Das eurasische Schachbrett. Amerikas neuer Kalter Krieg gegen Rußland. Von Bernhard Rode

Krieg in der Ukraine ?

Die Studie "Das eurasische Schachbrett - Amerikas neuer kalter Krieg gegen Rußland" deckt die Hintergründe der Ereignisse in der Ukraine auf
Folgt man den offiziellen Darstellungen über die Entwicklungen in der Ukraine, so scheint der Verantwortliche für den Krisenherd bereits festzustehen: Der russische Präsident Wladimir Putin, dem unterstellt wird, er wolle mit militärischen Mitteln die ehemalige Sowjetunion wiederherstellen. Die deutschen Leitmedien sind gegenwärtig im Begriff, die öffentliche Meinung auf eine Konfrontation mit Rußland einzustimmen; Stimmen, die eine kritische und sachliche Betrachtungsweise einfordern, werden totgeschwiegen, und Medien wie z.B. Russland heute, eine Beilage der Süddeutschen Zeitung, wird sogar die Möglichkeit entzogen, weiter zu erscheinen.

ISBN 978-3-89180-092-8     39,80 €  Portofrei     Bestellen

Was ist der Hintergrund dieser antirussischen Kampagne? Vollkommen verschwiegen wird dabei die Tatsache, daß die Ereignisse in der Ukraine Teil eines großen geopolitischen Spiels des transatlantischen Bündnisses sind, welches darauf abzielt, Rußland sowohl in Osteuropa als auch in Zentralasien und im kaukasischen Raum zurückzudrängen und zu isolieren. Schlüsselstaat für diese Strategie ist dabei die Ukraine, die gewissermaßen den Dreh- und Angelpunkt der Konkurrenz der Westmächte mit Rußland darstellt.

Der einflussreiche US-amerikanische Politikwissenschaftler Zbigniew Brzezisiki, der Nestor der antirussischen Geopolitik der USA, formuliert das so: "Die Ukraine (...) ist ein geopolitischer Dreh- und Angelpunkt, weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Rußlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Rußland kein eurasisches Reich mehr. (...) Wenn Moskau allerdings die Herrschaft über die Ukraine mit ihren 52 Millionen Menschen, bedeutenden Bodenschätzen und dem Zugang zum Schwarzen Meer wiedergewinnen sollte, erlangt Rußland automatisch die Mittel, eine mächtiges, Europa und Asien umspannendes Reich zu werden".

Vor diesem Hintergrund war die Demontage des eher prorussischen ukrainischen Präsidenten Janukowitsch, der letztlich die Unterschrift zum EU-Assoziierungsabkommen verweigerte und sich der wirtschaftlichen Kooperation mit Moskau zuwandte, nur eine logische Konsequenz. Hinter den Kulissen hatten die USA und auch die transatlantisch ausgerichtete Politik der deutschen Bundeskanzlerin Merkel die Fäden gezogen, um die von ihnen aufgebaute "neue" Elite nicht zuletzt mit Hilfe extrem antirussischer faschistischer Organisationen und Paramilitärs vom Schlage der "Swoboda" und des "rechten Sektors" in Kiew an die Macht zu bringen - was auch zu diplomatischen Verwerfungen zwischen Berlin bzw. Brüssel und Washington geführt hatte: Während Merkel ihren Wunschkandidaten, den Boxweltmeister Vitali Klitschko, dessen Partei "Udar" von der Konrad-Adenauer-Stiftung aufgebaut und finanziert wurde, an die Regierung bringen wollte, förderte die US-Diplomatie ihren Protégé Arzenij Jazenjuk - und setzte sich schließlich durch. Jazenjuk war 2007 Begründer der Open Ukraine Foundation, die von amerikanischen, britischen und anderen internationalen Partnern - u.a. von der U.S.-Ukraine Foundation, vom US-Außenministerium, der NATO, Chatham House und Swedbank - sowie von der ukrainischen Viktor-Pinchuk-Stiftung finanziert wurde.

