Gebrochene Versprechen
Das Ende des Kalten Krieges und der Aufstieg des Neoliberalismus
Warum kam der Kalte Krieg zu einem friedlichen Ende? Und warum hat die neoliberale Wirtschaftspolitik im späten 20. Jahrhundert die Welt erobert? In diesem bahnbrechenden Buch argumentiert Fritz Bartel, dass die Antwort auf diese Fragen ein und dieselbe ist.
Der Kalte Krieg begann als Wettstreit zwischen kapitalistischen und kommunistischen Regierungen, um ihren Bürgerinnen und Bürgern ein besseres Leben zu ermöglichen. Doch die wirtschaftlichen Erschütterungen der 1970er Jahre machten solche Versprechen auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs unhaltbar. Die Energie- und Finanzmärkte übten immensen Druck auf die Regierungen aus.
Der Historiker Fritz Bartel erzählt, wie der Druck, Versprechen zu brechen, das Ende des Kalten Krieges einleitete. Im Westen gab der Neoliberalismus Ronald Reagan und Margaret Thatcher das politische und ideologische Rüstzeug, um Industrien abzuwickeln, Sparmaßnahmen durchzusetzen und die Interessen des Kapitals über die der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu stellen. Doch in Osteuropa wehrten sich Revolutionäre wie Lech Walesa gegen jeden Versuch, die Regeln des Marktes durchzusetzen. Und Michail Gorbatschow gelang es letztlich nicht, das sowjetische System zu reformieren.
Inhaltsverzeichnis des Verlags
REZENSION zur englischen Ausgabe von 2022: Bereits 1996, wenige Jahre nach Ende des Kalten Krieges, konstatierte Pierre Bourdieu: »Der Neoliberalismus ist heute das, was für die Theologen des Mittelalters die ›communis doctorum opinio‹ war«1. Der zurzeit an der Texas A&M University tätige Historiker Fritz Bartel geht mit dem vorliegenden Buch dieser globalen Ubiquität des Neoliberalismus auf den Grund, erkennt sie zugleich als ursächlich für das Ende des Kalten Krieges und führt das Thema damit in das Feld der Cold War Studies ein. Von Nicole Götzelmann, Francia-Recensio Uni Heidelberg 2023/3
INTERVIEW: Fritz Bartel: „Westliche Demokratien konnten politische Versprechen besser brechen.“ Der US-Historiker Fritz Bartel hat mit seinem Buch »The Triumph of Broken Promises« eine neue Geschichte vom Ende des Kalten Krieges vorgelegt. Mit Otmar Tibes hat er darüber gesprochen, warum der Westen sein Versprechen vom Wohlstand für alle in den 1980er Jahren brechen konnte, der Osten aber nicht. Von Fritz Bartel Otmar Tibes Politik & Ökonomie 07.08.2023
Weitere Pressestimmen
» Was das außerordentlich gut recherchierte Buch auszeichnet, ist [Bartels] parallele Analyse der Art und Weise, wie die Krise im demokratischen Westen und im autoritären Osten gehandhabt wurde und wie sie schließlich zum Ende des Kalten Krieges und zum Fall des Kommunismus führte.« Branko Milanović
»Kühn und überzeugend« Adam Tooze
Erstellt: 19.05.2025 - 10:16 | Geändert: 19.05.2025 - 10:41