1945 bis heute
Wer uns um den Frieden betrogen hat

Am 25. Juni 1948 kündigte die US-Militäradministration eine angeblich notwendige Versorgung der Westsektoren Berlins auf dem Luftweg an. Am folgenden Tag setzte die sogenannte "große Luftbrückenaktion" ein.
Sie war mit dem zeitlichen Abstand aus heutiger Sicht betrachtet eine der kriminellsten Propagandaaktionen der Geschichte überhaupt. Ihr Sinn und Zweck war es, die Menschen eines Landes gegeneinander aufzuhetzen, um die De-facto-Spaltung des Landes, die man durch eine hinterrücks eingeführte separate Währungsreform verschuldet hatte, durch eine ideologische Spaltung zu untermauern. (Aus dem 1. Kapitel)

EAN 9798298124072 09.2025 16,80 € Portofrei per E-Mail bestellen (Buch)

Am 12. November 1948 beispielsweise folgten zwölf Millionen Gewerkschafter in der Bizone (US- und britische Zone) einem Aufruf zu einem 24-stündigen Generalstreik. Ziel des Streiks war neben dem Protest gegen die Teilung Deutschlands auch die Aufhebung eines Lohnstopps, den Ludwig Erhard als faktischer Wirtschaftsminister nach der Währungsreform verfügt hatte.

Kapitel 14 - Die NATO und wie der Frieden gegen den Dauerkrieg getauscht wird

Kapitel 18 - Bürger, Geheimdienste, Regierungen - wer ist eigentlich der Herr im Haus?

Kapitelübersicht und Vorwort

Presse

Ein interessantes Gespräch und ein hochinteressantes Buch!

30. September 2025 Von: Redaktion in Geschichte, Politik, Wirtschaft

(Red.) Es gibt sie noch, die älteren Frauen und Männer, die die Geschichte Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg nicht vergessen haben. Einer von ihnen ist der Deutsche Fred Schumacher, der eben ein Buch darüber publiziert hat. Und er hat in einem persönlichen Gespräch mit Ivan Rodinov von InfraRot schon einige bemerkenswerte Punkte angesprochen. Zum Beispiel, dass Deutschland 1945 zwar bedingungslos kapituliert hat, aber dass es – bis heute! – zu keinem Friedensvertrag gekommen ist. Man höre und lese! (cm) GlobalBridge 30.09.2025

Zusammenfassung

Die Zentrale These des Autors lautet, dass die offizielle Geschichtsschreibung der deutschen Nachkriegszeit eine bewusste Fälschung darstellt. Seiner Ansicht nach wurden die Deutschen in Ost und West von westlichen Mächten – allen voran den USA und ihren Finanzeliten – sowie von deutschen Kollaborateuren wie Konrad Adenauer systematisch um einen dauerhaften Frieden betrogen. Die Spaltung Deutschlands wird nicht als Folge des Kalten Krieges, sondern als dessen gezielt herbeigeführte Ursache dargestellt, um kapitalistische und militärische Interessen durchzusetzen.

Wesentliche Argumente sind die Kontinuität von NS-Eliten in der westdeutschen Verwaltung, Wirtschaft und den Geheimdiensten, die aktive Unterdrückung des Volkswillens nach Einheit und Sozialisierung sowie die Darstellung der NATO als aggressives Hegemonialinstrument der USA. Der Autor kontrastiert dies mit wiederholten, jedoch vom Westen abgelehnten Friedensinitiativen der Sowjetunion. Diese historischen Weichenstellungen, so die Schlussfolgerung, führten zu einem permanenten Kriegszustand und treiben die Welt heute in eine neue, existentielle Konfrontation.

Die Kernthemen des Buches

1. Die Spaltung Deutschlands als gezielter Akt des Westens

Der Autor argumentiert, dass die Teilung Deutschlands kein unvermeidbares Resultat des Ost-West-Konflikts war, sondern eine von den USA und ihren Verbündeten lange im Voraus geplante und gegen den Willen der deutschen Bevölkerung sowie der Sowjetunion durchgesetzte Strategie.

