Gewerkschaftliche Machtressourcen zwischen Autoritarismus und Aufbruch
Globaler Protestzyklus und Globalisierung des Autoritarismus

Beginnend mit dem Jahr 2010 wächst weltweit die Zahl flammender Proteste. Selbst während des Pandemiejahres kamen sie nicht zum Stillstand (u.a. in Belarus Demonstrationen gegen Lukaschenko, Black Lives Matter-Bewegung in den USA, gilets jaunes in Frankreich, Proteste in Hongkong), zumal diese die Kluft zwischen Arm und Reich verschärfte. Die weltweit wachsende Wut schürte die Krise liberaler Demokratien und begünstigte Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Sie machte zudem die kritischen Kerne des Systems sichtbar und seine Rücksichtslosigkeit gegen die popularen Klassen. Im historischen Rückblick haben die lohnabhängigen Klassen in den Krisen ihrer Zeit stets eine wichtige Rolle gespielt, und so wird die Frage nach einem Klassenhandeln auch in der Gegenwart drängend.

ISBN 978-3-89691-083-7 1. Auflage 04.2023 30,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Wie verändern sich Gewerkschaftsmacht oder -ohnmacht unter den Bedingungen eines wachsenden Autoritarismus'? Handelt es sich um einen unveränderlichen Status Quo oder bleibt ihnen eine strategische Wahl?

Ulrike Eifler untersucht in sieben Länderstudien das Wechselspiel von globalem Protest, wachsendem Autoritarismus und der Handlungsfähigkeit der Gewerkschaften als den großen Klassenorganisationen der Gegenwart.

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Gewerkschaftsmacht und Autoritarismus: Autoritäre Tendenzen kennzeichnen die internationale Politik seit 2016 in einem deutlich sichtbaren Maße. Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA, der Brexit oder der Sieg Jair Bolsonaros bei den Präsidentschaftswahlen in Brasilien waren Ausdruck dieses Aufwärtstrends des Autoritarismus. Jedoch lässt sich der Autoritarismus nicht auf den Aufstieg einer extremen Rechten eingrenzen, sondern ist politisch älter und weiter gefasst. Letztlich, so eine zentrale These der hier vorgestellten Studie von Ulrike Eifler, ist er Ausdruck der globalen Krise des Kapitalismus, wie sie sich mit der Erschöpfung des neoliberalen Pfades zeigt und immer verbunden ist mit Angriffen auf die Lohnabhängigenmacht, womit die Gewerkschaften ins Zentrum der Auseinandersetzung rücken. Von Gerd Wiegel Zeitschrift Marxistische Erneuerung 03.2024

Ulrike Eifler (* 28. August 1975 in Eberswalde)[1] ist eine deutsche Gewerkschafterin, Journalistin, Schriftstellerin und Politikerin (Die Linke). Eifler wuchs in Eberswalde auf.[2] Ihr Großvater war der kommunistische Widerstandskämpfer Wilhelm Philipp Eifler, der Häftling im KZ Dachau war.[3] Sie besuchte die Polytechnische Oberschule „Karl Marx“ und machte ihr Abitur an der Westend-Gesamtschule. Nach einem Studium der Philosophie, Politologie und interkulturellen Kommunikation an der Technischen Universität Chemnitz[1] und der Politologie und Sinologie an der Philipps-Universität Marburg[2] arbeitete sie zunächst als Journalistin und Hörbuchrezensentin und von 2009 bis 2019 als Gewerkschaftssekretärin für den Deutschen Gewerkschaftsbund. Von 2019 bis 2020 leitete sie das Auslandsbüro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Genf.[4] Seit 2023 arbeitet sie bei der Geschäftsstelle der Industriegewerkschaft Metall in Würzburg.

Wikipedia (DE): Ulrike Eifler

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Erstellt: 16.05.2025 - 07:15  |  Geändert: 16.05.2025 - 08:59