Staatsfunk
ARD & Co. sind am Ende - oder müssen neu erfunden werden
"Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist, durch die Herstellung und Verbreitung ihrer Angebote als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung zu wirken und dadurch die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen." So heißt es in Paragraf 26 des Medienstaatsvertrags, doch die Programme lassen aus und weg, sie diffamieren, agitieren und belehren.
Dieses Buch geht zu den Wurzeln des Unmuts und legt frei, wie stark Behörden, Parteien und Apparate mit den Redaktionen verbandelt sind. Das muss aber nicht so bleiben. Wir können das Versprechen beim Wort nehmen, das mit der Idee "öffentlich-rechtlich" verbunden ist - oder werden den Staat dazu bringen, sich offen zu seinen Anstalten zu bekennen und uns jedes Mitsprachrecht zu nehmen.
Die Meistererzählung hat ausgedient - das Märchen von einem Rundfunk, der uns allen gehört und deshalb neutral und ausgewogen über alles berichtet, was uns bewegt. Man muss gar nicht auf die großen Themen schauen, um Menschen zu verstehen, die ARD und ZDF abwählen und sich weigern, dafür jeden Monat knapp 20 Euro zu zahlen.
Interview
„Deshalb glaube ich, dass wir über kurz oder lang einen Rundfunk haben werden, der auch ganz offiziell Staatsfunk ist“: „Der Zugriff von Militär, Staat und großem Geld wird durch drei Märchen verschleiert“, sagt Michael Meyen im Interview mit den NachDenkSeiten. Eins davon lautet, so der Kommunikationswissenschaftler: „Der Rundfunk gehört uns. Ihnen, mir.“ Die Realität aber sieht anders aus. Wie die Verhältnisse tatsächlich sind und was es mit den Hebeln „Geld“, „Aufsicht“ und „Hierarchien“ auf sich hat, das schildert Meyen im Folgenden. [Podcast 13:51] Von Marcus Klöckner NachDenkSeiten 11.09.2025
Autoreninfos
Erstellt: 08.09.2025 - 05:07 | Geändert: 23.09.2025 - 10:38