Themen - Autoren - Verlage - Inhaltsgruppen RSS
Aktuell
Themenauswahl
Moral tut not! Aber welche Moral? Alle wollen das Gute, wie bereits Sokrates vor mehr als zwei tausend Jahren lehrte. Wir müssen sie nicht erst vermitteln. Aber oft mangelt es daran zu erkennen, was das Richtige ist, also an Moralkompetenz. Das bestätigt auch Linds Forschung. In diesem Buch zeigt er auf, was Moralkompetenz ist und wie wir sie effektiv und mit wenig Aufwand bei allen Menschen fördern können. "Reform-müde, aber dennoch engagierte Pädagogen sollten Linds Angebot annehmen und versuchen, damit moralisch-demokratische Kompetenz zu fördern." - Werner Henk, ehemaliger Leiter der Johann-Gutenberg-Realschule in Langenfeld. "Ich kenne nur wenige Wissenschaftler, die so lange und so fokussiert eine gesellschaftlich sozial so wichtige Frage verfolgt haben - eine große Lebensleistung." - Dr. Hans Brügelmann, Professor em. für Grundschulbildung Universität Siegen.
Neue Perspektiven auf die Geschichte der KPD und die deutsch-russischen Beziehungen (1918–1943)
Herausgegeben von:
Dank der Archivrevolution erscheinen die Beziehungen von Komintern, sowjetischer Führung und KPD in neuem Licht. In ausführlichen Analysen werden diese vor dem Hintergrund der gleichzeitig erscheinenden Quellenedition kontextualisiert. Das aus der Deutsch-Russischen Geschichtskommission hervorgegangene Projekt leistet damit einen wertvollen Beitrag, den deutschen Kommunismus und das deutsch-sowjetische Verhältnis transnational zu beleuchten.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes bezeichnet »Klassismus« als »die vergessene Benachteiligung« und schlägt vor, dass »Klassismus ein eigenständiges Diskriminierungsmerkmal sein sollte«. Mit diesem Buch möchten die Autor*innen und Herausgeber einen Beitrag dazu leisten, die strukturelle Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft stärker sichtbar zu machen. Das geschieht vor der Kulisse wissenschaftlicher und hochschulischer Wirkungsstätten als Orten mit Bildungsauftrag bei gleichzeitig beschränktem Zugang. 16 Beiträge zeigen individuelle Erfahrungshorizonte, Bewältigungsstrategien und Lösungsansätze zum Umgang mit klassistischer Diskriminierung und Unterdrückung.
Die Textil- und Bekleidungsindustrie war nach Kriegsende die größte Konsumgüterbranche und die erste Industrie, die ihre Produktion in Länder mit niedrigen Lohn- und Sozialstandards verlagerte. Trotz dieser Herausforderungen organisierte die Gewerkschaft Textil-Bekleidung über 49 Jahre hinweg erfolgreich ihre mehrheitlich weiblichen Beschäftigten. Peter Donath und Annette Szegfü dokumentieren erstmals, wie es der Gewerkschaft unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen gelang, Tarifverträge mit eigenen Akzenten durchzusetzen und gleichzeitig zur anerkannten Sprecherin 'ihrer' Branchen zu werden.
Margaret Mead und Gregory Bateson gehörten in den 1930er und 1940er Jahren zu den fuhrenden Vertretern der Cultural Anthropology in den USA. Die Anthropologie bot ihnen nicht nur einen Schlussel, um das Verhältnis von »culture« und »personality« besser zu verstehen, sondern diente ihnen ebenso als Werkzeug, um die Haltung der amerikanischen Bevölkerung mit Blick auf den Zweiten Weltkrieg abzustimmen und ihre Feinde zu bekämpfen. So glaubte das Wissenschaftlerpaar daran, dass nur durch Arbeit an der Kultur der Aufbau einer friedlichen Welt gelingen könne. Diesen Selbst- und Weltdeutungspraktiken spurt Thilo Neidhöfer am Beispiel ihrer Ehe nach.
