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Behzad Karim Khanis Debüt »Hund Wolf Schakal« über das Schicksal zweier Brüder verbindet die Härte der Straße mit der Melancholie iranischer Prosa: Nach der Hinrichtung der Mutter im Tumult der Iranischen Revolution fliehen der elfjährige Saam und sein kleiner Bruder Nima mit ihrem Vater nach Deutschland.
Die Erinnerung an KuBa soll dem in diesem Land verordneten Vergessen über das vergangene »andere« Deutschland entgegenwirken und das Bewusstsein lebendig erhalten, dass eine andere, sozialistische Gesellschaft möglich war und deshalb auch weiterhin möglich sein wird, wenn nicht gar bei Strafe des Untergangs der Menschheit ohne Alternative ist.
Solidarität mit Menschen, die migrieren, bleibt unsere Position. Damit ist die Frage nach Ursachen und Wirkungen der Migration aber nicht erledigt. Die in den aktuellen Debatten angebotenen Lösungen – oder klarer eben fehlenden Lösungen – hatten uns bereits 2020 dazu veranlasst, Marx und Engels zu befragen. Die danach folgende Entwicklung veranlasst uns, diese Arbeit weiterzuführen.
Das wahre Leben Thomas Manns
Er ist der literarische Magier des zwanzigsten Jahrhunderts: Nobelpreisträger und gefeiertes Genie, Großbürger und Familienvater, mit seiner Frau Katia in jahrzehntelanger Ehe verbunden und zugleich so unglücklich, wie man nur sein kann. Er liebt und darf nicht lieben, die Vorstellungen seiner Zeit stehen ihm im Weg. Was für ein Antrieb zu großer Literatur - und was für ein leidvolles Leben.
Die an Wundern reichen Geschichten dieses Buches sind aufgebaut wie ein Tarotspiel. Eingefaßt werden sie durch eine Rahmenhandlung: eine Gesellschaft, der es »die Sprache verschlagen« hat, erzählt mittels der Karten ihre Abenteuer. Ein Beispiel für die grenzenlosen Möglichkeiten der exakten Phantasie.
Die Idee einer generellen Fortschrittsbewegung hat ihren Glanz verloren, ja, sie ruft sogar Skepsis hervor. In aller Munde ist hingegen die Diagnose der Regression. Sie wird diversen Zeiterscheinungen gegenüber gestellt, vom rechtsautoritären Populismus bis zur Demokratiemüdigkeit. Rahel Jaeggi verteidigt in ihrem Buch das Begriffspaar Fortschritt und Regression als unverzichtbares sozialphilosophisches Werkzeug für die Kritik unserer Zeit.
Herr Palomar ist ein leidenschaftlicher Beobachter. Was immer sich seinem neugierigen Blick offenbart – das Spiel der Wellen im Meer, der Mond am Nachmittag, ein nackter Busen oder die verlockende Auslage eines Käseladens in Paris –, seine Phantasie treibt ihn in abenteuerliche Denkspiralen und Selbstgespräche.
Calvino schildert in diesem frühen neorealistischen Roman die Kriegsereignisse in Ligurien aus der Perspektive des verwahrlosten Gassenjungen Pin. Da den Knaben niemand richtig ernst nimmt, stiehlt er als Mutprobe und um Eindruck zu schinden einem deutschen Soldaten die Pistole und versteckt sie in einem Wildbachgraben am Stadtrand. Als der Verdacht auf ihn fällt, sperrt man ihn ins Gefängnis, doch gelingt ihm bald, zu den Partisanen zu fliehen, wo er neue Freunde sucht.
Wenn der Magier Calvino mit seinem Zauberstab lunares Magma aufwirbelt und seismische Wellen in Schwung bringt, wenn ausgewachsene Dinosaurier der Weltschmerz packt und sie am nächsten Bahnhof mit dem Zug das Weite suchen, wenn Galaxien wie Omeletts in der Pfanne brutzeln, handfeste Mondtöchter und schlüpfrige Mollusken ihr Unwesen treiben und wenn Urgroßmütter den Andromeda-Nebel bewohnen, dann ist wieder eines dieser literarischen Minenfelder gelegt, in denen die wunderbarsten und überraschendsten Gefahren lauern.
Das Leben, die Liebe, die Erinnerung – all das sind ernste Sachen. Doch Italo Calvino, der nicht nur in Italien als moderner Klassiker des 20. Jahrhunderts gilt, liebte gerade die Dinge, mit denen nicht zu spaßen ist. So ernst konnte nichts auf der Welt sein, dass er daran nicht seinen Witz und seine Intelligenz versuchte.