Kalter Krieg (Thema)

Mythos Berlin-Blockade: Geschichte als Waffe im Kalten Krieg

Vortrag von Dr. Sönke Kunkel am 5. Februar 2020 an der Freien Universität Berlin im Rahmen der Ringvorlesung "Geschichte als Waffe. Fälschungen – Mythen – Verschwörungstheorien."

Rosinenbomber, Luftbrücke, CARE-Pakete – die Berlin-Blockade gehört zu den zentralen Erinnerungsmythen der Bundesrepublik und hat sich tief in das historische Bewusstsein der Berlinerinnen und Berliner eingegraben. Wie aber entstand dieser Mythos? Wem nützte er? Und wer formulierte ihn mit? Ein historischer Blick zurück, so wird der Vortrag zeigen, verweist auf vielfältige Formen des öffentlichen Erinnerns, macht aber auch deutlich: die Berlin-Blockade rückte schon früh ins Visier einer alliierten Geschichtspolitik, mittels derer sie in die große Freiheitserzählung der Alliierten eingebettet werden sollte. Geschichte wurde dabei nicht nur Gegenstand von Politik und Propaganda, sondern auch Waffe und Vehikel, um im Kalten Krieg die Westbindung Berlins abzusichern.

Die Ringvorlesung "Geschichte als Waffe" wurde vom Friedrich-Meinecke-Institut für Geschichtswissenschaft in Kooperation mit dem GasthörerCard-Programm der Freien Universität Berlin organisiert.
Konzeption: Prof. Dr. Ernst Baltrusch, Prof. Dr. Arnd Bauerkämper
 

1. Auflage 13.01.2025 , Deutsch

Der Krieg in der Ukraine spitzt sich weiter zu - damit nimmt nicht nur die Gefahr einer militärischen Eskalation zu. Auch die Propagandaschlacht wird von allen Konfliktparteien erbittert und mit den modernsten Manipulationswaffen geführt. Von russischer Seite wird immer wieder die Karte einer möglichen atomaren Konfrontation ausgespielt. Die Falken im Westen versuchen dagegen, die Gefahr eines Nuklearkrieges als gering und paradoxerweise den russischen Invasionshunger auf Europa gleichzeitig groß darzustellen. Dabei gerät ein Aspekt ins Hintertreffen: Bereits während des Kalten Krieges simulierten sowohl die NATO-Staaten als auch die Sowjetunion immer wieder einen möglichen atomaren Konflikt.

ISBN 978-3-86489-488-6 1. Auflage 13.01.2025 15,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Angesichts der Hysterie, mit der derzeit über das Verhältnis zu Russland hier im Westen diskutiert wird, fällt es manchmal schwer, das richtige Maß zu finden. Auf der einen Seite kann tatsächlich niemand die russische Politik ernsthaft vorbehaltlos gut heißen. Dies betrifft zuerst natürlich Teile der Innenpolitik, doch auch außenpolitisch bedient sich Russland einer Machtpolitik, die vonseiten der Friedensbewegung im Falle der westlichen Staaten immer völlig zu Recht scharf kritisiert wurde. Dennoch halte ich es andererseits für richtig und wichtig, hier Ursache und Wirkung nicht zu verwechseln – schließlich war es der Westen und nicht Russland, der mit seiner NATO-Expansionspolitik die Chance auf eine dauerhafte Annäherung in den Wind schlug. 

3. Auflage 15.06.2024 , Deutsch

Wie die amerikanische Demokratie zum Krisenfall wurde.

Manfred Berg, einer der besten Kenner der USA, erzählt die lange Geschichte einer fortschreitenden Spaltung, die das Land an den Rand eines neuen Bürgerkriegs geführt hat.

ISBN 978-3-608-98408-8 3. Auflage 15.06.2024 35,00 € Portofrei Bestellen (Buch)
20.06.2022 , Deutsch

Fast ein halbes Jahrhundert waren sowjetische Militärangehörige in Deutschland und damit auch in Potsdam stationiert. Die Aufgaben der Gruppe der sowjetischen Truppen in Deutschland (GSTD) wandelten sich im Verlaufe der Zeit. Ursprünglich diente sie der Aufrechterhaltung des Besatzungsregimes in der sowjetischen Zone. Durch die globale Konfrontation mit den USA und den NATO-Staaten in der Zeit des Kalten Krieges wurde die Besatzungsarmee in Deutschland zur strategischen Vorhut der sowjetischen Militärmacht.

