Erinnerungskultur

KZ-Friedhöfe und -Gedenkstätten in Bayern. "Wenn das neue Geschlecht erkennt, was das alte verschuldet..." Hrsg. Bay. Verwaltung der staatl. Schlösser, Gärten und Seen

Nach Kriegsende sorgten alliierte und deutsche Behörden für die Exhumierung und würdevolle Bestattung der Toten. Es entstanden Friedhofsanlagen, Grabzeichen und Denkmäler, die den Opfern ein ehrendes Gedenken bewahren sollten. Darüber hinaus zeugen diese Stätten heute von den Anfängen der Erinnerungskultur in einer Zeit, in der das Grauen der Verbrechen überall noch lebendig vor Augen stand. Die Dokumentation der KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern sowie die Namenslisten der Opfer basieren auf umfassenden Recherchen, die im Auftrag der für die Pflege zuständigen Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen unternommen wurden.

ISBN 978-3-7954-2483-1     49,95 €  Portofrei     Bestellen

Topf & Söhne - Besetzung auf einem Täterort. Hrsg. Karl Meyerbeer und Pascal Späth

Die Hausbesetzung auf dem ehemaligen Gelände der Erfurter Firma Topf & Söhne, die in der Zeit des Nationalsozialismus Krematoriumsöfen für Konzentrations- und Vernichtungslager hergestellt hatte, war in den 2000er-Jahren eines der bekanntesten linksradikalen Projekte in Deutschland. Das Buch dokumentiert die Erfahrungen dieser Zeit. Mit Erzählungen, Analysen und zahlreichen Abbildungen werden die gemeinsamen Kämpfe und internen Streitigkeiten rekonstruiert. Außerdem wird ein Überblick über die Hausbesetzer- und Hausbesetzerinnenszene der 1990er-Jahre in Erfurt und die historische Bedeutung der Firma Topf & Söhne gegeben.

ISBN 978-3-939045-20-5     15,90 €  Portofrei     Bestellen

Trotzdem sprechen: Ein intellektueller Paukenschlag! Eine Intervention in Zeiten zunehmender Entzweiung. Hrsg. Lena Gorelik, Miryam Schellbach und Mirjam Zadoff

Spätestens seit dem 7. Oktober, dem Hamas-Massaker in Israel und der folgenden Bombardierung Gazas sowie der daraus resultierenden humanitären Katastrophe, finden Menschen in allen Teilen der deutschen Gesellschaft sich wieder in einer neuen Isolation oder gar Angst. Es häufen sich offene Briefe, Veranstaltungsabsagen und Begriffsstreitereien in einem Ton der Endgültigkeit. Langgehegte Allianzen werden gelöst, Gespräche versiegen. Die trennende Macht der Differenzen basiert nicht zuletzt auf der realen Erfahrung von Antisemitismus und Rassismus. Wer davon profitiert, sind die Rechtspopulisten. Diejenigen, die der liberalen, wertebasierten Gesprächskultur ebenso den Garaus machen möchten wie unserer Demokratie insgesamt.

ISBN 978-3-550-20304-6     22,00 €  Portofrei     Bestellen

Twilight Zone. Von Nona Fernández

Es ist 1984 in Chile, zur Zeit der Pinochet-Diktatur. Verzweifelt, aber entschlossen betritt ein Mann die Büros einer Oppositionszeitschrift. Er ist ein Agent der Geheimpolizei. Ich möchte auspacken, sagt er, und eine Journalistin schaltet ihr Tonbandgerät ein. Seine Aussage wird Chile für immer verändern. Die Erzählerin in Nona Fernández' fesselndem Roman ist noch ein Kind, als sie auf dem Titelblatt der Zeitschrift das Gesicht des Mannes sieht, daneben der Satz: »Ich habe gefoltert.« Seine Geschichte, seine Mitschuld an den schlimmsten Verbrechen des Regimes, aber auch sein Wille, die Dinge aufzuklären, verfolgen die Erzählerin, inzwischen eine erfolgreiche Journalistin, auch noch lange nach dem Ende der Diktatur.

ISBN 978-3-95988-193-7     24,00 €  Portofrei     Bestellen

Polizei und Holocaust. Eine Generation nach Christopher Brownings Ordinary Men. Hrsg Thomas Köhler, Jürgen Matthäus, Thomas Pegelow Kaplan und Peter Römer

Wie war der Holocaust möglich? Was ließ "ganz normale Männer" zu Massenmördern werden? Die historische Analyse demokratischen Zerfalls in Deutschland und in anderen europäischen Ländern kann Ausgangspunkt für die Erkenntnis ebensolcher Gefährdungen in heutigen Gesellschaften sein. Die Debatte um Täterschaft wurde vor einer Generation mit Christopher Brownings Buch "Ordinary Men" wirkmächtig. Deutungskämpfe auch um Kategorien wie Kollaboration, Raum und Geschlecht waren indes kein rein deutsches Thema und sind in west-, mittel- und osteuropäischen Staaten, aber auch in anderen Teilen der Welt aktueller und umkämpfter als je zuvor.

