Ob Anti-Atomkriegsbewegung in den 1980er Jahren, Corona-, Klima- oder Flüchtlingskrise etc. - alle verbindet eine Mobilisierung von Angst. Realistische Angst, jedoch auch neurotisch-paranoide Angst, unter deren Dominanz eine gefährliche Drift zu Autoritarismus, Machismo und cäsaristischen Bewegungen zu konstatieren ist. Wie geht man politisch, wie gehen wir damit um?
Geschichte (Thema)
2024 jährt sich der Aufstand der OvaHerero und Nama gegen die deutsche Kolonialmacht in »Deutsch-Südwestafrika« - dem heutigen Namibia - zum einhundertzwanzigsten Mal. Die deutsche Armee ermordete daraufhin mehr als 75.000 Menschen - ca. 80 % aller damals lebenden OvaHerero und 50 % aller Nama. Seit Jahrzehnten versuchen Nachkommen der OvaHerero und Nama, dass dieser Völkermord auf juristischem Wege anerkannt wird; die Bundesrepublik weiß die Forderungen jedoch erfolgreich abzuwehren: mit Ignoranz, »weltmachtstypischer Entwicklungshilfe« und hohlen Versöhnungsgesten.
Die Geschichte des kolonialen Namibias – und damit der Genozid an den Herero und Nama in den Jahren 1904 bis 1908 – avancierte in den letzten Jahren zum Politikum. Der Anerkennung des Genozids durch die Bundesregierung im Jahr 2016 gingen jahrzehntelange historiografische Kontroversen voraus, die jedoch bislang kaum Beachtung fanden.
In memoriam Saddam Hussein / Bravo, Donald! Wir gratulieren - und sind erst einmal erleichtert... / Die Wärmepumpe: Heizen im technisierten Mittelalter / Nachtrag zum Hypothesenminimalismus / Rachejustiz im Maskenprozeß gegen Dr. Walter Weber (Interview) /
Der Griff nach der Weltmacht lag für viele Deutsche nahe, weil das Deutsche Reich um die Jahrhundertwende - neben Großbritannien und den USA - zu den drei führenden Wirtschaftsnationen der Welt gehörte. Der Erste Weltkrieg beendete diese Phase jedoch, als das Deutsche Reich den Krieg verlor und einen großen Teil seines Territoriums und seiner politischen, ökonomischen und militärischen Handlungsfreiheit einbüßte.
Mit der Pandemie und der Reduzierung sozialer Kontakte hat das Problem der Einsamkeit vieler Menschen in unserer Gesellschaft einen starken Schub bekommen. Sebastian Schoepp stellt sich dieser Entwicklung mit einem starken Plädoyer zur Rettung der Freundschaft entgegen.
Die brutale Niederschlagung des Bauernkriegs war der Anfang einer langen Geschichte rücksichtsloser Gewalt der deutschen Obrigkeiten: von den autoritären Feudalstaaten der frühen Neuzeit über Preußen bis in die NS-Diktatur. 1525 begann Deutschlands Weg in die Untertanengesellschaft, woran auch Martin Luther seinen Anteil hatte.
Ein »Neonazi im Herzen« sei Giorgia Meloni, so Luciano Canfora, die Anzeige eingepreist. Als der Althistoriker 2024 das Strafgericht zu Bari betritt, gleicht er laut FAZ einem »im Herzen blutjungen Rebellen«: Er beweise seinen Vorwurf. »Der untote Faschismus« liest sich als Verteidigungsschrift, die die Geschichte des Faschismus aufblättert. Dem Hohelied eines Churchill auf Mussolini folgt die Einbettung von Francos Spanien oder Salazars Portugal in die »freie Welt« und die Inthronisierung von Statthaltern wie Pinochet, weißer Suprematismus inklusive. Von mitregierenden Neofaschisten in Westeuropa gelangt der Band zur Rückkehr von Nazisymbolik in Osteuropa – Kroatien, Baltikum, Ukraine.
Sie sieht aus wie eine riesige Schwalbe, die vom Himmel gefallen ist: Das Gesicht nach unten, die Arme seitwärts ausgestreckt, liegt die Äbtissin im Klostergarten. Erschossen. Ein Mordfall, der im zweiten Kriegsmonat im Jahr 1939 ganz Krakau entsetzt, verehrte doch das Volk die Frau wegen ihrer prophetischen Fähigkeiten wie eine Heilige.
Jugendzentrum Epplehaus Tübingen: ein Stück gelebte Utopie.