellt aber etwas den Blick darauf, dass objektiv, nämlich von den maßgeblichen Patrioten betrachtet, bei diesen unschönen Affären nicht zuletzt die liebenswerte europäische Mittelmacht Deutschland mit ihrem Interesse an Frieden und internationaler Ordnung auch ein Leidtragender ist! Und was für einer, erleidet sie doch Schäden an viel Edlerem und Höherem als so schnöden Dingen wie Leib und Leben:
Das Kriegsgeschrei nimmt zu, die Menschen befällt immer stärker ein Gefühl von Macht- und Orientierungslosigkeit. Aber Gegenwehr ist möglich. Indem man das Völkerrecht beim Wort nimmt, das Frieden gebietet und Krieg als Mittel der Politik verbietet. Im Geleitwort zu dieser Kampfschrift nennt Eugen Ruge die aktuelle Umkehrung, die wir täglich erleben: »Verwahrlosung des Rechtsverständnisses der Mächtigen«.
Ein Umbruch von historischer Tragweite: Die 500-jährige Dominanz Europas und der USA über den ›Rest der Welt‹ geht zu Ende. Eine neue Hegemonialmacht wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Es entsteht eine multipolare Weltordnung. Neue Akteure aus dem Globalen Süden steigen auf und haben ein weltpolitisches Gewicht wie nie zuvor. Keine der heute lebenden Generationen kennt eine solche historische Situation aus eigener Erfahrung. Der Umbruch wirft neue Fragen auf, zu Chancen und Risiken des neuen Systems, zu Krieg und Frieden. Wir haben es mit einer enorm gesteigerten Komplexität zu tun.
Der endgültige Sturz Bashar al-Assads im Dezember 2024 hat die Karten in Syrien fundamental neu gemischt. Dies erstreckt sich auf die politische Ordnung des Landes, seine sozioökonomische Struktur – aber auch auf die Konfiguration internationaler Interessen und strategischer Einflussnahmen. Stets unter dem Mantel des „Wiederaufbaus“ sehen sich auch die humanitäre Hilfe und die Entwicklungszusammenarbeit an vielen Stellen externen Interessen untergeordnet und in deren Sinne instrumentalisiert.
Diese Arbeit untersucht, welche internationalen Interessen in Nachkriegs-Syrien wirken, und wie Hilfs-Aktivitäten der Durchsetzung externen Interessen dienen.
