Erzählungen über die Vergangenheit bestimmen unser kulturelles Gedächtnis und prägen unsere Gegenwart. Ob Churchill als »Retter der freien Welt«, Jeanne d'Arc als Beschützerin Frankreichs oder die Resistenza als antifaschistische Gründung Italiens: Geschichtsmythen sind auch in unserer vermeintlich aufgeklärten Welt allgegenwärtig.
Sozialforschung (Thema)
Die Idee einer generellen Fortschrittsbewegung hat ihren Glanz verloren, ja, sie ruft sogar Skepsis hervor. In aller Munde ist hingegen die Diagnose der Regression. Sie wird diversen Zeiterscheinungen gegenüber gestellt, vom rechtsautoritären Populismus bis zur Demokratiemüdigkeit. Rahel Jaeggi verteidigt in ihrem Buch das Begriffspaar Fortschritt und Regression als unverzichtbares sozialphilosophisches Werkzeug für die Kritik unserer Zeit.
"Gestorben wird immer" heißt es in der Fernsehserie "Six Feet Under" über ein Bestattungsunternehmen in Los Angeles, deren Folgen nie allein vom Sterben, sondern immer auch über die Trauer, den Verlust und die Bewältigungsstrategien der Lebenden erzählen. Historiker und Kulturwissenschaftler diskutieren mit neuen Perspektiven die alte Frage, ob moderne Gesellschaften den Tod verdrängen oder sich vielmehr eine Enttabuisierung des Sterbens feststellen lässt.
Angesichts der zunehmend destruktiven Effekte, die mit der kapitalistischen Verwertungslogik als strukturierendem Prinzip unserer Gesellschaft einhergehen, gewinnt der Materialistische Feminismus besondere Aktualität. Wie aber tragen die Strukturlogik des Kapitals und die daraus hervorgehenden Verselbständigungstendenzen zum Fortbestehen, aber auch zum Wandel der Geschlechterverhältnisse bei? Welche Machtasymmetrien und welche Formen von Gewalt gehen damit einher? Und welche Rolle spielt hier die Familie, in der sich über den intergenerationalen Vermögenstransfer Klassenverhältnisse reproduzieren?
Kein Volk von Ja-Sagern: Ein überraschender Blick auf die Stimmung im Nationalsozialismus.
Waren die Deutschen nach 1933 ein Volk von Jublern und Ja-Sagern? Die Mehrheit der Deutschen sei nach 1933 von einer rauschhaften nationalen Aufbruchstimmung ergriffen worden und habe sich überraschend schnell den neuen Machthabern angeschlossen, so lautet das gängige Urteil über die Zeit der Nazi-Diktatur. Es hält sich hartnäckig und prägt bis heute unsere Vorstellung von der »Machtergreifung« und ihren Folgen.
Dieses Bild einer »Zustimmungsdiktatur« stellt Peter Longerich, einer der renommiertesten Historiker des Nationalsozialismus und Autor zahlreicher Bestseller, in seinem neuen Buch infrage.
Der G20-Gipfel 2017 in Hamburg ist nicht wegen der vielfältigen Protestformen oder der dort verhandelten Themen in Erinnerung geblieben, sondern vor allem wegen der gewaltsamen Ausschreitungen und Konfrontationen mit der Polizei. Die Beiträge dieses Bandes analysieren die Dynamiken der damaligen Eskalation.
Die Begrenzung des Klimawandels und die Anpassung der Ökonomie an planetare Grenzen verlangen grundlegende Veränderungen in der Produktions- und Lebensweise. Doch die Transformation verläuft zu langsam und nicht ambitioniert genug. Konversionsstrategien setzen auf gestaltenden Einfluss von Arbeiterinnen und Arbeitern, um Transformationsblockaden auf der Seite der Produktion aufzubrechen.
Die 1930 von Erich Fromm durchgeführte, aber erst 1980 veröffentlichte empirische Untersuchung war die erste überhaupt, die psychoanalytisch nach unbewussten Einstellungen und Haltungen fragte. Ausgewertet wurden die frei formulierten Antworten von über 600 sich links bekennenden Arbeitern und Angestellten. Das Ergebnis war ernüchternd: Nur bei 15 Prozent der Untersuchten stimmte die bewusste Meinung mit den unbewussten Einstellungen überein.
Das Standardwerk der Jugendforschung
Wie denkt und fühlt die Jugend von heute? Was möchte sie erreichen? Und wie steht sie zu Politik, Gesellschaft und Religion? Diese Fragen beantwortet die neue Shell Jugendstudie. Die Studie untersucht, wie die Generation der 12- bis 25-Jährigen in Deutschland aufwächst.
Von Norwegen bis Griechenland, von Frankreich bis in die Sowjetunion - Wie lebten die Menschen unter deutscher Besatzung?
Auf dem Höhepunkt der deutschen Machtentfaltung im Zweiten Weltkrieg lebten von Norwegen bis Griechenland und von Frankreich bis in die Sowjetunion 230 Millionen Menschen unter deutscher Herrschaft. Sie alle mussten sich mit den Besatzern arrangieren und machten Erfahrungen, die bis heute nachwirken.