Wer die Zeche zahlt. Von Frances Stonor Saunders

Wer die Zeche zahlt. Von Frances Stonor SaundersFrances Stonor Saunders: Wer die Zeche zahlt ... Der CIA und die Kultur im Kalten Krieg Im vergangenen Jahr fand in Berlin unter einigem publizistischen Getöse ein Jubiläumskongress statt, der eine etwas zweifelhafte Unternehmung feierte:

ISBN 978-3-88680-695-9      vergriffen

den "Kongress für Kulturelle Freiheit", der im Juni 1950 in Westberlin seinen ersten großen Auftritt hatte. Es herrschte Kalter Krieg, das Entsetzen über den Tod aus Deutschland war dem Wunsch gewichen, den einstigen sowjetischen Verbündeten gegen die Nazis als neuen Feind der Menschheit zu bekämpfen. In Washington bastelte der us-amerikanische Geheimdienst CIA an einer geheimen Strategie, us-amerikanische und europäische Intellektuelle vor den Propagandakarren der eigenen Außenpolitk zu spannen. Nach dem Motto: Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche, bediente man sich erst einmal der Abtrünnigen aus den einschlägigen K-Parteien, die nun zu Anklägern ihrer einstigen Kirche wurden.

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Der Kalte Krieg und die künstliche Kultur – oder wie das Endspiel Europa begann | Teil I Der folgende Essay beschäftigt sich mit der Kulturpolitik des Kalten Krieges. Im ersten Teil geht es um die zeitgeschichtlichen Umstände, die dazu geführt haben, dass die Sphäre der Kultur im Verlauf des Kalten Krieges eine immer wichtigere Bedeutung gewann. Im zweiten Teil werden die einzelnen Maßnahmen sowie die Ziele genauer in den Blick genommen. Da viele der damals eingeleiteten Maßnahmen bis heute fortwirken, beschreibt dieser Essay zugleich das Gewordensein der heutigen Kultur. Von Hauke Ritz → multipolar 27.12.2022

Teil II. In diesem zweiten Teil werden viele der Maßnahmen zur Kulturbeeinflussung und ihre Ziele genauer in den Blick genommen. Die beiden Teile des Essays sind in der Hoffnung verfasst worden, dass die Einsicht in die Militarisierung unserer Kultur uns in die Lage versetzen könnte, die Sphäre der Kultur zukünftig stärker vor dem Zugriff einzelner Machtinteressen zu schützen. Von Hauke Ritz multipolar 31.12.2022

Rezension

Der CIA kämpft um die wahre Kultur. Von  Gabriel Fehrenbach 08.07.2001 In "Wer die Zeche zahlt" beleuchtet Frances Stonor Saunders die Aktivitäten des amerikanischen Geheimdienstes während des Kalten Krieges Der Siegeszug des American Way of Life, unsere Vorliebe von Pop, Coke und McDonald, all das ein Werk des CIA? Ganz so weit reicht die These der englischen Schriftstellerin Frances Stonor Saunders dann doch nicht, führt ihre Dokumentation "Wer die Zeche zahlt", doch nur bis in das Jahr 1966. Damals deckte die New York Times eine Reihe von Geheimoperationen der CIA auf, die unter das Stichwort des Kalten Krieges der Kulturen fielen. → Telepolis 08.07.2001

Frances Stonor Saunders: Wer die Zeche zahlt ... Von Anfang an ahnten viele von der CIA angepeilte Linksintellektuelle, woher der Wind wehte, und weigerten sich, bei den zahllosen geheimdienstfinanzierten Kulturveranstaltungen, Zeitschriften, Büchern, Konzerten und Ausstellungen mitzumachen. Sartre etwa ließ beim 2. Kongreß in Paris 1952 mitteilen, so antikommunistisch sei er nun auch wieder nicht, dass er da auftreten wolle. Die meisten Unwilligen verdächtigte man geheimer Sympathien für die Sowjetmacht. Dass man den stalinistischen Kommunismus ebenso ablehnen konnte, wie den ideologischen Freiheitsbegriff des amerikanischen Kapitalismus, das wollten die Propagandisten der Pax Americana nicht wahrhaben. Als dann 1967 in den USA Einzelheiten dieser Kultur-Operation des CIA enthüllt wurden, da war die Empörung vieler, die sich ihre Zeche von eben diesem CIA hatten bezahlen lassen, groß. Waren sie nur Trottel oder einfach Heuchler? Dieser Frage geht eine minutiös recherchierte Studie der britischen Historikerin und Literaturwissenschaftlerin Frances Stonor Saunders nach, die nun auch auf Deutsch erschienen ist. Lothar Baier stellt sie vor. Von Lothar Baier → Deutschlandfunk vom 19.03.2001

 

Erstellt: 24.06.2015 - 13:03  |  Geändert: 09.12.2023 - 14:06