Die Black Panther Party
Eine Graphic Novel

Die Black Panther Party (BPP) wurde 1966 von Bobby Seale und Huey P. Newton gegründet. Sie setzte sich für die Befreiung Schwarzer Menschen und eine sozialistische Gesellschaft ein. Bereits drei Jahre nach der Gründung erklärte FBI-Direktor J. Edgar Hoover sie zur größten Gefahr für die nationale Sicherheit der USA.
Die Graphic Novel zeichnet die Geschichte dieses bedeutenden Versuchs Schwarzer Selbstbefreiung in den 1960er und 1970er Jahren auf eindrucksvolle Weise nach, ohne in oberflächliche Klischees oder Heldenverehrung zu verfallen.
Die BPP sollte eliminiert werden, was den Herrschenden in den USA am Ende auch gelang. Mit allen Mitteln wurde sie vom Staat bekämpft, das reichte vom Schüren interner Zwistigkeiten über brutale Unterdrückung bis hin zur Ermordung führender Panther wie z.B. Fred Hampton und Mark Clark in Chicago. Die Black Panther verbanden einen militanten Ansatz der Selbstverteidigung gegen Polizeigewalt mit einem massenkompatiblen Programm, das auf Selbsthilfe und Selbstorganisierung der Schwarzen Bevölkerung ausgerichtet war.
Lange bevor der Begriff der Intersektionalität aufkam, strebte die BPP eine Koalition aller Unterdrückten an: ethnische Minderheiten, Frauen, Arbeiter_innen, Erwerbslose, Schwule, Lesben ... Die BPP betrieb eine Bündnispolitik mit allen unterdrückten Gruppen der Gesellschaft, für die eine sozialistische Gesellschaft frei von Ausbeutung und Unterdrückung ein vereinigendes Kampfziel war.
Wikipedia (DE): Black Panther Party
REZENSION I beim Verlag: Das bekannte Bild von Huey P. Newton im Korbthron mit Gewehr und Speer sitzend ziert das Cover der gemeinsam von David F. Walker (Autor) und Marcus Kwame Anderson (Zeichner) verfassten Graphic Novel über die afroamerikanische Bewegung Black Panther Party. Das 1968 aufgenommene Bild ist sicherlich nicht unproblematisch – nicht nur wegen der zur Schau gestellten Militanz, sondern auch durch die Adoption des rassistischen Klischees eines afrikanischen ›Stammesfürsten‹. (Partiell finden sich ähnliche Elemente übrigens auch in der Darstellung des ersten afrikanischen Superhelden, Black Panther, wieder …) Es ist aber sicherlich auch im Kontext der Zeit und der Notwendigkeit einer Selbstermächtigung basierend auf den (vermeintlichen?) kulturellen Wurzeln zu betrachten, sodass sich die Kritik vielleicht relativieren lässt. […] Dem Band vorangestellt ist ein Zitat des afroamerikanischen Bürgerrechtlers und Black-Panther-Aktivisten Fred Hampton. Die darin enthaltene Aussage, dass Solidarität eine mächtige Waffe im Kampf gegen Rassismus ist, bildet den roten Faden für die vorliegende Graphic Novel. Von Maurice Schuhmann, graswurzelrevolution 472, Oktober 2022 Unrast Verlag 23.01.2023
REZENSION II beim Verlag: Die Black Panther Party (BPP) der 1960er und 1970er Jahre setzte sich für die Befreiung schwarzer Menschen und eine sozialistische Gesellschaft ein. Dabei strebte sie eine Koalition aller Unterdrückten an. In Form einer Graphic Novel wird hier ihre Geschichte erzählt und Parallelen zur Gegenwart gezogen. Von Michael Lausberg, scharf links, 06.08.2022 Unrast Verlag 09.01.2023
REZENSION III beim Verlag: Der Heidelberger Anarchist Michael Schiffmann gehört zu meinen langjährigsten politischen Weggefährt:innen. Mick ist vor allem ein engagierter Kämpfer gegen den monströs aufgeblähte ›gefängnis-industrielen‹ Komplex in den USA, innerhalb dessen – proportional zu Gesamtbevölkerung betrachtet – überwiegend nicht-weiße Menschen zu Knast-Insass:innen werden. Einer dieser Gefangenen, für dessen Freilassung sich Mick seit Jahrzehnten einsetzt, ist Mumia Abu-Jamal: Er wurde im Laufe einer rassistischen Justizposse Anfang der Achtziger Jahre zum Tode verurteilt; nur eine globale Kampagne für ihn konnte die Vollstreckung des Urteils verhindern. Trotzdem sitzt er immer noch – vollkommen unschuldig – im Gefängnis; seit nunmehr über 41 Jahren! Mick hat als profilierter Anglisitk-Dozent viele Texte Mumias ins Deutsche übersetzt und sich im Zuge dessen auch zu einem Kenner der Geschichte der Black Panther Party (BPP) entwickelt. Da lag es nahe, Mick den Text zur Graphic Novel Die Black Panther Party ins Deutsche übersetzen zu lassen (...). Von Michael Dandl, Ox-Fanzine nr. 162, 3/2022 Unrast Verlag 27.12.2022
REZENSION IV beim Verlag: ›Wir wissen ja, dass manche sagen, dass man Feuer am besten mit Feuer bekämpft. Aber wir sagen, dass man Feuer am besten mit Wasser löscht. Wir sagen, dass man Rassismus nicht mit Rassismus bekämpft. Wir bekämpfen Rassismus mit Solidarität.‹ Dieses Zitat von Fred Hampton stellen David F. Walker und Marcus Kwame Anderson an den Anfang ihrer Graphic Novel über die Black Panther Party. Autor Walker (der unter anderem für Marvel ›Avengers Occupied‹ und ›Deadpool‹ geschrieben hat) und Zeichner Anderson (Snow Daze) wollen einerseits der Black Panther Party ein Denkmal setzen und andererseits hinter den Mythos der Panthers schauen. Kann so etwas gut gehen? Ja, erstaunlich gut. Melina Deymann, unsere Zeitung, 22. April 2022 Unrast Verlag 28.11.2022
Hintergrund-Informationen zur BPP: Brisantes Kapitel der US-Geschichte: Die „Black Panther Party“ war der militante Arm der US-Bürgerrechtsbewegung. Schnell kamen die Aktivisten ins Visier des FBI. In einem Comic werden der Aufstieg und das Auseinanderbrechen der Gruppe in beachtenswerter Sachlichkeit nachgezeichnet. [Podcast 8:06] Von Alexander Braun Deutschlandfunk 30.03.2022
Erstellt: 24.04.2025 - 08:39 | Geändert: 04.06.2025 - 12:02