ISBN 978-3-96831-050-3 20.06.2022 24,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Der Indo-Pazifik gilt als die Region, die absehbar mit das größte Eskalationspotential in sich birgt. Die Broschüre geht ausführlich auf die in diesem Zusammenhang zunehmenden westlich-chinesischen Konflikte ein und beschreibt, wie nicht nur die USA, sondern auch andere EU-Staaten und mittlerweile auch Deutschland, damit begonnen haben, ihre militärische Präsenz in der Region auszuweiten.

21.10.2024 , Deutsch

Drei sensationelle Vorfälle passierten zwischen dem 11. und 23. Mai 1960: der Gipfel der vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges in Paris am 16. Mai, auf dem Kremlchef Nikita Chruschtschow die atomare Abrüstung und die Wiedervereinigung eines neutralen Deutschlands vorschlagen wollte; das Mega-Erdbeben am 22. Mai in Chile, bei dem die Erdkruste auf tausend Kilometern aufbrach sowie das Auftauchen des gefangenen SS-Offiziers Adolf Eichmann in Israel am folgenden Tag. Drei Ereignisse, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun hatten. Die langjährige Auslandskorrespondentin Gaby Weber stieß bei ihrer Recherche auf den kausalen Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen, den drei Kreisen nahe am Abgrund. Zweimal verklagte sie den Bundesnachrichtendienst sowie das Bundeskanzleramt auf Akteneinsicht. 

ISBN 978-3-9826199-3-4 21.10.2024 16,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Am 21. November 2024 fand im Buchladen Neuer Weg ein Vortragsabend zum Thema „Die NATO: Eine Abrechnung mit dem 'Wertebündnis'" statt. 
Referentin war Sevim Dagdelen. Der Vortrag wurde vollständig aufgezeichnet.

Seit 75 Jahren gibt es die NATO – kein Grund zum Feiern, meint die Bundestagsabgeordnete Sevim Dağdelen.

zum Buch

1 , Deutsch

Der Band bündelt Biografien von politisch aktiven Frauen, die im Höhepunkt des Kalten Krieges Geschichte schrieben. Mamali Panagiotou gewährt damit eine erkenntnisreiche Perspektive auf die nachkriegerische Geschichte, widerspricht einer androzentrischen Tradition in der Historiografie und lässt Gendergerechtigkeit widerfahren. Die Akteurinnen bilden ein unzertrennliches Kollektiv - auch wenn es wohl nie zu einer Begegnung kam. Die zwei Profiteurinnen Hilde Benjamin (DDR) und Ana Pauker (Rumänien) befanden sich an der Spitze der Politik, während die anderen zwei Oppositionellen Ethel Rosenberg (USA) und Elli Pappa (Griechenland) unter immensen staatlichen Druck gerieten, als ihnen die Todesstrafe drohte.

ISBN 978-3-96317-344-8 1 38,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Erinnerungen einer amerikanischen Schriftstellerin an das Berlin der Nachkriegszeit.

„Die amerikanische Schriftstellerin Edith Anderson lernte ihren späteren Mann, den deutschen Kunstwissenschaftler und Kommunisten Max Schröder 1944 in New York kennen, wohin ihn sein Exil zuletzt verschlagen hatte. Sie folgte ihm 1948 nach Berlin, wo er, schon früher zurückgekehrt, als Cheflektor den Aufbau-Verlag mitgegründet hatte. In dieser Gründerzeit der zwei deutschen Literaturen begegnet der Anderson die gesamte Kulturszene der früheren DDR, die sie durch ihren natürlichen Abstand in einem weiteren als nur deutschen oder gar ideologischen Horizont sieht und porträtiert.

ISBN 978-3-86163-129-3 22,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Die außergewöhnliche Biografie Edith Andersons liest sich wie ein Roman des Kalten Krieges. Die Amerikanerin lebte von 1947 bis 1999 in Ostberlin. Als Übersetzerin, Journalistin, Autorin und vor allem als Vermittlerin initiierte und pflegte sie auf vielfältige Weise den kulturellen Austausch zwischen der DDR und den USA.

ISBN 978-3-8376-2677-3 39,99 € Portofrei Bestellen