  • Währungsreform 1948 als De-facto-Teilung: Die separate Einführung der D-Mark in den Westzonen am 20. Juni 1948 wird als der entscheidende Akt der Spaltung identifiziert.
    • Die Banknoten wurden bereits ab November 1947 heimlich in den USA gedruckt („Operation Bird Dog“), während die Alliierten offiziell noch über eine gemeinsame Währung für ganz Deutschland verhandelten.
    • Die Maßnahme wurde der sowjetischen Seite erst zwei Stunden vor der öffentlichen Bekanntgabe mitgeteilt und nahm billigend den wirtschaftlichen Kollaps der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) in Kauf.
    • Lucius D. Clay, US-Militärgouverneur, wird mit der Aussage zitiert, dass die sowjetische Grenzschließung eine verständliche Schutzmaßnahme gewesen sei, die die USA unter umgekehrten Umständen wahrscheinlich ebenso ergriffen hätten.
  • Die Berliner „Blockade“ als Propagandakampagne: Die Berliner Luftbrücke wird als eine „der kriminellsten Propagandaaktionen der Geschichte“ bezeichnet.
    • Ihr Zweck sei gewesen, die durch die separate Währungsreform verursachte Spaltung ideologisch zu untermauern und die Sowjetunion als Aggressor darzustellen.
    • Eine „Hungerblockade“ habe es nie gegeben. West-Berlin verfügte zu Beginn über Lebensmittelreserven für einen Monat, und die UdSSR bot an, ganz Berlin zu versorgen. Zudem konnten West-Berliner im Ostsektor der Stadt einkaufen.
    • Der Journalist Wilfred Burchett wird als neutraler Beobachter zitiert, der bestätigte, dass die Sowjetunion konsequent für ein vereinigtes Deutschland eintrat, während der Westen dies blockierte.
  • Ablehnung sowjetischer Friedensinitiativen: Die Sowjetunion habe mehrfach konkrete Vorschläge für einen Friedensvertrag und eine deutsche Wiedervereinigung unterbreitet, die vom Westen systematisch abgelehnt wurden.
    • Stalinnoten (1952 & 1954): Diese boten die Wiedervereinigung Deutschlands als neutraler, demokratischer Staat mit freien Wahlen unter internationaler Kontrolle an. Die Adenauer-Regierung lehnte dies strikt ab, um die Westintegration und Wiederbewaffnung nicht zu gefährden.
    • Österreichischer Staatsvertrag (1955): Dieser Vertrag, der zur Souveränität und Neutralität Österreichs sowie zum Abzug aller Besatzungstruppen führte, wird als Blaupause für das dargestellt, was Deutschland durch die westliche Blockadehaltung verwehrt wurde.

2. Der Mythos der „Stunde Null“: Kontinuität der NS-Eliten in Westdeutschland

Der Autor widerlegt die These eines vollständigen Bruchs mit der NS-Vergangenheit in Westdeutschland. Stattdessen sei die Bundesrepublik auf den Fundamenten der alten Eliten errichtet worden, die von den USA gezielt geschützt und reaktiviert wurden.

  • Politik und Verwaltung: Hans Globke, Kommentator der Nürnberger Rassegesetze, wurde Chef des Bundeskanzleramtes unter Adenauer. Er war der Architekt des „Gesetzes zu Artikel 131 GG“, das die Wiedereinstellung und Pensionsansprüche von ca. 400.000 NS-belasteten Beamten sicherte.
  • Geheimdienste: Die „Organisation Gehlen“, geleitet von Hitlers Geheimdienstchef für die Ostfront, Reinhard Gehlen, wurde 1946 von der CIA übernommen und bildete den Kern des späteren Bundesnachrichtendienstes (BND). Sie lieferte die propagandistische Grundlage für den Kalten Krieg und die Wiederbewaffnung.
  • Wirtschaft und Industrie: Kriegsverbrecher und NS-Profiteure wie Friedrich Flick und Alfried Krupp von Bohlen und Halbach erhielten milde Urteile in den Nürnberger Nachfolgeprozessen und wurden auf Betreiben von US-Hochkommissar John J. McCloy frühzeitig begnadigt. Sie konnten ihre Konzerne, die von Zwangsarbeit und Arisierung profitiert hatten, wieder aufbauen und wurden zu Stützen des westdeutschen „Wirtschaftswunders“.
  • Europäische Integration: Walter Hallstein, ein Jurist, der im NS-Staat an Plänen für eine faschistische Neuordnung Europas mitwirkte, wurde zum maßgeblichen Architekten der Römischen Verträge und zum ersten Präsidenten der EWG-Kommission.

3. Die Unterdrückung des Volkswillens

Dem Autor zufolge gab es in der deutschen Bevölkerung nach 1945 einen breiten antifaschistischen Konsens, der eine Neuordnung auf Basis der Enteignung von Großbanken und Abschaffung von Rüstungskonzernen und die Einheit des Landes anstrebte. Dieser Wille sei von den Westmächten und ihren deutschen Partnern aktiv bekämpft worden.

