Das Flüchtlingslager Moria ist zum traurigen Symbol für den Umgang der EU mit der sogenannten »Flüchtlingskrise« geworden. Die Kinderpsychologin Katrin Glatz Brubakk hat dort zwischen 2015 und 2023 regelmäßig als Helferin gearbeitet und das Leben der Menschen im Lager dokumentiert. Untermalt mit ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Fotografien und einer vierfarbigen Fotostrecke wird erstmals der Alltag der Menschen, die in Moria lebten, sichtbar gemacht. Kurze Einschübe erörtern zusätzlich die Folgen der durchlebten Traumata für die Schutzsuchenden aus psychologischer Sicht. Was macht es mit Menschen, die trauern, wenn um sie herum die meisten anderen ebenfalls trauern? Wie gehen Kinder mit Verlust um? Und welche Rolle spielt Hoffnung?
Ethik (Thema)
Immanuel Kants pädagogisches Vermächtnis
Wie Kant den pädagogischen Prozess gedacht hat, um das verwirklichen zu können, was er für das Wesen des Menschen bestimmt hatte, ist für uns noch heute von ungebrochener Aktualität.
Warum ist Erziehung notwendig, wie kann sie philosophisch begründet werden und gelingen? Immanuel Kants Überlegungen zur Pädagogik geben grundlegende und zeitlose Anregungen für eine praktische Orientierung auf ein Leben, das es möglichst frei und moralisch integer zu führen gilt. Im Geist der Aufklärung zeigen seine Schriften uns auch heute noch, wie der Mensch einen Ausweg aus seiner immer wieder drohenden Unmündigkeit finden kann.
Listicles, YouTube-Videos, ChatGPT und jede Menge Content: Nach "Salonfähig" die neue Romansatire von Elias Hirschl.
Die Welt geht unter. Doch bis dahin arbeitet die Erzählerin in Elias Hirschls neuem Roman in der Content-Farm Smile Smile Inc. und schreibt sinnbefreite Listen-Artikel, die Clicks generieren sollen. (Nummer 7 wird Sie zum Weinen bringen!) Die sind genauso bedeutungslos wie die Memes und YouTube-Videos, die ihre Kolleginnen produzieren.
Ein mitreißender Essay über die Conditio humana in Zeiten des Klimawandels mit einem Vorwort von Luisa Neubauer.
»Bruno Latour riet mir: Es ist wichtig, Nikolaj Schultz zu lesen. Er hatte recht.« Hans Ulrich Obrist
Hitzewelle in Paris. Nachts liegen die Menschen schlaflos in verschwitzten T-Shirts unter ihren Zinkdächern. Soll man nicht besser die Klimaanlage anschalten? Oder macht das alles noch schlimmer? Und was ist eigentlich mit dem billigen T-Shirt, das über Tausende Kilometer nach Europa geschafft wurde? Der Autor bekommt Panik, will den Temperaturen und seinem schlechten Gewissen entfliehen. Er macht sich auf nach Porquerolles. Doch auch die Insel ist nicht länger unberührt, sondern ein überlaufenes Touristenziel. Im Sommer ist das Wasser knapp. Die ikonische Plage d'Argent wird von den Einheimischen nur noch »Bakterienstrand« genannt - wie in einem Prozess der umgekehrten Alchemie wird aus Schönheit Schmutz, aus Silber Dreck.
Zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren es die Physiker, die das naturwissenschaftliche Weltbild revolutionierten. Heute sind es die Biologen, die unser Verständnis der Erkenntnis- und Lebensprozesse radikal verwandeln: Sie ergründen das Geheimnis des Bewusstseins und zeigen, dass der Beobachter und das Beobachtete, das Subjekt und das Objekt, im Akt des Erkennens unauflösbar miteinander verbunden sind. Die Welt, in der wir leben, ist nicht unabhängig von uns; wir bringen sie buchstäblich selbst hervor.
Zu den Protagonisten dieses neuen Denkens in der Naturwissenschaft gehört der berühmte Neurobiologe und Systemtheoretiker Humberto R. Maturana.
Das Leben hat sich auf unserem Planeten zu einer unermesslichen Fülle von Formen ausdifferenziert, die in komplexen Weisen interagieren. Durch die Zerstörung unserer natürlichen Umwelt bedrohen wir das Wunder der globalen Biodiversität in seinem Fortbestand. Dabei verdrängen wir, dass auch die Menschheit weiter von der Produktivität jener Ökosysteme abhängig bleibt, zu denen sich das Leben evolutionär organisiert hat.
Das Plädoyer des Bestseller-Autors und Philosophen Michael J. Sandel gegen die immer stärker um sich greifende Kommerzialisierung unserer Lebensbereiche
In unserer Welt scheint heute so gut wie alles käuflich zu sein. Selbst Lebensbereiche, deren Wert eigentlich unbezifferbar ist - Gesundheit, Politik, Recht und Gesetz, Kunst, Sport, Erziehung, Familie und Partnerschaft - haben im freien Markt ihren Preis. Aus unserer Marktwirtschaft ist eine Marktgesellschaft geworden. Hellwach, lebensnah und zugänglich spürt Michael J. Sandel in seinem internationalen Bestseller »Was man für Geld nicht kaufen kann« den moralischen Grenzen des Marktes nach:
Immer wieder erreichen uns Informationen und Bilder von schlimmsten Zuständen in landwirtschaftlichen Betrieben und doch haben sich inzwischen auch einige vorbildliche Strukturen ausgebildet. Aber: Tierhaltung und Tierwohl - geht das überhaupt zusammen? Die Beiträge in diesem Buch, alle von renommierten Expertinnen und Experten, zeigen anhand einer eingehenden Bestandsaufnahme gegenwärtiger Missstände und der Darstellung möglicher Alternativen insbesondere im biologischen Landbau: Ja, es geht -
Dem Problem des prekären, gefährdeten Lebens kommt in Judith Butlers Werk eine zentrale Stellung zu. Dabei wird es stets im Zusammenhang mit den sozialen, diskursiven und geschlechtlichen Normen verhandelt, die das menschliche Leben bis in seine intimsten Facetten prägen und die für abweichende Körper und Lebensformen mitunter tödlich sein können. Auch Frédéric Worms berührt mit seinen Überlegungen zum kritischen Vitalismus, zu Fürsorge und Care-Arbeit aktuelle gesellschaftliche Debatten wie jene zum politischen Umgang mit Geflüchteten. In diesem Band erkunden die beiden Philosophen die Aporien und Ambivalenzen in ihrer Erörterung der Fragen: Was ist ein erträgliches Leben? Unter welchen Umständen lässt sich ein Leben (nicht mehr) aufrechterhalten? Wann wird ein gefährdetes Leben unmöglich?
Wie organisieren wir uns, um gemeinsam Ziele zu erreichen.
Während eine Krise die nächste ablöst, fehlen nach wie vor die Konzepte und Strategien, um Kooperation zu verstehen und zu organisieren. Martin Kornberger geht davon aus, dass die eingespielten Modi kollektiven Handelns - von Märkten bis zu Hierarchien, von Institutionen bis zu Bewegungen - nur ein begrenztes Reservoir an Möglichkeiten bieten, um neue Formen offener, vernetzter und transsektoraler Kooperation zu untersuchen oder gar neu zu erfinden. Ausgehend von zahlreichen Beobachtungen aktueller Phänomene, von der Flüchtlingskrise bis zu COVID, entwickelt Kornberger eine Theorie der Kooperation und Organisation von Märkten und Menschenmengen, Bewegungen und Gruppenformationen.