Autorschaft erfordert mehr als das Schreiben eines Textes: Um 1800 wird sie vor allem durch das gedruckte Buch hervorgebracht. In dieser Zeit entwickelt sie sich zu einem sozialen Phänomen, im deutschsprachigen Raum grassiert die »Schriftstellersucht«. Tobias Fuchs untersucht in diesem Kontext die auf das Buchartefakt bezogenen Praktiken des Publizierens zwischen 1765 und 1815. Die Materialität von Literatur betrachtet er dabei in ihren ästhetischen, merkantilen, poetologischen, rechtlichen sowie wissensgeschichtlichen Dimensionen. Der Bogen reicht von Jean Pauls handgeschriebenen Büchern über gedruckte Artefakte bis zur Makulatur.
Wie fühlt es sich an, als Sicherheitsproblem wahrgenommen zu werden? Wie wirkt sich das auf das Leben von »Muslim:innen« aus? Wie gehen sie in ihrem Alltag, ihren Beziehungen und bei ihrer Arbeit damit um? In Einzelinterviews und Gruppendiskussionen sprechen muslimische Akteur:innen darüber, wie sie angesichts des Sicherheitsdiskurses ihre Deutungs- und Handlungsmacht (wieder) gewinnen. Dabei wird rekonstruiert, wie Muslim:innen (oder als solche Markierte) das Verhältnis von Zustimmung und Kritik angesichts ihrer Adressierung austarieren und wie es ihnen gelingt, ihre Diskursivierung nicht (gänzlich) anderen zu überlassen und ihre Interessen umzusetzen.
Die migrantische Mobilität im Sommer 2015 hat die europäische Flüchtlingspolitik auf den Kopf gestellt. Rechte und konservative Kräfte wurden bestärkt, aber auch die Solidaritätserfahrungen hallen immer noch nach. Wie steht es nun um die Kämpfe der Migration? Welche Kräfte haben sich durchgesetzt und welche Verschiebungen haben sich diskursiv und politisch ergeben? Und was bedeutet dies für emanzipatorische, pro-migrantische Perspektiven? Die Forschungsgruppe »Beyond Summer 15« diskutiert diese Transformation des Migrationsregimes und zeigt u.a. in den Bereichen Recht, öffentliche Debatten, zivilgesellschaftliche Interventionen und Arbeitsmarkt auf, wie um Migration gerungen wird.
Bankenkrise, Flüchtlingskrise, Klimakrise, Coronakrise - seit 2008 kommt die Welt nicht mehr zur Ruhe. Gefragt sind kluge und besonnene Krisenmanager, welche die globalen Probleme verantwortungsvoll angehen. Dabei fällt Deutschland mit seiner Programmatik auf. Nach 16 Jahren Angela Merkel gilt deutsche Politik als femininer, gerechter, humaner und ökologischer im Vergleich zu anderen westlichen Ländern. Doch warum eigentlich ist Deutschland so »total gut«? Und wie kompetent und weitsichtig sind die deutschen Krisenmanager wirklich, die für eine gerechtere, buntere Welt streiten?
In seinem Buch "Vom Verlust der Freiheit" führt Raymond Unger seine These eines Wirkzusammenhangs von transgenerationalen Kriegstraumata und einer Übersteuerung in den großen politischen Agenden Deutschlands fort.
Die Solidarität ist im Vergleich zur Freiheit und zur Gerechtigkeit merkwürdig »theorielos«. Liegt dies an der Dominanz eines politischen Liberalismus aus vorindustriellen Zeiten, der unser Denken bis heute prägt? An die sozialphilosophischen Aufbrüche des französischen Solidarismus von Akteuren wie Léon Bourgeois, Alfred Fouillée und Charles Gide erinnernd, fragt Hermann-Josef Große Kracht, ob es nicht an der Zeit ist, die philosophischen Freiheitslektionen des 18. Jahrhunderts mit den soziologischen Solidaritätslektionen des 19. Jahrhunderts zu einem postliberalen Solidarismus zu verbinden.