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Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Ukraine unaufhörlichen Verwüstungen ausgesetzt: Krieg, Faschismus, Antisemitismus, Stalinismus, Ausbeutung, atomare Verseuchung und Armut. Mit dem Angriffskrieg erfährt diese Leidensgeschichte seit dem Februar 2022 eine grausame Fortschreibung, die globale Auswirkungen hat. Gegen die allgegenwärtige Militarisierung und ihre propagandistischen Vereinfachungen wagt Raúl Sánchez Cedillo die dringliche Untersuchung darüber, wie eine emanzipatorische Politik angesichts der Herausbildung eines kontinentalen Kriegsregimes aussehen kann. "Dieser Krieg endet nicht in der Ukraine" zeigt historisch, geografisch und begrifflich die Beziehungen zwischen dem modernen Krieg, Imperien, Subjektivierungen und deren Maschinen auf.
Diese satirische Erzählung ist eine Prolongation eines Themas, das Nikolaj Gogol 1836 erstmals zu Papier brachte. Nahezu hundert Jahre später persifliert Bruno Jasienski den deutschen Rassenwahn anhand eines nationalsozialistischen Professors für Rassenkunde, der eines Morgens zu seiner vollkommenen Überraschung mit einer jüdischen Nase im Gesicht aufwacht. Ein absurder Vorfall, der diesem arrivierten deutschen Denker die Chance gibt, seine Medizin am eigenen Leibe zu erfahren und der in einer Rundreise durch 23 ordentlich ausgestattete Konzentrationslager endet.
Zwischen 1931 und 1933 lebt Bruno Jasienski in der jungen sowjetischen Teilrepublik Tadschikistan und nimmt am Bau eines Bewässerungskanals an der Grenze zu Afghanistan teil, der der Sowjetunion die Baumwollunabhängigkeit vom Ausland sichern soll. Seine Erlebnisse verarbeitet er in diesem Epos, das zwischen den Genres changiert: Es ist ein Reiseroman dreier amerikanischer «Spezialisten» aus den verarmten USA der Weltwirtschaftskrise, ein Spionagekrimi über die politischen Interessen der Engländer in Indien und Afghanistan, gewürzt mit Lovestories auf allen Ebenen.
"413 Tage" ist eine autobiografische Schilderung jener Tage, die eine junge Griechin in Wien erlebte, nachdem sie am 10. Juni 1944 wegen der Beteiligung am kommunistischen Widerstand gegen die Besatzungsmacht von der SS in Athen verhaftet worden war. Aufgrund ihrer Deutschkenntnisse, kommt sie nicht ins KZ Chaidari, sondern wird als Zwangsarbeiterin nach Wien verschickt. In ihrem Buch beschreibt sie auf eindrückliche und spannende Weise die letzten Wochen und Monate des Zweiten Weltkriegs ...
Seit dem Tag der Verhaftung hatte Irmgard Litten alles unternommen, um ihren Sohn aus den Fängen der Nationalsozialisten zu befreien. Ihre Hartnäckigkeit führte sie bis zu den Spitzen des Regimes, sie schrieb unzählige Gesuche, auch an Hitler, Göring und Himmler. Vergeblich. In ihrem Buch schildert sie die Leidensgeschichte des Anwalts, der Adolf Hitler im Berliner Edenpalast-Prozess von 1931 in den Zeugenstand gerufen hatte. Durch die Fragen des linken Strafverteidigers in die Enge getrieben, verstrickte sich Hitler unter Eid in Lügen und beschimpfte Hans Litten wütend.
Der unterfränkische Fotograf und Kameramann Valentin Schwab (1948-2012) gehört zu den großen Unbekannten der Fotografiegeschichte. Dabei legte er seit den 1970er Jahren ein Werk vor, das in Konsequenz, engagierter Haltung und Qualität des fotografischen Blicks seinesgleichen sucht. Aus seiner Arbeit spricht der Glaube an die gesellschaftliche Rolle der Kunst und ihre Kraft zur Veränderung. In diesem Sinne engagierte Schwab sich nicht nur als Fotograf, sondern auch als Kameramann: Zusammen mit dem Regisseur Manfred Vosz reitse er in die Krisengebiete der Welt, um das Leben und den Widerstandwillen der Bevölkerung zu dokumentieren. Immer wieder aber zog es den Fotografen auch in seine fränkische Heimat, die sich durch Strukturwandel und Flurbereinigung stark veränderte. Dabei ging es ihm darum, die Menschen und das Land festzuhalten, die Veränderungen zu dokumentieren, Vergehendes zu bewahren und gegenwärtige Entwicklungen in Frage zu stellen.
Die Direktion des Münchner Lustspielhauses gibt sich die Ehre, zur Erstaufführung der Komödie "Die Hose" von Carl Sternheim einzuladen. Die Vorstellung ist nicht öffentlich ...Damit begann, begleitet von Skandalen und juristischen Auseinandersetzungen, die einzigartige Aufführungsgeschichte von Carl Sternheims rasch berühmt gewordener Komödie.
Der Titel verheißt Großes und entsprechend anspruchsvoll ist das Projekt: Sternheim versucht ein Resümee der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung vom Ende des 19. Jahrhunderts bis auf seine Zeit zu ziehen. Dabei bedient er sich seiner bekannten oft satirischen Polemik, um mit den verstaubten bürgerlichen Vorurteilen und Strukturen abzurechnen, die letztlich im Feuer der Revolution unterzugehen drohen und einen gesellschaftlichen Neuanfang erzwingen.
Strohmeyer kritisiert die Übernahme des zionistisch geprägten Gedenkens an den Holocaust, mit der die Verfolgung der PalästinenserInnen indirekt legitimiert wird. Das enge Verhältnis zu Israel führte in Deutschland zur Herausbildung einer regelrechten Israel-Ideologie, die bürokratisch von eigenen Antisemitismus-Beauftragten überwacht wird. Die Erinnerungspolitik hat sich vor allem durch ihre völlige Identifizierung mit dem zionistischen, nationalistisch-zweckgebundenen Gedenken an den Holocaust in eine Sackgasse manövriert. Um sie nicht scheitern zu lassen, muss sie sich davon befreien und neu aufstellen, damit das Holocaust-Gedenken in eine universalistisch verstandene Globalgeschichte eingeordnet werden kann.
Der Siegeszug der klassischen Physik hat die Welt entzaubert. Die Realität, so die gängige Auffassung, wird von Naturgesetzen geregelt, die letztlich alles erklären können. Doch dieses Bild ist falsch. Viele grundlegende Fragen sind noch immer unbeantwortet. Und die neuesten Erkenntnisse der Quantentheorie weisen sogar darauf hin, dass es eine Realität jenseits von unserer Vorstellung von Raum und Zeit gibt. Professor Gerd Ganteför zeigt, dass sich moderne Physik und Religion keineswegs ausschließen. Im Gegenteil: Aus ihrem Spannungsfeld kann womöglich ein neues Verständnis der Wirklichkeit entstehen.