Aktuell
Themenauswahl
Glasgow trauert. Im Mai 1974 sieht sich Detective Harry McCoy einer wütenden Menge vor dem Sheriff Court gegenüber. Ein Brandanschlag auf einen Friseursalon in Royston hat Frauen und Kindern das Leben gekostet. Als drei Jugendliche wegen des Verbrechens angeklagt werden, sind McCoy und seine Kollegen erleichtert, dass der Gefangenentransporter durchgekommen ist und seine Insassen abgeliefert hat. Auf dem Weg wieder nach draußen wird der Transporter jedoch gerammt und die drei in Handschellen gefesselten Jugendlichen in einem Auto entführt. Tage später wird die Leiche eines der Jugendlichen gefunden, an dessen verstümmeltem Körper ein Zettel klebt: „Einer ist tot, zwei fehlen noch“.
Was, wenn dich eine einzige Zeichnung in den Wahnsinn treiben könnte?
»Ich habe das Geheimnis der drei Bilder entschlüsselt. Welches Leid du ertragen musstest, kann ich nicht ermessen. Wie schwer die Schuld wiegt, die du auf dich geladen hast, ist mir nicht klar. Ich kann dir nicht vergeben. Doch ich werde dich immer lieben.« Ein bewegender Blogeintrag mit Zeichnungen, die viele Rätsel aufgeben. Eine Kinderzeichnung mit einem seltsamen Haus darauf. Die letzten Skizzen eines Zeichenlehrers, der unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist. Hängen alle diese Bilder zusammen?
Als Bettina Flitner für eine Lesung aus ihrem Buch »Meine Schwester« nach Celle zurückkehrt - dorthin, wo vor 40 Jahren ihre Mutter beerdigt wurde -, springen sie mit unerwarteter Heftigkeit Fragen an, die sie lange von sich fern gehalten hatte: Fragen nach dem großen Unglück im Leben ihrer Mutter und nach einer Familienkatastrophe in einer fernen Zeit und in einem fernen Land.
Man kann sich nur so lange vor der Wahrheit verschließen, bis sie an die Tür klopft.
1961, in der niederländischen Provinz: Seit dem Tod ihrer Mutter lebt Isabel allein in dem großen, von der Zeit gezeichneten Familienhaus. Die Tage ziehen ruhig und geordnet dahin. Doch als ihr Bruder Louis seine ungehobelte Freundin Eva bei ihr einquartiert, geraten Isabels stille Routinen ins Wanken, und das Haus, das einst Schutz und Sicherheit bot, wird zum Schauplatz unheimlicher Veränderungen. Plötzlich verschwinden Dinge und Isabel wird immer misstrauischer gegenüber Eva, die nicht das zu sein scheint, was sie vorgibt.
»Motte« wird die Ich-Erzählerin von ihrem Vater genannt. Der Vater ist Arbeiter, Spieler, Trinker. Eigentlich hat Motte sogar zwei Väter: den einen, der schnell rennen kann, beim Spielen alle Verstecke kennt und sich auf alle Fragen eine Antwort ausdenkt. Und den anderen, der von der Werkshalle ins Büro versetzt wird, damit er sich nicht volltrunken die Hand absägt. Und das mit dem Alkohol, sagt die Mutter, war eigentlich bei allen Männern in der Familie so.
Auch Motte trinkt längst mehr, als ihr gut tut. Schon als Kind hat sie beim Schützenfest Kellnerin gespielt und die Reste getrunken, bis ihr warm wurde. Jetzt, als junge Frau, schläft sie manchmal im Hausflur, weil sie mit dem Schlüssel nicht mehr das Schloss trifft.
Als bei der Zwangsräumung der Wohnung seiner Mutter durch eine Verwechslung alles von Wert in die Müllverbrennungsanlage wandert, bleibt dem Erzähler wortwörtlich nur der Abfall der eigenen Familiengeschichte.
Wie hat es so weit kommen können? Der Erzähler blickt auf die Biografie seiner Familie: ein Stammbaum des Wahnsinns. Die Großmutter bipolar, zwölf Suizidversuche, der Großvater Stammkunde in Steinhof, die Mutter Alkoholikerin, der Vater depressiv. Und er blickt auf seinen eigenen Weg: Eine Kindheit im Münchner Arbeiterviertel. Die frühe Angst, verrückt zu werden. Die Flucht vor der Familie ins entfernte New York. Jahre in Wien mit Freud im Kaffeehaus. Und wie er schließlich doch in der Anstalt landet als Psychologe. Bei der Arbeit mit den Patienten lernt er, dass ein Mensch immer mehr ist als seine Krankheit, dass Zuhören wichtiger ist als Diagnostizieren.
Die siebzehnjährige Hana träumt von einer besseren Zukunft für sich und ihre Mutter, doch das Leben meint es nicht gut mit ihr. Es ist kurz vor der Jahrtausendwende, und in Japan ist die Wirtschaft ins Stocken geraten. Als die ältere Kimiko Hana unter ihre Fittiche nimmt, wird sie Teil einer neuen, selbst gewählten Familie: einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von jungen Frauen, die am Rande der Gesellschaft leben.
Manche Worte brauchen ein ganzes Leben, um anzukommen.
Olivia wächst im friedlichen Deutschland der 50er-Jahre auf und doch trägt beinahe jeder Tag ein Stück Vergangenheit in sich. Wenn der Vater wieder und wieder die Lebensmittelvorräte überprüft oder der Lehrer die Kinder im Turnunterricht durch selbst gebaute Schützengräben kriechen lässt. Erst als Erwachsene begreift Olivia, wie stark sie von einer Generation bestimmt ist, die es nie gewagt hat, laut zu hoffen – und beginnt, sich auf ungewöhnlichen, teils skurrilen Wegen von den Erinnerungen der anderen zu befreien.
«Blinde Geister» ist eine bewegende Familiengeschichte, die vom Nachkriegsdeutschland bis in die Gegenwart führt und von der Frage erzählt: Wie können wir die eigene Familie schützen und uns gleichzeitig vor ihr bewahren?
»Phantastikpreis der Stadt Wetzlar 2025«
Henry Meadows wird zwölf, als die Erde stirbt. Mit seinem Vater und seinen Geschwistern reist er nach Perm, einem urzeitlichen Mond in einem fernen Sonnensystem. Henrys Mutter ist mit einem anderen Raumschiff geflogen. Sie wird von der Familie sehnsüchtig erwartet. Doch plötzlich mehren sich die Zeichen: Sie ist schon hier gewesen, vor langer Zeit. Und sie hat eine Warnung hinterlassen.
Ein Roman über die unausweichlichen globalen Fragen aus europäischer Perspektive.
Elefanten mitten in der Großstadt, und es werden immer mehr. Was geht hier vor? Rasch muss der Bundeskanzler erkennen, dass die Tiere nicht aus dem Zoo entkommen, sondern ein Geschenk des Präsidenten von Botswana sind. 20 000 Elefanten hat er nach Deutschland geschickt, nachdem die deutsche Regierung ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen beschlossen und damit den armen Regionen Botswanas die Lebensgrundlage entzogen hat.

