Organisiertes Gedächtnis
Kollektive Aktivitäten von Überlebenden der nationalsozialistischen Verbrechen

In transnational-vergleichender Perspektive werden historische Entwicklung und Bedeutung von Überlebendenorganisationen untersucht.

Die nationalsozialistische Verfolgungs- und Vernichtungspolitik traf Millionen Menschen aus Europa und anderen Teilen der Welt. Nach der Befreiung entstanden zahlreiche Initiativen und Organisationen ihrer Überlebenden. Die Landschaft aus informellen Netzwerken, Amicales, Komitees, Lagergemeinschaften, nationalen Interessenverbänden und internationalen Dachorganisationen versammelte jüdische wie nicht-jüdische Verfolgte, Antifaschist:innen aus dem Exil, ehemalige Angehörige des Widerstands, Veteranen, kommunistische wie auch nicht-kommunistische Engagierte. 

ISBN 978-3-8353-5161-5 1. Auflage 27.07.2022 48,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Hardcover)

In vielen Fällen wirkten diese Zusammenschlüsse über Grenzen von Staaten und politischen Systemen hinweg. Oftmals erstritten sie erste Erinnerungszeichen, waren entscheidend für die Entstehung von NS-Gedenkstätten und trieben – oft gegen erhebliche Widerstände – die juristische Verfolgung von NS-Täter:innen voran.

Vergleichende Forschungen zu den diversen Aktivitäten von Überlebenden und ihren Organisationen sind bislang noch selten. Gerade das erarbeiten die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbands in einer transnationalen Perspektive.

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Pressestimmen

»Mit dem Buch liegt die Einführung und Vermessung eines noch jungen Forschungsfeldes vor, die den Forschungsstand dokumentiert und gleichzeitig (...) über ihn hinausweist« (Enrico Heitzer, H-Soz-Kult, 07.02.2023)

»ein überzeugendes Theorieangebot, das Defizite des Assmann-Paradigmas hinter sich lässt« (Enrico Heitzer, H-Soz-Kult, 07.02.2023)

»(Der Band bietet) erstmals einen umfangreichen Fundus der vielfältigen (inter-)nationalen Gedenkkulturen der organisierten Überlebenden.« (Yves Müller, Historische Zeitschrift, Band 318, 2024)

Philipp Neumann-Thein, geb. 1975, Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte und Politikwissenschaft in Jena und Siena (M.A.), 2003-2005 Wissenschaftliches Volontariat an der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora; seit 2005 Promotionsprojekt zur Geschichte des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos (IKBD); 2009-2017 Persönlicher Referent des Stiftungsdirektors und Leiter der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora; 2013 Dr. phil.; seit 2018 Stellvertretender Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.

Daniel Schuch, geb. 1988, studierte Geschichtswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft in Dresden und Jena. Seit 2020 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

2009–2016 Studium der Geschichtswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Universiteit van Amsterdam. Von 2017 bis 2020 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Europäischen Kolleg Jena. 2021 Promotion zur Geschichte des europäischen Antifaschismus, anschließend tätig als freiberuflicher Historiker im Forschungsprojekt „Die Bundespräsidenten der alten Bundesrepublik, das Bundespräsidialamt und die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“. Seit 2021 Koordinator des Projekts zur Digitalisierung zentraler Bestände aus Archiv, Sammlung und Bibliothek der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.

Erstellt: 17.07.2025 - 07:33  |  Geändert: 17.07.2025 - 10:58