ISBN 978-3-506-79282-2     24,90 €  Portofrei     Bestellen

»Aus der Erinnerung für die Gegenwart leben« Geschichte und Wirkung des Shoah-Überlebenden Ernst Grube. Hrsg. Matthias Bahr, Peter Poth und Mirjam Zadoff

Das engagierte Leben Ernst Grubes ist Anlass, um über die erinnerungspolitische Dimension von Zeitzeugenschaft nachzudenken. Der Shoah-Überlebende Ernst Grube (*1932) trägt durch sein politisches und pädagogisches Engagement bis heute dazu bei, dass das Leid der NS-Verfolgten nicht in Vergessenheit gerät. Regelmäßig berichtet der Münchner Zeitzeuge über die existenzielle Erfahrung von Unrecht, Ausgrenzung und Gewalt, die seine Kindheit und frühe Jugend prägte und zur Triebfeder seiner Erinnerungsarbeit werden sollte.

ISBN 978-3-8353-5258-2     26,00 €  Portofrei     Bestellen

Das deutsche Alibi. Mythos "Stauffenberg-Attentat" - wie der 20. Juli 1944 verklärt und politisch instrumentalisiert wird. Von Ruth Hoffmann

Ein Datum im Dienst der Politik.

Zum 20. Juli 1944 scheint alles gesagt. Wir wissen, wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg die Bombe platzierte, warum der Anschlag misslang und dass es trotzdem aller Ehren wert ist. Dass aber in Wirklichkeit rund 200 Personen, ein breites Bündnis von Menschen aller sozialer Schichten und unterschiedlichster politischer Couleur am sogenannten »Stauffenberg-Attentat« beteiligt waren, ist nur wenigen bewusst. Noch heute gilt der 20. Juli 1944 als »Aufstand des Gewissens« einer kleinen Gruppe konservativer Militärs, noch heute verstellt diese legendenhafte Überhöhung unseren Blick auf die Ereignisse und die gesellschaftliche Vielfalt der Verschwörung.

ISBN 978-3-442-31722-6     24,00 €  Portofrei     Bestellen

Unser Nationalsozialismus. Reden in der deutschen Gegenwart. Von Götz Aly

Unnachahmlich treffsicher nimmt der Historiker Götz Aly den keineswegs immer »vorbildlichen« Umgang der Deutschen mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit in den Blick: Oft ist von »den Tätern« die Rede, wenn es um die NS-Verbrechen geht, von »der SS« oder »den Nationalsozialisten«. Doch es waren Hunderttausende Deutsche, die aktiv Menschheitsverbrechen ungeheuren Ausmaßes begingen, und viele Millionen, die diese billigten, zumindest aber geschehen ließen.

ISBN 978-3-10-397196-5     25,00 €  Portofrei     Bestellen

Die verdrängte Zeit. Vom Verschwinden und Entdecken der Kultur des Ostens. Von Marko Martin

Die Wiederentdeckung der ostdeutschen Avantgarde
Weshalb ist die Erinnerung an die Kultur des Ostens stets zwischen politisierender Analyse oder apolitischer Ostalgie gefangen? Marko Martin entdeckt die ostdeutsche Avantgarde neu und zeigt, was sie uns heute noch alles sagen kann.

ISBN 978-3-608-50472-9     24,00 €  Portofrei     Bestellen

Singularität im Plural. Kolonialismus, Holocaust und der zweite Historikerstreit. Hrsg. von Meron Mendel

Die Schatten der deutschen Kolonialverbrechen und des Holocausts reichen bis in die Gegenwart. In welchem Verhältnis stehen die Erinnerungen an diese Ereignisse zueinander? Erleben wir aktuell eine Zunahme von Opferkonkurrenzen oder ergänzen sich die unterschiedlichen Erinnerungskulturen in Form einer »multidirektionalen Erinnerung« (Michael Rothberg)? Und steht die These der Einzigartigkeit oder Präzedenzlosigkeit des Holocausts (Yehuda Bauer) im Wege, wenn es darum geht, andere Genozide, etwa während der Kolonialzeit, aufzuarbeiten?

ISBN 978-3-7799-7329-4     28,00 €  Portofrei     Bestellen

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