Wikipedia (DE): Tote des Zweiten Weltkrieges
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Im Untergang erreichte die allgegenwärtige Gewalt des NS-Regimes ihren letzten Höhepunkt. Sven Keller untersucht die "Endphasenverbrechen" und fragt nach den Bedingungen der Gewalt sowie nach ihrer Funktion. Der systematische Terror stabilisierte das Regime, das damit bis zum Schluss seine Handlungsfähigkeit bewies. Während viele das Kriegsende herbeisehnten, stemmten sich Durchhaltefanatiker gegen Niederlage und Zusammenbruch.
Ein tragikomisches Kaleidoskop des Irrsinns: Was macht der Krieg mit einem Menschen? Und wie lässt sich mit den Bildern und Erinnerungen weiterleben? Einer der wichtigsten Antikriegsromane der Weltliteratur und Meisterwerk der amerikanischen Postmoderne - neu übersetzt von Gregor Hens und mit einem aktuellen Nachwort von Asal Dardan.
Nachdem Hans Fallada mit Kleiner Mann - was nun? einen Welterfolg erlangt hat, kommen die Nationalsozialisten an die Macht. Eine Emigration schließt er zu diesem Zeitpunkt aus - wie andere auch verkennt er, in welcher politischen Lage Deutschland sich zu diesem Zeitpunkt bereits befindet. Die Angriffe in der Presse des Dritten Reichen gegen ihn nehmen zu und Fallada muss erkennen, dass er unter diesen Verhältnissen nicht mehr von Menschen erzählen kann, denen man es anmerkt, dass sie einmal am "Abgrund gelegen" und die das "Zusammenstürzen ihrer ganzen Vergangenheiten erlebt haben".
Der autobiografisch geprägte Roman "Ein Mann liest Zeitung" erzählt die Geschichte des jüdischen Kaufmanns Leonhard Glanz aus Hamburg. Im Exil in der Tschechoslowakei zur Untätigkeit verdammt, verbringt er seine Zeit in Prager Kaffeehäusern mit dem Lesen von Zeitungen. Akribisch verfolgt er das politische Geschehen in der Tagespresse, und doch kann er sein eigenes Schicksal, das ihn in die Emigration trieb, nicht begreifen. Erinnerungen an ein verlorenes Leben, Beobachtungen auf der Straße und Gedanken über das in der Zeitung Gelesene, die oft weit in die Vergangenheit weisen, verbinden sich zu einem dichten Panorama der dreißiger Jahre.
DIE STUNDE NULL FAND NICHT STATT - BENJAMIN LAHUSENS GLÄNZENDE DARSTELLUNG DER DEUTSCHEN JUSTIZ VOR UND NACH 1945
Kaum beirrt von Bombenkrieg, Kapitulation und alliierter Besatzung liefen Gerichtsverfahren vor und nach 1945 einfach weiter, mit denselben Akteuren, nach den gleichen Regeln. Der Rechtshistoriker Benjamin Lahusen deckt in seiner fulminanten Studie unheimliche Kontinuitäten der deutschen Justiz auf und zeichnet so das eindringliche Bild einer Gesellschaft, die den großen Einschnitt so klein wie möglich hielt.
Arnold Münster, der Vater des Autors, wird 1935 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, da er eine kommunistische Widerstandsgruppe anführte. In diesen acht Jahren erlebt er Demütigungen, Folter und menschenunwürdige Bedingungen. Ausgerechnet dieser Mann verliebt sich später in Lilly Curtius, die bereits ein Kind mit einem nationalsozialistischen Klinikdirektor hat. Arnold steht zwar auf der richtigen Seite der Geschichte, doch er misstraut der jungen bundesrepublikanischen Demokratie. Seinen Kindern gegenüber ist er kühl und distanziert. So herrscht im Hause Münster ein ohrenbetäubendes Schweigen. Nach Arnolds Tod im Jahr 1990 werden Historiker auf seine Rolle im Widerstand aufmerksam.
This is the first broad-ranging, comprehensive and comparative study of the concepts of propaganda and neutrality. Bringing together world-leading and early career historians, this open access book explores case studies from the time of the First World War to the end of the Cold War in countries such as Belgium, Greece, Spain, Portugal, Ireland, Switzerland, Vichy France, USA, Argentina, Turkey, Portuguese Macau, Brazil, South Africa, Laos, Yugoslavia, Egypt, India, Malta, and Sweden. The individual chapters analyse the methods and channels of propaganda utilised in neutral countries, including rumours, newspapers, cartoons, films, pamphlets and magazines as well as radio broadcasts, official reports, diplomatic movements, cultural campaigns and soft power.
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"Lisa Fittko war unbeugsam und couragiert. Ihr Mut soll niemals vergessen werden." Caroline Bernard
Der neue Roman der Autorin von "Frida Kahlo und die Farben des Lebens" - die Schicksalsgeschichte einer Frau zwischen politischem Widerstand und dem Wunsch nach persönlichem Glück.
1930: Der unehelich geborene Josef ist eine Schande für seinen Großvater und bekommt dies täglich zu spüren. Seine Kindheit ist geprägt von Angst und fehlender Nähe. Erst nach einem Umzug erfährt er in einer neuen Nachbarsfamilie Anerkennung und Zuneigung. Da ist vor allem Wilhelm, der ihn fördert und schützt, und Josefs Leben scheint sich endlich zum Guten zu wenden. Aber der arglose Junge ahnt nicht, dass hinter Wilhelms Freundlichkeit mehr steckt. Der aufstrebende SA-Mann formt Josef zu seinem ergebenen Helfer und benutzt ihn dazu, die Bewohner des Ortes auszuspionieren.
Als Anfang Februar 1943 die 6. deutsche Armee in StalingÌad kapituliert, bedeutet dies nicht nur die Wende im Zweiten Weltkrieg, für die Sowjets ist Stalingrad auch ein Wendepunkt in ihrem Verhältnis zu Diktatur und Terror. Mit großer Anteilnahme beschwört Wassili Grossman Episoden aus dem Kampf an der Wolga, erzählt vom Häftlingsleben und -sterben in deutschen KZ, Gefangenenlagern und in den sowjetischen Gulags, wobei die frappierende Verwandtschaft von Nationalsozialismus und Sowjetregime offengelegt wird.