Was aber eine Integration der Ukraine in EU- und NATO-Strukturen - wie von Washington und Berlin bzw. Brüssel gewünscht - für die Sicherheit Rußlands bedeutet, hat die US-Denkfabrik "Strategic Forecast" wie folgt herausgearbeitet: Demzufolge ist die Westintegration der Ukraine für Rußland "ein Todeskuss. In der Ukraine liegt der größte Teil der Infrastruktur, die Russland mit Europa verbindet (...). Die Industrie und die Landwirtschaft der beiden Länder sind tief verflochten. Im Osten der Ukraine leben mehr Russen als irgendwo sonst auf der Welt außerhalb Russlands. Die russische Schwarzmeerflotte ist im ukrainischen Sewastopol stationiert, weil es dazu k
'Amerikas geopolitischer Hauptgewinn ist Eurasien. Eurasien ist das Schachbrett, auf dem der Kampf um globale Vorherrschaft auch in Zukunft ausgetragen wird'

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Zbigniew Brzezinski

Der Balkan, der Nahe und Mittlere Osten, Afghanistan - das sind die Konfliktherde, in denen die USA seit den vergangenen fünfzehn Jahren militärisch präsent sind. Bei diesen US-Militärinterventionen wird der Welt mit großen Propagandaaufwand klargemacht, daß diese zum Schutz der Menschenrechte, zur Sicherung von Stabilität und Humanität und zur Bekämpfung des 'Terrorismus' nötig seien. Doch ist dies die ganze Wahrheit der Kriege, die Washington in dem geopolitischen 'Erdbebengürtel' vom Balkan bis zum Hindukusch führt?

Der Verfasser deckt in dieser umfangreichen Studie auf, daß es den USA in Wirklichkeit um die Durchsetzung einer geheimen Jahrhundertagenda geht, deren Hauptziele die Beherrschung Eurasiens und die Kontrolle seiner immensen Rohstoffvorräte sind. Ausführlich geht er dabei auch auf die Denkschulen der anglo-amerikanischen Geopolitik ein, die als Voraussetzung für die Kontrolle des eurasischen Kontinentalraums die Einkreisung, Niederhaltung und Zerstückelung Rußlands einfordern. In der Tat hat die US-Machtelite - diesen geopolitischen Doktrinen folgend - in den letzten gut hundert Jahren bis heute mehrere Anläufe unternommen, um dieses Ziel zu erreichen, wie Bernhard Rode im einzelnen beschreibt. Der Leser erfährt dabei auch, daß die vermeintlich lokal begrenzten Konflikte, die in dem Staatengürtel zwischen Ostsee und Hindukusch immer wieder aufbrechen, im wesentlichen inszenierte Stellvertreterkriege zwischen Washington, Moskau und auch Peking sind, die die Durchsetzung von Pipelinekorridoren und die Kontrolle der Energieströme Eurasiens zum Ziel haben.

Mit diesem Buch wird ein grundlegender und umfassender Blick hinter die Kulissen des aktuellen 'Great Game' in Eurasien und auf seine historisch-geopolitischen Wurzeln geworfen. Unter Heranziehung einer Vielzahl von Quellen und Originaltexten wird dabei mit einer Reihe etablierter Fehlurteile aufgeräumt, werden die Schachzüge der US-amerikanischen indirekten 'schmutzigen' Kriegführung gegen Rußland (und China) beleuchtet - angefangen von der Finanzierung der bolschewistischen Oktoberrevolution durch US-Bankiers über die Inszenierung eines 'Kalten Krieges', die Förderung islamistischer Strukturen im 'weichen Unterleib' Eurasiens, die verdeckte Kollaboration mit den kriminellen russischen Oligarchen bis hin zu Kampagnen gegen Putins 'Neues Rußland'. Doch scheint sich gegenwärtig abzuzeichnen, daß dem US-Imperialismus nicht nur aufgrund der gigantischen Verschuldung Washingtons, sondern auch wegen der von Moskau und Peking aktiv betriebenen Gegenmachtbildung Grenzen gesetzt werden.

Mehr zum Thema:

Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Zbigniew Brzezinski

 

 

 

 

 

 

 

Erstellt: 06.11.2017 - 21:39  |  Geändert: 14.03.2022 - 05:53

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