Leben und Schicksal. Von Wassili Grossman

Als Anfang Februar 1943 die 6. deutsche Armee in StalingÌad kapituliert, bedeutet dies nicht nur die Wende im Zweiten Weltkrieg, für die Sowjets ist Stalingrad auch ein Wendepunkt in ihrem Verhältnis zu Diktatur und Terror. Mit großer Anteilnahme beschwört Wassili Grossman Episoden aus dem Kampf an der Wolga, erzählt vom Häftlingsleben und -sterben in deutschen KZ, Gefangenenlagern und in den sowjetischen Gulags, wobei die frappierende Verwandtschaft von Nationalsozialismus und Sowjetregime offengelegt wird.

ISBN 978-3-548-06411-6     21,99 €  Portofrei     Bestellen

Ob der Physiker Strum, die weitverzweigte Stalingrader Familie Schapownikow und der in einem deutschen Lager inhaftierte Michail Mostoskoi, oder die deutschen und sowjetischen Militärs, Wissenschaftler und Bürger - Wassili Grossman hat die vielen Einzelschicksale zu einem groß angelegten Erzählkosmos verwoben, der trotz der Schrecken des Totalitarismus von der einen Hoffnung nicht lässt: der einfachen menschliche Güte, die selbst dann ihre Wirkung zeigt, wenn die äußeren Ereignisse gleichgültig und brutal über sie hinweggehen.

"Wassili Grossmans Jahrhundertepos Leben und Schicksal gilt mit gutem Recht als Krieg und Frieden der Stalin-Hitler-Ära." Der Spiegel
"Wer die Wahrheit sucht im Lesen, Lebendigkeit, Liebe und Geschichte, der muss dieses Buch lesen." FAS

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1. Band der DilogieStalingrad

Pressestimmen:

„In der Sowjetunion verboten, jetzt zum ersten Mal vollständig auf Deutsch erschienen: Das Stalingrad-Epos "Leben und Schicksal“. Im Zentrum von Wassili Grossmans Epos „Leben und Schicksal“ findet sich eine Szene, die sofort einsichtig macht, warum dieses Buch in der Sowjetunion nicht erscheinen durfte und der Geheimdienst fieberhaft nach allen Manuskriptkopien fahndete. Es handelt sich um eine gespenstische nächtliche Begegnung, bei der SS-Obersturmbannführer Liss den russischen Lagerhäftling Michail Sidorowitsch Mostowskoi zu sich ins Arbeitszimmer bringen lässt, einen Bolschewisten der ersten Stunde, und ihm die Analogie von deutschem Nationalsozialismus und sowjetischem Sozialismus zu beweisen versucht: Beide Systeme mit ihrer Ideologie, ihrer Einparteienherrschaft, den Lagern für die Volksfeinde, der Anwendung von „nötigem“ Terror zur Durchsetzung des „Guten“ und dem latenten bzw. unverhüllten Antisemitismus sind für Liss zwei Formen ein und derselben Sache. Ein Sirenengesang, den Himmlers Stellvertreter da vor dem überzeugten Kommunisten anstimmt. Und eine Ungeheuerlichkeit in der Sowjetunion der 1960er Jahre, der Gedanke von der Gleichheit der beiden totalitären Systeme, der sich wie ein roter Faden durch den Roman zieht. Von Katharina NarbutovicTagesspiegel 10.10.07

„In der Sowjetunion verboten, erschien der Roman „Leben und Schicksal“ des russischen Schriftstellers Wassili Grossman zum ersten Mal 1980 in der Schweiz, 1984 in Deutschland. Jetzt ist er in einer überarbeiteten und erstmals vollständigen Fassung noch einmal veröffentlicht worden. (...) „Leben und Schicksal“ ist ein verstörender Roman, ein Kritiker hat ihn in der Atmosphäre mit George Orwells „1984“ verglichen. „Leben und Schicksal“ ist große Weltliteratur mit folgender Botschaft: „Ich glaube, man könnte das Leben als Freiheit definieren. Das Leben ist Freiheit.“ Von Lutz BunkDeutschlandfunk 04.10.07

„Wassili Grossmans Roman »Leben und Schicksal« ist eine fulminante Apologie des Menschen in barbarischen Zeiten. Sein opus magnum nennt das Falsche falsch und das Richtige richtig – ein existenzielles Wagnis für Autor und Werk, wenn die Anhänger des Falschen das Sagen haben. Von Thomas Hummitzsch → Glanz@Elend 2007

Der Autor:

Wassili Semionowitsch Grossman (1905-1964) war zunächst einer der anerkanntesten linientreuen Schriftsteller der Sowjetunion. Die Erfahrungen während des Krieges, die Katastrophe der europäischen Juden, die auch ihn unmittelbar traf, sowie die vielen Schicksale, denen er als Korrespondent der Armeezeitung Roter Stern begegnete, veränderten sein Leben jedoch von Grund auf und er wurde zu einem der unbeugsamsten Chronisten seiner Zeit. Sein großes Stalingrad-Epos, dessen zweiter Band Leben und Schicksal 1961 beschlagnahmt wurde, erschien erst 16 Jahre nach seinem Tod in einem russischen Exilverlag in der Schweiz und wurde von dort aus in 20 Sprachen übersetzt. Dieser als Meisterwerk der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts geltende Roman erschien 2007 in einer vollständig überarbeiteten und ergänzten Neuausgabe und wurde von der Presse wie von den Lesern als Wiederentdeckung gefeiert. Inzwischen liegen unter dem Titel Tiergarten außerdem einige Erzählungen auf Deutsch vor.

→ Wassili Semionowitsch Grossman auf Wikipedia

Die Übersetzer:

→ Annelore Nitschke auf Wikipedia

Madeleine von Ballestrem, geboren am 7.3.1942 in Frankfurt a. M., aufgewachsen in Baden-Baden, Studium am Sprachen- und Dolmetscher-Institut München, Abschluss als Übersetzer und Konferenzdolmetscher in den Sprachen Englisch und Russisch. U.a. tätig beim Herder-Verlag, Freiburg, als Übersetzerin und Redakteur für die Enzyklopädie "Sowjetsystem und Demokratische Gesellschaft" bis zu deren Fertigstellung 1973. Nebenbei weiter als Übersetzerin tätig. Ehrenämter: u.a. CSU-Gemeinderätin in Bibertal-Anhofen. [Quelle: → CSU Bibertal]

Arkadi Dorfmann

→ Elisabeth Markstein auf Wikipedia

 

Stärker als der KGB - Das Stalingrad Epos "Leben und Schicksal" ARTE

Stärker als der KGB - Das Stalingrad Epos "Leben und Schicksal" ARTE
Mango62uk DE Youtube 11.02.19

Erstellt: 12.01.2024 - 09:12  |  Geändert: 12.01.2024 - 09:38

 
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