Beginnend mit dem Jahr 2010 wächst weltweit die Zahl flammender Proteste. Selbst während des Pandemiejahres kamen sie nicht zum Stillstand (u.a. in Belarus Demonstrationen gegen Lukaschenko, Black Lives Matter-Bewegung in den USA, gilets jaunes in Frankreich, Proteste in Hongkong), zumal diese die Kluft zwischen Arm und Reich verschärfte. Die weltweit wachsende Wut schürte die Krise liberaler Demokratien und begünstigte Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Sie machte zudem die kritischen Kerne des Systems sichtbar und seine Rücksichtslosigkeit gegen die popularen Klassen. Im historischen Rückblick haben die lohnabhängigen Klassen in den Krisen ihrer Zeit stets eine wichtige Rolle gespielt, und so wird die Frage nach einem Klassenhandeln auch in der Gegenwart drängend.
Organisation (Thema)
Die Black Panther Party (BPP) wurde 1966 von Bobby Seale und Huey P. Newton gegründet. Sie setzte sich für die Befreiung Schwarzer Menschen und eine sozialistische Gesellschaft ein. Bereits drei Jahre nach der Gründung erklärte FBI-Direktor J. Edgar Hoover sie zur größten Gefahr für die nationale Sicherheit der USA.
Die Graphic Novel zeichnet die Geschichte dieses bedeutenden Versuchs Schwarzer Selbstbefreiung in den 1960er und 1970er Jahren auf eindrucksvolle Weise nach, ohne in oberflächliche Klischees oder Heldenverehrung zu verfallen.
Moderne Managementkonzepte zeigen überraschende Parallelen zu nationalsozialistischen Vorstellungen. In seinem neuen Buch argumentiert Stefan Kühl, dass diese Ähnlichkeiten nicht auf personalen Kontinuitäten vom NS-Staat zur Bundesrepublik beruhen. Gerade prominente Nationalsozialisten, die den Führungsdiskurs in der Nachkriegszeit prägten, mussten darauf achten, nicht mit der NS-Ideologie in Verbindung gebracht zu werden. Heutige Verfechter einer sinnstiftenden Zweckausrichtung, starken Gemeinschaft und transformationalen Führung haben keine Sympathien für die Idee einer rassisch homogenen Volksgemeinschaft. Aber sie ignorieren die Wurzeln zentraler Managementprinzipien und übersehen, wie stark sie Konzepte propagieren, die bereits von Nationalsozialisten vertreten wurden.
Wie können Führungspersonen in Zeiten von künstlicher Intelligenz, nie dagewesener Innovationsgeschwindigkeit und geopolitischer Unsicherheit handlungsfähig bleiben? Wie gelingt es uns, die grossen Herausforderungen erfolgreich anzugehen? Wie können wir vermeiden, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen? Systemdenken ermöglicht uns, die Bäume UND den Wald zu sehen.
Was wäre es für eine Welt, wenn sich alle Menschen bei ihrer Arbeit frei entfalten könnten, sich gesehen und wertgeschätzt fühlten? Immer mehr Menschen suchen nach Kommunikation auf Augenhöhe und persönlicher Erfüllung in ihrer Arbeit.
Die Blüten des Wahnsinns: Ergebnislose Meetings, falsche Entscheidungen, überbordende Bürokratie, Karrieregeilheit der einen, Unfähigkeit der anderen – und alle halten die Klappe, weil der Unsinn von oben kommt. Die Folgen sind endlose Mehrarbeit und unnötige Konflikte, die anschließend unter großem Aufwand entschärft werden müssen. Kurz: Das Management agiert nicht nach den Leadership-Prinzipien, die es selbst propagiert. Unter zu hohem Druck wird getäuscht, getrickst und geschummelt.
Im Mittelpunkt dieses bereits zum Klassiker gewordenen Werkes stehen die organisatorischen Aspekte einer gut organisierten Schriftgutverwaltung. Das Buch wendet sich vornehmlich an Organisatoren und Praktiker.
Als Unternehmen in den Händen seiner Mitarbeiter, die es demokratisch führen und Anspruch auf den Gewinn haben, wurde die sogenannte Produktivgenossenschaft historisch vielfach mit der Hoffnung auf einen neuen Kapitalismus verknüpft. Die Ökonomik postulierte hingegen, dass der Unternehmenstyp zwangsläufig zum Scheitern verurteilt sei. Nachdem empirisch gezeigt worden ist, dass solche Betriebe in der Regel sehr stabil operieren, bestand lange eine Erklärungslücke zwischen Theorie und Empirie.
Als zentrales Organ der Entwicklungspolitik kann die Weltbank viel über Inhalt und Form konkreter Maßnahmen bestimmen. Das Inspection Panel der Weltbank gilt in diesem Rahmen als Chance, Einfluss auf die Kreditvergabe zu nehmen und emanzipatorisches Potenzial zu entfalten. Dustin Schäfer lotet Möglichkeiten und Grenzen dieses Instruments aus und kombiniert dazu postkoloniale mit liberalen organisationssoziologischen Ansätzen. Aus der Perspektive einer machtkritischen Bürokratieforschung bietet er einerseits tiefgreifende Einblicke in die systematische Erforschung internationaler Organisationen, formuliert andererseits aber auch Handlungsorientierungen für politische Entscheidungsträger_innen und entwicklungspolitische Praktiker_innen.
Interventionswissenschaft hat das Potential, nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen. Roland J. Schuster gibt einen umfassenden Einblick in Theorie, Praxis und Entstehungsgeschichte dieser besonderen Form der Wissenschaft. Aus trans- und interdisziplinärer Sicht widmet der Band sich der Bedeutung von Wissen und Bewusstsein in Bezug auf die menschliche Wahrnehmung und Kommunikation. Sieben Forschungsbeispiele zeigen auf, wie Veranstaltungsdesign, didaktische Interventionen oder Gruppenreflexionen neue Wege öffnen können - für ein Mehr an Kreativität in Praxis, Forschung und Lehre.