Emotionen in der postkolonialen Erinnerungspolitik
Deutschland und Frankreich seit den 1990er Jahren

Die vorliegende Monografie untersucht die diskursive Herstellung von Emotionen im Kontext postkolonialer Erinnerungspolitiken in Deutschland und Frankreich. Beide Länder sehen sich seit den 1990er Jahren mit wachsenden Forderungen konfrontiert, ihre kolonialen Vergangenheiten anzuerkennen und begangene Verbrechen wiedergutzumachen. 

ISBN 978-3-11-101848-5 1. Auflage 18.12.2023 119,95 € Portofrei Bestellen (Buch)

Ausgehend von der Annahme, dass emotionale Zuschreibungen die Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart legitimieren bzw. delegitimieren, fragt die Autorin danach, welche Emotionen in den medialen sowie politischen Auseinandersetzungen mit dem Algerienkrieg in Frankreich und dem Völkermord an den OvaHerero und Nama in Deutschland produziert werden.

Die transnationale Vergleichsperspektive deutscher und französischer postkolonialer Erinnerungspolitiken zeigt die emotionalen 'Verstrickungen' zwischen beiden Ländern auf und betrachtet das nationalstaatliche Erinnerungshandeln zugleich vor dem Hintergrund globaler Erinnerungstendenzen. Die Arbeit weist somit über die analysierten Fallstudien hinaus, indem die Dominanz vermeintlich 'rationaler' Wissensproduktion in westlichen Gesellschaften infrage gestellt und ein Beitrag zu einer Provinzialisierung postkolonialer Erinnerungspolitiken geleistet wird.

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Danksagung und Abkürzungsverzeichnis beim Verlag (PDF-Downloads)

Sahra Rausch ist Sozialwissenschaftlerin. Von 2017 bis 2022 hat sie im Rahmen eines binationalen Cotutelle-Verfahrens im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität in Gießen und an der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne zu Emotionen in postkolonialen Erinnerungspolitiken in Deutschland und Frankreich promoviert. Sie studierte Sozial-, Geschichts- und Politikwissenschaften an der Universität Erfurt, der Freien Universität Berlin, dem Institut d’Études Politiques in Lyon und der Middle Eastern Technical University in Ankara. Sie arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Koordinationsstelle »Koloniales Erbe in Thüringen« (KET) am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Bei De Gruyter erschien 2024 ihr Buch »Emotionen in der postkolonialen Erinnerungspolitik. Deutschland und Frankreich seit den 1990er Jahren«. Sahra Rausch forscht und lehrt zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit in Deutschland, Frankreich und Italien.

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Erstellt: 28.03.2025 - 07:12  |  Geändert: 28.03.2025 - 07:30