Kongress für kulturelle Freiheit (Thema)

Wikipedia: Der Kongress für kulturelle Freiheit (Congress for Cultural Freedom, CCF) war von 1950 bis 1969 eine in Paris ansässige antikommunistische Kulturorganisation im Kalten Krieg, die vom US-amerikanischen Geheimdienst CIA beeinflusst und finanziert wurde.

Die Max Frisch-Identität. Der Schweizer Literat arbeitete für die CIA, ohne es zu wissen. Von Markus Kompa → Telepolis 07.02.2018

Die papierne Front Der »Kongress für Kulturelle Freiheit«und die CIA Von Velten Schäfer Neues Deutschland 18.03.2017 → zugänglich: Kundschafter der DDR 07.04.2017
 

Die Postmoderne und die CIA - eine Liebesgeschichte. Ein mittlerweile öffentlich zugänglicher Bericht der CIA aus dem Jahr 1985 belegt das große Interesse der CIA an so genannten poststrukturalistischen Denkern wie Michel Foucault, Jacque Lacan und Rolandes Barthes. Das Missionsziel: die Spaltung der Linken. → RTDeutsch 12.03.2017

 

Benutzt und gesteuert - Künstler im Netz der CIA [Doku deutsch]

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Der amerikanische Geheimdienst CIA finanzierte nach dem Zweiten Weltkrieg enorme Summen, um hochrangige europaeische Kuenstler und Schriftsteller zu manipulieren. Die Dokumentation weist nach, dass die Einflussnahme des CIA bis in die Redaktionen westdeutscher Verlage und Sendeanstalten reichte und dass prominente Kuenstler wie der spaetere Nobelpreistraeger Heinrich Boell unwissentlich fuer den amerikanischen Geheimdienst taetig waren. Mehrere hundert Millionen Dollar investierte der US-Auslandsgeheimdienst, um in einer der groessten Nachkriegsoperationen ein weltweites Kulturnetz zu knuepfen.

Zentrum der CIA-Aktivitaeten war der "Kongress fuer kulturelle Freiheit" -- eine Organisation mit Sitz in Paris unter vollstaendiger Kontrolle der dort taetigen US-Agenten. Nationale Zweigorganisationen unterhielt der "Kongress" in saemtlichen Staaten Westeuropas. Und die Pariser Zentrale finanzierte in grossem Stil "Kongress"-Zeitschriften fuer den Einsatz in Afrika, Lateinamerika und den arabischen Laendern. Ziel war der Kampf fuer amerikanische Werte in Bildender Kunst, Literatur und Musik. Insbesondere sozialkritische Intellektuelle und Kuenstler aus dem linken Lager waren fuer den "Kongress" von Interesse.

Mit geheimdienstlichen Mitteln sollten sie marxistischen Einfluessen entzogen und fuer den Einsatz an der US-Kulturfront bereitgemacht werden. Als franzoesische Plattform der Einflussnahme diente die Zeitschrift "Preuves" unter dem Soziologen Raymond Aron. In Deutschland sammelte der "Kongress" seine ahnungslosen Kulturtraeger im Umkreis des Blattes "Der Monat". Die Finanzierung uebernahm ab etwa 1958 die CIA. Zu den Mitarbeitern gehoerten die wichtigsten Vertreter des westdeutschen Journalismus und der Verlagswelt.

Neben Stuetzpunkten in Westberlin, Muenchen und Frankfurt am Main verfuegte der "Kongress" ueber eine Niederlassung in Koeln mit hochrangigen Beziehungen, die in die Redaktionen saemtlicher grosser Fernsehanstalten und Printmedien reichten. Unter anderem wurde auch um Heinrich Boell geworben -- mit Erfolg, wie die Dokumente bestaetigen.

Der spaetere Nobelpreistraeger arbeitete dem "Kongress" und seinen Organisationen ueber mindestens zehn Jahre zu -- ohne die Hintergruende zu kennen, wie Guenter Grass, eine andere Zielperson der CIA, vermutet. Nicht nur auf Boell und Grass hatte es der "Kongress" abgesehen. Die erste Riege deutscher Literaten, bildender Kuenstler, Musiker und Kunstkritiker stand im Fadenkreuz der CIA und stellte sich, meist unwissentlich, zur Verfuegung.

"Benutzt und gesteuert -- Kuenstler im Netz der CIA" folgt den Spuren der geheimdienstlichen Kulturarbeit anhand zahlreicher Dokumente, die in US-Archiven lagern und ueber die damaligen Arbeitszentren in der Bundesrepublik Auskunft geben. Die Dokumentation entstand nach dreijaehriger Recherchearbeit, die Anlass zur Neubewertung der Kulturszene im Nachkriegseuropa gibt.
 

ÜBERWACHT! Die ZDF-Aussteigerin Katrin Seibold im Gespräch mit Jonas Tögel

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Dr. Jonas Tögel nimmt in seinem neuen Buch „Kriegsspiele“, erschienen im Westend Verlag, die militärischen Operationen zwischen 1945 bis heute unter die Lupe. Wie er in diesem Interview mit der ehemaligen ZDF/3sat-Reporterin Katrin Seibold darlegt, möchte er mit dem Bewusstmachen von Praktiken kognitiver Kriegsführung einen Beitrag zum Weltfrieden leisten.
„Wie NATO und Pentagon die Zerstörung Europas simulieren“ – unter diesem Untertitel arbeitet sich Dr. Jonas Tögel anhand militärischer Operationen der USA vor und analysiert die gegenwärtige Lage. 
Warum ist das Bewusstsein der Bevölkerung solch ein relevanter Faktor in der Kriegsführung von heute? Wie werden Soft-Power-Techniken in Deutschland eingesetzt? Wirken diese im Angesicht physischen Kriegsgerätes nicht vergleichsweise unbedeutend?

