Artikel in Onlinemdien
Wenn Journalisten Journalisten zum Abschuss freigeben
Über 200 Journalisten hat Israels Armee in den letzten zwei Jahren getötet. Mit Bomben, mit Raketen, und mit der Unterstützung deutscher Medien.
Globale Medien, die internationale Gemeinschaft, Menschenrechtsorganisationen: Ihr alle behauptet, euch um die Pressefreiheit zu kümmern. Ihr postet Hashtags. Ihr haltet Konferenzen ab. Aber hier ist die Wahrheit: Ihr habt uns sterben lassen. Nour El-Assy, Autorin aus Gaza
"Wenn diese Worte dich erreichen, dann wisst ihr, dass Israel es geschafft hat, mich zu töten und meine Stimme zum Schweigen zu bringen.“ Als diese Nachricht in der Nacht vom 10. auf den 11. August 2025 auf X erschien, war klar: Israels Armee hatte ihre Drohung wahr gemacht und Anas Al-Sharif, einen der bekanntesten palästinensischen Reporter, ermordet. Mit ihm tötete die israelische Armee in dieser Nacht den Reporter Mohammed Qreiqeh, den Kameramann Ibrahim Zaher, den Kameramann Moamen Aliwa und Kamera-Assistent Mohammed Noufal – das gesamte Team von Al-Jazeera in Gaza-Stadt.
Ein Staat ermordet fünf Journalisten. Indem er Kampfjets Raketen auf ein Pressezelt feuern lässt. Im Hof eines Krankenhauses. Mit voller Absicht und lange angedroht. Allein diese Nachricht hätte das Zeug für Breaking News und Sondersendungen gehabt. Für Titelseiten mit den Fotos der Getöteten. Für Solidaritätserklärungen und Hashtag-Kampagnen. Für offene Briefe und wütende Proteste von Medienschaffenden, die ihre Regierung auffordern, ihren verfolgten Kollegen in Gaza endlich zu Hilfe zu kommen.
Aber als Israel fünf ihrer Kollegen ermordete, entschieden sich viele deutsche Journalisten anders. Statt der Öffentlichkeit das Ausmaß dieses Verbrechens begreiflich zu machen, übernahmen sie die Propaganda der Mörder. Schantall und die Scharia 13.09.2025
278 getötete Journalist*innen: Wenn Wahrheit zum Risiko wird
Bei der Geschwindigkeit, mit der Journalist*innen in Gaza von Israel getötet werden, wird es bald niemanden mehr geben, der Sie informiert. Seit dem 7. Oktober 2023 wurden mindestens 278 Journalist*innen und Medienmitarbeiter*innen – überwiegend Palästinenser*innen – im Krieg Israels gegen Gaza getötet. Gewerkschaftsforum 04.09.2025
Sehen Sie sich die Gesichter dieser Menschen an:
Auf dem Freiluftfriedhof, zu dem der Gazastreifen geworden ist, ruhen die Seelen Dutzender Journalisten, die getötet wurden, als sie sich der von Israel verhängten Medienblockade vom 7. Oktober 2023 widersetzten. Über sie ist wenig bekannt, außer ihrer Zahl und ihrem unerschütterlichen Engagement für ihre Informationsmission. Mediapart hat Fragmente ihres Lebens zusammengetragen und versucht, ihre Geschichten zu rekonstruieren. Damit sie nicht nur durch ihre Zahl, sondern auch durch ihre Namen, ihre Gesichter und ihr Schicksal in Erinnerung bleiben. Mediapart 26.08.2025
Maryam war meine Freundin. Israel tötete sie und vier weitere Gaza-Journalisten
Nach dem Luftangriff auf das Nasser-Krankenhaus ist unser Appell noch dringlicher: Palästinensische Reporter brauchen jetzt internationalen Schutz, sonst wird die Stimme Gazas zum Schweigen gebracht.
Von Ruwaida Amer , +972 Magazin 27.08.2025
Gaza: IDF bombardiert Krankenhaus und tötet 21 Menschen, darunter erneut fünf Journalisten
Unbeeindruckt der internationalen Kritik setzt die israelische Armee ihren tödlichen Feldzug gegen die Menschen in Gaza fort. So griff die IDF am Montag ein Krankenhaus im Süden des Gazastreifens an und tötete dabei mindestens 21 Menschen, darunter fünf Journalisten, die für "Reuters", "Associated Press" und "Al Jazeera" arbeiteten. RT.DE 26 08.2025