In der Warteschlange. Arbeiter*innen und die radikale Rechte. Von Klaus Dörre

Die Umfrageforschung belegt, dass vor allem männliche Arbeiter bei den Sympathisierenden rechtsradikaler Parteien und Bewegungen weit überdurchschnittlich präsent sind. Über die Ursachen wird in den Sozialwissenschaften wie auch in den politischen Öffentlichkeiten heftig gestritten. Viele dieser Kontroversen blieben jedoch ohne empirische Fundierung. Gegen luftige Konstruktionen setzt Klaus Dörre Forschungen, denen er über vier Jahrzehnte hinweg in - teilweise gewerkschaftsnahen - Arbeitermilieus nachgegangen ist. Dokumentiert wird eine rechte Tiefengeschichte, die sich im Zeitverlauf radikalisiert. In der Gesamtschau der Texte zeigt sich, dass eine starre Entgegensetzung von sozioökonomischen und kulturellen Ursachen der Wirklichkeit des Arbeiterlebens nicht gerecht wird. 

ISBN 978-3-89691-048-6     30,00 €  Portofrei     Bestellen

Rechte Orientierungen in der Arbeiterschaft sind kein bloßes Ergebnis einer Spaltung in kulturelle Metaklassen, in Anywheres und Somewheres. Sympathie für die radikale Rechte entsteht, weil sich erhebliche Teile der Arbeiterschaft von den Mitte-Links-Parteien im Stich gelassen fühlen. Sie entsteht, weil Arbeiterinnen in der Öffentlichkeit unsichtbar gemacht wurden. Und sie entsteht, weil ein Denken in Klassenkategorien wissenschaftlich wie politisch aus der Mode gekommen ist. Eine demobilisierte Klassengesellschaft bildet den Nährboden, den die radikale Rechte für eine Umdefinition sozioökonomischer und kultureller Spaltungen nutzt.

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Inhaltsverzeichnis

Tiefengeschichte einer Radikalisierung. Warum sympathisieren Arbeiter mit rechtspopulistischen Parteien? → FR 09.12.2020

„Die AfD macht die Unsichtbaren sichtbar.“ Die SPD war einmal die Partei der Arbeiter. Diese Rolle hat sie an die AfD abgegeben, sagt Soziologe Klaus Dörre. Aber sie könnte verlorene Wähler zurückholen. Hans Monath → Tagesspiegel 05.12.2020

Warteschlange für soziale Gerechtigkeit. Warum wählen Arbeiter rechtspopulistische Parteien? Der Jenaer Soziologe Klaus Dörre untersucht in seinem Buch "In der Warteschlange" die Ursachen und präsentiert Befunde der empirischen Forschung aus vier Jahrzehnten. Dörre erzählt eine "rechte Tiefengeschichte", die sich im Zeitverlauf radikalisiert. Interview: Thomas Gesterkamp → Gegenblende 25.11.2020

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Erstellt: 04.11.2021 - 08:48  |  Geändert: 04.11.2021 - 08:49