  • Breiter Konsens für Vergesellschaftung:
    • Das Ahlener Programm der CDU von 1947 konstatierte, das kapitalistische System sei den Interessen des Volkes nicht gerecht geworden und forderte die Vergesellschaftung von Schlüsselindustrien.
    • In der hessischen Verfassung wurde per Volksabstimmung mit über 70 % Mehrheit ein „Enteignungsparagraf“ (Artikel 41) verankert, dessen Umsetzung jedoch von US-Militärgouverneur Clay per Veto verhindert wurde.
  • Bewegung für die Einheit:
    • Überall in Deutschland bildeten sich nach 1945 Einheitsausschüsse von SPD und KPD, die von den Westmächten verboten wurden.
    • Die Volkskongressbewegung (1947/48) forderte einen Friedensvertrag und eine Volksabstimmung über die deutsche Einheit. Trotz massiver Repressionen im Westen unterzeichneten 14,77 Millionen Deutsche das entsprechende Volksbegehren, das von den Westmächten ignoriert wurde.
  • Spaltung der Gewerkschaften: In Berlin wurde die Einheitsgewerkschaft FDGB durch die von der CIA finanzierte „Unabhängige Gewerkschaftsopposition“ (UGO) gezielt gespalten. Nachdem die UGO bei Wahlen nur 8 % der Delegierten errang, wurden die Büros des FDGB in West-Berlin von der Militärpolizei besetzt und der UGO übergeben.

4. Westliche Aggression und die NATO als Instrument der US-Hegemonie

Der Kalte Krieg wird als eine von den USA initiierte Konfrontation dargestellt, die auf der fiktiven Behauptung einer sowjetischen Aggressionsabsicht beruhte.

  • Frühe Angriffspläne gegen die UdSSR: Bereits 1945, noch vor Kriegsende, ließ Winston Churchill die „Operation Unthinkable“ planen, einen Angriff auf die Sowjetunion unter Einbeziehung deutscher Wehrmachtseinheiten. Zeitgleich planten die USA die „Operation Totality“, einen Atomschlag auf 20 sowjetische Städte.
  • NATO als Offensivbündnis: Die NATO wird als Instrument zur Sicherung der US-Hegemonie in Europa beschrieben. Ihr Zweck sei, laut Generalsekretär Lord Ismay, gewesen: „to keep the Russians out, the Americans in, and the Germans down“. Die Sowjetunion, deren Aufnahmeantrag in die NATO abgelehnt wurde, habe keine aggressiven Absichten gehegt, was durch Aussagen von Nikita Chruschtschow und Helmut Schmidt belegt wird.
  • Verdeckte Kriegsführung:
    • Die CIA und der BND bauten ab Ende der 1940er Jahre in ganz Westeuropa geheime Stay-behind-Armeen (Gladio) auf, die aus Rechtsextremen und ehemaligen Nazis bestanden. Diese legten Waffenlager an und erstellten Todeslisten politischer Gegner für den „Tag X“.
    • Die CIA nutzte Westdeutschland als Basis für Sabotage-, Spionage- und Terroraktionen gegen die Sowjetunion und andere osteuropäische Staaten, oft unter Einsatz von Nazi-Kollaborateuren (Operation Bloodstone).
  • Wirtschaftliche Kolonisierung: Der Marshallplan wird nicht als uneigennützige Hilfe, sondern als erster Schritt zur ökonomischen Unterwerfung Westeuropas unter die Interessen der Wall Street dargestellt. Die Europäische Union (EU) sei die Fortsetzung dieses Projekts.

5. Historische Linien zur Gegenwartskrise

Die im Buch beschriebenen historischen Entwicklungen werden als direkte Ursachen für die gegenwärtige geopolitische Lage und die Kriegsgefahr im Jahr 2025 dargestellt.

  • Die verpasste Chance von 1990: Die deutsche Vereinigung erfolgte als „Beitritt“ der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes. Dies verhinderte eine gemeinsame Verfassung und einen Friedensvertrag, der die volle Souveränität Deutschlands wiederhergestellt und zum Abzug aller Besatzungstruppen geführt hätte. Deutschland bleibt somit, laut Autor, ein besetztes Land.
  • Die NATO-Osterweiterung: Der Bruch des Versprechens, die NATO nicht nach Osten auszudehnen, wird als bewusste Provokation und Fortsetzung der aggressiven Einkreisungspolitik gegen Russland beschrieben.
  • Parallelen in der Kriegspropaganda: Der Autor zieht direkte Linien von der propagandistischen Rechtfertigung des völkerrechtswidrigen NATO-Krieges gegen Jugoslawien 1999 (mit maßgeblicher Beteiligung von Joschka Fischer) zur aktuellen Darstellung des Ukraine-Konflikts.
  • Rolle der Finanzinteressen: Der massive Anstieg des Aktienkurses von Rüstungskonzernen wie Rheinmetall und die Verflechtungen führender Politiker (z.B. Friedrich Merz und Blackrock) werden als Beleg dafür angeführt, dass die aktuelle Kriegstreiberei denselben kapitalistischen Interessen dient wie die historischen Konflikte. Der Autor schließt mit der Warnung, dass die kommenden Monate über Krieg oder Frieden entscheiden werden und ruft zum Widerstand gegen die „Vasallen“ des US-Hegemons auf.

