Vom amerikanischen Traum zum amerikanischen Albtraum
Wie der neoklassische Wirtschaftsliberalismus Menschen, Gesellschaft und Demokratie zerstört. Das Beispiel USA
Nicht erst seit der Finanzkrise von 2008 nehmen die Konflikte in den Gesellschaften des Westens zu. Allgemein wird dies ökonomisch erklärt - mit wachsenden Disparitäten von Vermögen und Einkommen. Davon müsste die Linke mit ihrer Umverteilungsphilosophie profitieren. Im Aufwind befindet sich jedoch die Rechte, obgleich sie mit ihrem Neoliberalismus die sozialen Konflikte noch anheizt. Wie das?
Hinter den wirtschaftlichen Spannungen verbirgt sich eine tiefe Sinnkrise. Diese macht sich die Rechte zunutze, indem sie simplizistische Versatzstücke von Sinn anbietet. Mit Erfolg, weil der Mensch nach nichts so sehr strebt wie nach einem Sinn im eigenen Leben. Wie der Neoliberalismus Menschen und Gesellschaften zerstört, wird am Beispiel USA aufgezeigt. Von dort kommen auch mögliche Lösungen.
«Verdammt zum Glück» – der Neoliberalismus als der mit dem Mantel der Freiheit getarnte Leviathan unserer Zeit: Der Schweizer Wissenschaftler Heinrich Anker, der Verfasser des hier folgenden Textes, nennt diesen «Eine essayistische Invektive gegen eine Jahrhundertkatastrophe», eine “Schmährede“. Das ist falsche Bescheidenheit: Selten hat man in so konzentrierter Form in deutscher Sprache lesen können, was der vor allem von den USA propagierte Neoliberalismus in Wirklichkeit ist und zu wessen Glück und zu wessen Unglück er sich ausbreitet. Zugegeben, so kurz ist der folgende Text auch wieder nicht, aber er ist sehr lesenswert! Kurze Zusammenfassung (Abstract): Der Neoliberalismus bzw. Marktradikalismus ist eine Ideologie, die sich als (Natur-)Wissenschaft gibt und die von ihm propagierte individuelle Freiheit zugunsten eines marktfundamentalistischen Weltbildes durch die Hintertüre abschafft. Es ist eine Ideologie und ihre Protagonisten eine Sekte, welche sich auf Menschen, demokratische Gesellschaften und die natürliche Umwelt zerstörerisch auswirkt, dies jedoch damit zu rechtfertigen versucht, noch nie dagewesenen materiellen Wohlstand zu schaffen – allerdings ohne zu fragen, ob die Menschen diesen tatsächlich als das Glück ihres Lebens betrachten und ob sie bereit sind, den Preis dafür zu bezahlen. Der Marktradikalismus ist nicht der Hort der Freiheit, als der er sich propagandistisch verkauft, sondern der Leviathan, der allmächtige Diktator, der uns mit aller Kraft in seiner sozialdarwinistischen (Tier-)Welt gefangen nehmen will: Alles Recht den Plutokraten dieser Welt! Beleuchtet man den ideologischen Gehalt des Neoliberalismus bzw. Marktradikalismus, offenbart sich einerseits sein «nihilistischer Universalismus» – «Alles ist Wirtschaft! Nur der Profit zählt!» -, anderseits seine philosophische Ver(w)irrung. Von Heinrich Anker Globalbridge 13.04.2025
Erstellt: 15.04.2025 - 10:21 | Geändert: 15.04.2025 - 10:48