Nazi-Jagd
Südamerikas Diktaturen und die Ahndung von NS-Verbrechen

2. Auflage 02.02.2013 , Deutsch

Die Suche nach NS-Verbrechern und Kollaborateuren in Südamerika.

Südamerika wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zum Fluchtpunkt zahlreicher NS-Verbrecher und Kollaborateure. Es gab jedoch bald vielseitige Bemühungen, die Justizflüchtigen aufzuspüren und sie vor Gericht zu bringen.

Daniel Stahl nimmt die Akteure dieser »Nazi-Jagd« – Privatpersonen, nichtstaatliche und staatliche Institutionen– in den Blick. Er zeigt, dass die Nazi-Jagd nicht allein als Nachgeschichte des Nationalsozialismus zu verstehen ist, die den Wandel im Umgang mit NS-Verbrechen widerspiegelte und gleichzeitig vorantrieb. 

ISBN 978-3-8353-1112-1 2. Auflage 02.02.2013 34,90 € Portofrei Bestellen (Buch | Hardcover)

Sie wurde auch zum Bestandteil der Auseinandersetzung mit der Repression durch autoritäre Regime in Südamerika: Dissidenten und Menschenrechtsaktivisten gingen davon aus, dass die justizflüchtigen NS-Täter und Kollaborateure auch nach 1945 im Dienste südamerikanischer Diktatoren an staatlichen Gewaltverbrechen beteiligt waren, und unterstützten die Bemühungen zu ihrer Ergreifung. Die Nazi-Jagd wird deshalb als eine Geschichte von Wechselwirkungen zwischen der Ahndung von NS-Verbrechen und dem Umgang mit der Repression durch südamerikanische Regime erzählt: als Teil transnational verflochtener Auseinandersetzungen mit staatlich veranlassten Gewaltverbrechen.

Ausgezeichnet mit dem Opus Primum 2013.

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Inhaltsverzeichnis

Rezensionen

Stahl did not just offer narratives of events, but in fact sought to establish an historical account of the achievements and failures to identify and repatriate Nazi war criminals for trial for a period of 50 years. Von Christiane Grieb Historical Dialogues 29.10.2015

Insgesamt legt Daniel Stahl ein beeindruckendes Buch vor, in dem die politischen, diplomatischen und juristischen Verflechtungen des Themas überzeugend nachgezeichnet werden. Rezension von Stephan Ruderer H-Soz-u-Kult Juli 2013

Autoreninfos

Daniel Stahl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Department Geschichte, Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte der Universität Erlangen, davom am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er gehört zum Herausgeber-Kreis des Arbeitskreises "Quellen zur Geschichte der Menschenrechte" an der Uni Erlangen.
 

Autoren

Erstellt: 10.10.2025 - 09:12  |  Geändert: 10.10.2025 - 09:33