Dr. Jonas Tögel wirft ein Licht auf die Bedeutung z. B. des „Kongresses für kulturelle Freiheit“ 1950 und anderer Schritte, die die Alliierten seit 1945 Deutschland gegenüber vorgenommen haben. Was Katrin Seibold als Kulturredakteurin beobachtet hat, entspricht einigen der Forschungsergebnisse und liefert Beobachtungen aus den Bereichen Musik und Film, die den Faktor „Kultur“ als relevanten Schlüssel zur Lenkung von Bevölkerung bzw. Herstellung von geostrategischen Allianzen aufzeigen.

Die gezielte Wiederholung von Schlüsselbegriffen in der Öffentlichkeit, um die Öffentlichkeit von der Notwendigkeit zum Einsatz von Waffen zu überzeugen, die Leugnung von Hausdurchsuchungen zwischen 2020 bis heute,  diese und andere Phänomene in den deutschsprachigen Ländern – davon handelt dieses Interview. 

"Die Kognitive Kriegsführung könnte das fehlende Element sein, das den Übergang vom militärischen Sieg auf dem Schlachtfeld zum dauerhaften politischen Erfolg ermöglicht." Seit dem Jahr 2020 treibt die NATO eine neue Form der psychologischen Kriegsführung voran: die sogenannte "Kognitive Kriegsführung" ("Cognitive Warfare"), die als die "fortschrittlichste Form der Manipulation" bezeichnet wird. Diese nimmt die Psyche jedes Menschen direkt ins Visier, mit einem ganz bestimmten Ziel: unseren Verstand wie einen Computer zu "hacken".

 

Der Krieg in der Ukraine spitzt sich weiter zu - damit nimmt nicht nur die Gefahr einer militärischen Eskalation zu. Auch die Propagandaschlacht wird von allen Konfliktparteien erbittert und mit den modernsten Manipulationswaffen geführt. Von russischer Seite wird immer wieder die Karte einer möglichen atomaren Konfrontation ausgespielt. Die Falken im Westen versuchen dagegen, die Gefahr eines Nuklearkrieges als gering und paradoxerweise den russischen Invasionshunger auf Europa gleichzeitig groß darzustellen. Dabei gerät ein Aspekt ins Hintertreffen: Bereits während des Kalten Krieges simulierten sowohl die NATO-Staaten als auch die Sowjetunion immer wieder einen möglichen atomaren Konflikt.


 

3. Auflage 10.12.2024 , Deutsch

Die Welt steht vor einem dramatischen Umbruch. Der Westen hat seine Strahlkraft verloren, die globale Vorherrschaft der USA zerfällt und eine neue multipolare Welt nimmt zügig Gestalt an. Im Interesse seiner eigenen Zukunft muss Europa auf diese Entwicklung reagieren. Europa kann aber nur entsprechend handeln, wenn es weiß, wie es in die derzeitige Lage gelangt ist. Dazu muss sich die Politik mit den tieferen Gründen des Ukrainekrieges beschäftigen.

ISBN 978-3-85371-526-0 3. Auflage 10.12.2024 23,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Der Antikommunismus als Phänomen im 20. Jahrhundert.Wie der Kommunismus zählt auch der Antikommunismus zu den politisch-ideologischen Großphänomenen, die das 20. Jahrhundert prägten. Die Geschichtswissenschaft interessierte sich bislang vor allem für Hardliner vom Schlage eines Joseph McCarthy oder für internationale Netzwerke des Kalten Krieges wie den Kongress für Kulturelle Freiheit.Im Zentrum dieses Bandes steht die Frage, warum der Antikommunismus über Jahrzehnte hinweg eine so große Wirkmacht entfalten konnte - fast überall im Westen, in fast allen staatlichen und gesellschaftlichen Bereichen, auf Politiker wie auf Intellektuelle, in demokratischen wie in antidemokratischen Parteien, in der Innenpolitik wie in den internationalen Beziehungen.

ISBN 978-3-8353-3007-8 vergriffen

Die CIA, ein Buch und der Kalte Krieg: 'Doktor Schiwago', der Roman von Boris Pasternak, wird zur ideologischen Waffe. Ein italienischer Verlagsagent bringt das vom Kreml auf die Schwarze Liste gesetzte Manuskript heimlich außer Landes. Im Westen wird es in kurzer Zeit zum Welterfolg. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse. Die CIA veröffentlicht das Buch in einer russischen Version und schmuggelt diese nach Moskau, um das Sowjetregime zu schwächen. Es beginnt eine Propagandaschlacht um 'Doktor Schiwago' , die den Autor Pasternak in Lebensgefahr bringt.

ISBN 978-3-8062-3263-9 2016 vergriffen Mehr Infos (Buch) → d-nb.info

Frances Stonor Saunders: Wer die Zeche zahlt ... Der CIA und die Kultur im Kalten Krieg Im vergangenen Jahr fand in Berlin unter einigem publizistischen Getöse ein Jubiläumskongress statt, der eine etwas zweifelhafte Unternehmung feierte:

ISBN 978-3-88680-695-9 2001 vergriffen Mehr Infos (Buch) → d-nb.info
1998 , Deutsch

Der "Congress for Cultural Freedom" (CCF) war eine der wichtigsten Agenturen für die Verbreitung amerikanischer Ideen über die Ordnung von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg.

ISBN 978-3-486-56341-2 1998 189,95 € Portofrei Bestellen (Buch)