»Euthanasie« im Dritten Reich
Die »Vernichtung lebensunwerten Lebens«

Das Standardwerk zur NS-Euthanasie, basierend auf jahrzehntelanger Arbeit in Archivbeständen des In- und Auslandes. In der 2010 von Ernst Klee komplett überarbeiteten, gestrafften und zugleich erweiterten Fassung, sind alle zuvor anonymisierten Namen dechiffriert. Klee konnte nachweisen, dass die mörderischen Gaswagen bereits ab Herbst 1939 systematisch zum Krankenmord im Einsatz waren. Er schildert außerdem die psychiatrische »Entsorgung« von SS-Leuten, die während des Massenmords durchdrehten.
Zu den Mordkomplizen und Nutznießern des Massenmords gehörte auch die Wehrmacht. Sie überantwortete kranke Soldaten skrupellos den Mördern in psychiatrischen Anstalten.
Das Buch wird abgerundet mit Kurzbiographien der Täter und ihrer zahlreichen Helfershelfer und gibt überdies Auskunft über den Verbleib jener Euthanasiespezialisten, die in die Vernichtungslager Belzec, Sobibor und Treblinka wechselten.
Als Erforscher der NS-Zeit hat Ernst Klee Täter enttarnt und beigetragen, das Euthanasieprogramm aufzuarbeiten. Von dpa die ZEIT 19.05.2013
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Erstellt: 06.10.2025 - 13:49 | Geändert: 06.10.2025 - 14:20