Bedrohliches Geschäft
Waffenhandel und Völkerrecht in Zeiten imperialer Expansion

Die völkerrechtliche Regulierung des Waffenhandels war während der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts ein zentrales Thema internationaler Abrüstungspolitik. Die Studie untersucht, warum das internationale Geschäft mit Rüstungsgütern zum Gegenstand gesellschaftlicher Debatten und internationaler Verhandlungen wurde, was die Regulierungsbemühungen und -forderungen über die internationale Politik des frühen 20. Jahrhunderts aussagen und inwiefern sie sie veränderten. Dabei nimmt sie die Regierungen sowohl der Großmächte als auch mindermächtiger Staaten, Experten beim Völkerbund, Friedensaktivist_innen und Gewerkschaften in den Blick. 

ISBN 978-3-11-123939-2 1. Auflage 16.12.2024 79,95 € Portofrei Bestellen (Buch | Hardcover)

Sie zeigt, dass in den Auseinandersetzungen um Waffenhandelsregulierungen zweierlei verhandelt wurde: 

  • Erstens ging es darum, imperiale Hierarchien durchzusetzen, aufrechtzuerhalten oder infrage zu stellen.
  • Zweitens ging es um das Machtgefüge in den Gesellschaften der industrialisierten Staaten, das sich im Zuge der imperialen Expansion veränderte. 

Der Aufstieg privater Rüstungsunternehmen fachte Debatten darüber an, wie kapitalistische Wertschöpfung die Gestaltung internationaler Politik prägte und welchen Einfluss sie auf Fragen nach Krieg und Frieden hatte.

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Video-Interview

Krieg als Geschäft. Waffenhandel zwischen den Weltkriegen: Nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs sollte der neu gegründete Völkerbund den Weltfrieden sichern. Den Kriegs­verlierern wurden strenge Auflagen gemacht, die eine Wieder­be­waff­nung und neue Kriege verhin­dern sollten. Rüstungsproduktion und Waffenhandel sollten kontrolliert und reguliert werden. Doch die Widersprüche zwischen imperia­lis­ti­schen Interessen, antikolonialen Bewegungen und revanchis­ti­schen Bestrebungen verhinderten eine stabile internationale Friedensordnung. Der Historiker PD Dr. Daniel Stahl (Universität Erlangen-Nürnberg) hat sich mit den Versuchen befasst, den inter­natio­nalen Waffen­handel in der Zwischenkriegszeit zu kontrollieren. In einer neuen Ausgabe von „Zu Gast bei L.I.S.A.“ haben wir mit ihm über die Ambivalenz der Friedens­ordnung sowie über Parallelen zur heutigen globalen Auf­rüs­tung gesprochen. [Video 1:11:34] Von Moritz Binkele Gerda Henkel Stiftung 21.07.2025

Hinweis auf obiges Interview: "Deutungskämpfe im Übergang" conflicts-meanings-transitions.de

Autoreninfos

Daniel Stahl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Department Geschichte, Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte der Universität Erlangen, davon am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er gehört zum Herausgeber-Kreis des Arbeitskreises "Quellen zur Geschichte der Menschenrechte" an der Uni Erlangen und ist im Team von Deutungskämpfe im Übergang.
 

Autoren

Erstellt: 16.10.2025 - 07:19  |  Geändert: 16.10.2025 - 07:45