Quellen (Auswahl)

Geschichte einer Dämonisierung. Hundert Jahre nach dem Ersten Weltkrieg herrscht im Westen wieder eine russophobe Grundstimmung. Washington und Brüssel erlassen Einreiseverbote gegen Diplomaten, verhängen Sanktionen, sperren Konten, schließen Russland aus internationalen Gremien aus, boykottieren sportliche Großereignisse und mobben "Russlandversteher" in den eigenen Reihen.

Ein Stellvertreterkrieg in der Ukraine verfestigt das gegenseitige Misstrauen.

Das Buch stellt umfassend die Zusammenhänge, Beweggründe und Folgen der umstrittenen Entscheidung der USA ehemalige NS-Kriegsverbrecher zu rekrutieren, dar. Da Simpson eine beachtliche Fülle an Quellen und Zeitzeugenaussagen auswertet, ist dieses Buch Pflichtlektüre für Politikwissenschaftler und Historiker der Zeitgeschichte. Zu empfehlen ist es auch allen, die glauben, eiskalte Realpolitik sei seit Machiavelli ausgestorben.

Die Europäische Union wurde ehemals gegründet, um die Nationalstaaten zu entmachten, damit nie wieder Krieg in Europa herrscht. 2012 erhielt die EU sogar den Friedensnobelpreis. Und doch plant sie eine europäische Armee. Auch ihre undemokratischen Strukturen und intransparenten Verzahnungen mit den Interessen der Großkonzerne stoßen immer wieder auf Kritik. Dem Nordatlantikpakt, kurz NATO, haftet noch immer das Image an, ein Verteidigungsbündnis zu sein. Unterschlagen wird die expansive Osterweiterung oder der völkerrechtswidrige Krieg gegen Jugoslawien, der - ohne UN-Mandat - maßgeblich von der NATO geführt wurde.

Im Mai 1945 lag Deutschland in Trümmern. Millionen Deutsche fristeten in den Ruinen ihrer yon Bomben verwüsteten Städte ein kümmerliches Dasein, regiert vom Militär der Siegermächte und ohne Hoffnung auf bessere Zeiten, aber entschlossen zur endgültigen Abkehr vom Kapitalismus und Militarismus, erst recht vom Nazismus. Während die einstige Elite des Nazireiches in Nürnberg ihrer Aburteilung durch die Alliierten entgegensah, ihre Helfershelfer wie vom Erdboden verschwunden schienen, suchten die Offiziere der vier Besatzungsmächte nach unbelasteten Deutschen, denen sie unter ihrer Kontrolle die lokalen Verwaltungen anvertrauen konnten.

Aber auch aus eigener Initiative entstanden „Antifaschistische Komitees“, die sich der Belange der Bürger anzunehmen suchten. Bald bildeten sich, zunächst auf regionaler, dann auf Länderebene die ersten politischen Parteien. Während die Sozialdemokratische Tradition der Weimarer Republik anknüpfen konnten, rekrutierten sich die Anhänger der Christlich-Demokratischen Union und ihrer bayerischen Schwesterpartei nur zum Teil aus Mitgliedern des ehemaligen Zentrums und der Bayerischen Volkspartei.

  • Die Befreiung des deutschen Volkes vom Hiderfaschismus und die Besetzung Deutschlands durch die Truppen der Antihiderkoalition
  • Der Aufschwung des antifaschistisch-demokratischen Ringens des deutschen Volkes
  • Die Kriegszielpolitik der Westmächte gegenüber Deutschland
  • Der Übergang der deutschen Monopolbourgeoisie vom Krieg zum Frieden
  • »  . . . die Reichen blieben«
  • Reaktionäre Entwicklungstendenzen in der Staatsfrage
Autoren

Erstellt: 07.10.2025 - 23:32  |  Geändert: 09.11.2025 - 11:46