Das Unternehmen Zeppelin war eine von SS-Sturmbannführer Heinz Gräfe initiierte Sabotage- und Zersetzungsoperation des Geheimdienstes der SS, des Sicherheitsdienstes (SD) im Amt VI (Ausland-SD) des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA). Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion kamen dabei ab 1942 im Hinterland der Roten Armee sowjetische Kriegsgefangene zum Einsatz, die freiwillig mit dem SD kollaborierten, um dort Aktionen durchzuführen. Die deutsche Justiz befasste sich erst ab 1962 mit dem Unternehmen Zeppelin, als die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg ein sogenanntes Zeppelin-Verfahren eröffnete. In Düsseldorf lief erst 1963 ein Verfahren gegen vormalige Zeppelin-Angehörige wegen der aktenkundigen Morde, die bereits in Nürnberg beim Militärtribunal Thema waren.
Inzwischen hatten viele Ehemalige des Unternehmen Zeppelin ihre Tätigkeit entgegen den Tatsachen als besonders erfolgreich dargestellt, um in den Geheimdiensten des Westens eine zweite Karriere zu starten bzw. einer Strafverfolgung wegen Kriegsverbrechen zu entgehen. Auf diese Weise konnten sie im beginnenden Kalten Krieg weiter geheime Operationen gegen die Sowjetunion durchführen. Sie stellten so ein Sicherheitsrisiko ersten Grades für diese Geheimdienste dar, denn viele Zeppelin-Angehörige waren aufgrund ihrer Kriegsvergangenheit erpressbar und den Geheimdiensten des Ostens bestens bekannt. In Moskau wusste man, dass die Westalliierten die Erfahrungen der Deutschen gegen die Sowjetunion nutzen würden
Wikipedia (DE): Unternehmen Zeppelin