"Wir wissen genau, was wir tun sollten, aber tun etwas völlig anderes. Wir schieben die wichtigen Dinge auf und erledigen das Unwichtige. Am Ende des Tages fragen wir uns, wo der Tag geblieben ist, am Ende des Jahres, wo das Jahr - und am Ende des Lebens? Es nützt nichts, sich vorzunehmen, etwas zu ändern, solange wir nicht die Gesetzmäßigkeit verstehen, die gegen uns arbeitet. Mit Hilfe der Spieltheorie lassen sich wie in einem Spiel Reaktionen und Spielzüge unserer Gegenspieler vorhersehen. Unter allen möglichen Gegenspielern gibt es einen, der besonders heimtückisch ist: wir selbst.
Krise (Thema)
Technologie ist immer effektiv, der Zugang zu Informationen unbegrenzt, und Banken sind »too big to fail« - dieser Mythos des Kapitalismus ist so wirkmächtig wie falsch. Das Finanzsystem hat sich von seiner globalen, mit Steuern notdürftig gekitteten Krise nie erholt. Geld ist nichts mehr wert, unsere Abhängigkeit von Wall Street und Silicon Valley verstärkt sich, je schlechter das System funktioniert.
Harold James' neues Buch ist eine Geschichte der modernen Weltwirtschaft, die die großen wirtschaftlichen (und im Gefolge politischen) Krisen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute miteinander in Beziehung setzt. Von den Hungersnöten ab 1840 über die Hyperinflation 1923, die Ölkrise der 1970er-Jahre, die Finanzkrise 2008/09 bis zur Coronakrise lässt sich, so James, beobachten, wie Versorgungsengpässe und steigende Preise politische Systeme wie Unternehmen zum Besseren verändern oder hinwegfegen. Daraus ergeben sich Mechanismen, die all diese Krisen prägen und in Zukunft zur Überwindung neuer Rückschläge beitragen können.
Wo liegen die Ursachen des Ukrainekrieges? Inwieweit ist er ein Stellvertreterkrieg? Was hat er mit der Dominanz über Osteruropa zu tun, nach der der Westen nach Auflösung der Sowjetunion strebte? Georg Auernheimer skizziert zunächst die internationalen Beziehungen seit 1991 und legt einen besonderen Fokus auf die Jahre nach dem »Euro-Maidan« (2014) als unmittelbare Vorgeschichte des russischen Angriffs.
Alle gehorchen! Wir nicht! Das sind wir, die wir vorhaben, dieses Buch zu lesen. Es hat sich gezeigt, dass die Mehrheit der Menschen nicht bereit ist, sich den Anordnungen und Regeln der Regierung zu widersetzen, dass es aber eine nicht unwesentliche Minderheit gibt, die nein sagt und nicht mitmacht.
Sind die Proteste gegen Stuttgart 21 oder die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ein weiterer Beleg für die Krise der Demokratie? Oder doch eher für ihre Lebendigkeit? Und ist "Krise" überhaupt noch das richtige Wort? Immerhin bezeichnet der Begriff einen vorübergehenden Zustand, aber über Politikverdrossenheit oder gar "Postdemokratie" wird nun schon seit Jahren lamentiert. Ingolfur Blühdorn schlägt eine andere Lesart vor: Wir erleben, so Blühdorn, einen schleichenden Formwandel des Politischen, den Übergang zur "simulativen Demokratie", in der demokratische Werte, demokratische Verfahren, ja sogar der demokratische Souverän lediglich simuliert werden.
Wir schreiben das Jahr 2036. Die Welt steht vor einer neuen Ära der Bekämpfung des Klimawandels. Mit einer Art künstlichem Vulkanausbruch lässt sich die globale Temperatur wieder absenken. Doch diese Art des Geo-Engineerings bringt nicht allen Regionen der Welt Vorteile. Es drohen politische Machtkämpfe und Alleingänge. Mahner geraten in das Fadenkreuz internationaler Geheimdienste. Schaffen es die amerikanische Wissenschaftlerin Grace Anderson und der BND-Agent Luca Barbieri, die Spirale des Geo-Engineering-Wettrüstens aufzuhalten?Dieser Thriller ist keine Science-Fiction. Womöglich ist das Szenario, was die renommierte Umweltwissenschaftlerin Kerstin Doerenbruch hier berschreibt, bald unsere letzte Option.
Krise und Neuorientierung: Peter Weiss' bislang unpubliziertes Tagebuch aus dem Jahr 1960 in einer kritischen Edition. Zum 90. Geburtstag (8.11.2006) und 25. Todestag (10.5.2007) von Peter Weiss.
Das ursprünglich nicht für die Veröffentlichung vorgesehene Tagebuch entstand zwischen Juli und Dezember 1960, als Weiss in Kopenhagen den Dokumentarfilm Hinter den Fassaden drehte. Es ist das Dokument einer künstlerischen und privaten Krise.
"Unser Geldsystem ist zum Scheitern verurteilt! Noch haben Sie Zeit, Ihr Vermögen in Sicherheit zu bringen. Unser Wohlstand ist in Gefahr und Ihr Vermögen wird durch Inflation, Steuern und fragwürdige politische Entscheidungen angegriffen. Parallel scheint die Welt aus den Fugen geraten zu sein und wir sehen eine historische Akkumulation von immer mehr Krisen in einer immer komplexeren Welt in Gestalt von Rezession, Krieg, Deglobalisierung, geopolitischen Spannungen, künstlicher Intelligenz, tickenden demografischen Bomben, unfähiger Politik.
Wie organisieren wir uns, um gemeinsam Ziele zu erreichen.
Während eine Krise die nächste ablöst, fehlen nach wie vor die Konzepte und Strategien, um Kooperation zu verstehen und zu organisieren. Martin Kornberger geht davon aus, dass die eingespielten Modi kollektiven Handelns - von Märkten bis zu Hierarchien, von Institutionen bis zu Bewegungen - nur ein begrenztes Reservoir an Möglichkeiten bieten, um neue Formen offener, vernetzter und transsektoraler Kooperation zu untersuchen oder gar neu zu erfinden. Ausgehend von zahlreichen Beobachtungen aktueller Phänomene, von der Flüchtlingskrise bis zu COVID, entwickelt Kornberger eine Theorie der Kooperation und Organisation von Märkten und Menschenmengen, Bewegungen und Gruppenformationen.