Die Reue des Prometheus

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Von jeher muss der Mensch seinen »Stoffwechsel mit der Natur« organisieren. Für Marx war der wichtigste Faktor dabei die Arbeit. Als Prometheus, dem Mythos zufolge, das Feuer auf die Erde brachte, kam ein weiterer entscheidender Input hinzu. Kehrte Prometheus heute auf die Erde zurück, würde er seine Gabe womöglich bereuen, schließlich droht nicht weniger als die Ekpyrosis, der Untergang der Welt im Feuer. Die Katastrophe verhindern kann nur ein neuer energetischer Pazifismus.

ISBN 978-3-518-02985-5 12,00 € Portofrei Bestellen

Seit Hunderttausenden Jahren wird das Feuer genutzt, um Nahrung zu garen und Werkzeuge zu härten. In diesem Sinne lässt sich sagen: Alle Geschichte bedeutet die Geschichte von Applikationen des Feuers.
Doch wo Bäume sich vormals nur je einmal verbrennen ließen, verschoben sich die Gewichte der Faktoren Arbeit und Feuer mit der Entdeckung unterirdischer Lagerstätten von Kohle und Öl. Die moderne Menschheit, so Peter Sloterdijk, kann als ein Kollektiv von Brandstiftern gelten, die an die unterirdischen Wälder und Moore Feuer legen.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Die Klimakrise ist unbestreitbar und prominent in den Medien. Nur wenige mahnen behutsam, viele alarmistisch. Apokalyptisch prognostiziert die »Letzte Generation« »Milliarden Tote« in naher Zukunft. Dem Ganzen will der Philosoph Peter Sloterdijk einen Überbau verpassen, wohlwissend, dass »die Temperaturen steigen, der Kongress tanzt«, dass also die weltweiten Maßnahmen nicht ausreichen, den wütenden »Brandstifter« Mensch zu stoppen. Von Josef KönigSpektrum 17.10.2023

Peter Sloterdijk, der Philosoph, Kulturwissenschaftler und Publizist, hat mit seinen Büchern und Abhandlungen viele Debatten ausgelöst: Im Jahr 1983 erschien sein Buch „Kritik der zynischen Vernunft“, ein Buch in zwei Bänden mit fast 1000 Seiten; ein Bestseller, der ihn unverzüglich bekannt und berühmt machte. Nun kommt, 40 Jahre später, sein kleinstes Buch, ein Buch von nur 80 Seiten. Es ist ein historisch und aktuell interessantes Buch, zwar schwierig zu lesen, aber so spannend, dass es gleich nach Erscheinen ausverkauft war und rasch nachgedruckt werden musste. Doch was steckt hinter dem seltsamen Titel „Die Reue des Prometheus“? Von Udo E. Simonis Sonnenseite 14.06.2023

Den Klimawandel verstehen - eine „feuerhistorische“ Analyse: Peter Sloterdijk legt mit seiner sprachmächtigen Publikation „Die Reue des Prometheus. Von der Gabe des Feuers zur globalen Brandstiftung“ eine alternative Ideen- und Menschheitsgeschichte vor. Peter Sloterdijk geht mit seiner Geschichte der Feuernutzung zurück bis Prometheus. Nach der griechischen Mythologie war Prometheus ein Gott und entstammte dem Göttergeschlecht der Titanen. Prometheus brachte der Menschheit das Geschenk des Feuers. Dafür wurde er von Zeus bestraft: Prometheus wurde an einen Felsen gekettet und ein Adler aß jeden Tag ein Stück seiner Leber. Peter Sloterdijks Ausgangspunkt ist eine Aussage von Karl Marx, der die menschliche Arbeit als einen „Prozess zwischen dem Menschen und der Natur“ definiert hat: Prozess, worin der Mensch seinen Stoffwechsel mit der Natur durch seine eigene Tat vermittelt, regelt und kontrolliert. Er tritt dem Naturstoff selbst als eine Naturmacht gegenüber. Die seiner Leiblichkeit angehörigen Naturkräfte, Arme und Beine, Kopf und Hand, setzt er in Bewegung, um sich den Naturstoff […] anzueignen. Auf dieser Grundlage zeichnet Sloterdijk das Bild einer neuen Weltgeschichte. Die Geschichte der „bisherigen Menschheit“ ist die „Geschichte von Applikationen des Feuers“. Von Marcel Baumann Literatur Kritik 15.03.2023

Sind wir alle Pyromanen, Herr Sloterdijk? Mit dem Feuergeschenk des Prometheus setzt die menschliche Zivilisation ein. Beginn einer fatalen Fehlentwicklung? Im Gespräch über sein soeben erschienenes Buch Die Reue des Prometheus erläutert Peter Sloterdijk, wie der Mensch zum Brandstifter wurde und was das für eine künftige Öko-Revolution bedeutet. [Interview] Mit Svenja Flasspoehler → Philosophie Magazin 13.03.2023

PressenotizPerlentaucher

Weitere Pressestimmen:

»Das Buch dürfte als strategische Intervention zu interpretieren sein, die zwar geophysikalische Realitäten anerkennt, zugleich aber allzu linke Antworten auf die bevorstehenden Umbrüche neutralisieren soll.« Daniel Hackbarth WOZ Die Wochenzeitung 18.05.2023

»[Sloterdijks] Analysen der Gegenwart sind bestechend, viele seiner Ausführungen ... sind so interessant und glänzend formuliert, dass man sie gleich noch einmal hören will.« Wolfgang Schneider Frankfurter Allgemeine Zeitung 15.05.2023

»... eine stimmige politische Philosophie für die Ära der Klimakrise und die Fridays-for-Future-Bewegung.« Max Florian Kühlem Berliner Zeitung 28.03.2023

»Es ist keine Übertreibung, seine Analyse als ideengeschichtliche Pflichtlektüre beim Nachdenken über den Klimawandel zu betrachten. Sloterdijk kommt ohne moralische Übertöne und ohne anstrengende Belehrungen aus. Seine Analyse lädt vielmehr ein zur Selbstreflexion und zur Selbstkritik.« Marcel Baumann literaturktitik.de 22.03.2024

»Viele schreiben über das Klima-Fiasko. Aber keiner findet dafür eine so originell deklinierte Theorie wie Peter Sloterdijk.« Hans-Jürgen Jakobs Handelsblatt 10.03.2023

Der Autor:

Peter Sloterdijk wurde am 26. Juni 1947 als Sohn einer Deutschen und eines Niederländers geboren. Von 1968 bis 1974 studierte er in München und an der Universität Hamburg Philosophie, Geschichte und Germanistik. 1971 erstellte Sloterdijk seine Magisterarbeit mit dem Titel Strukturalismus als poetische Hermeneutik. In den Jahren 1972/73 folgten ein Essay über Michel Foucaults strukturale Theorie der Geschichte sowie eine Studie mit dem Titel Die Ökonomie der Sprachspiele. Zur Kritik der linguistischen Gegenstandskonstitution. Im Jahre 1976 wurde Peter Sloterdijk von Professor Klaus Briegleb zum Thema Literatur und Organisation von Lebenserfahrung. Gattungstheorie und Gattungsgeschichte der Autobiographie der Weimarer Republik 1918–1933 promoviert. Zwischen 1978 und 1980 hielt sich Sloterdijk im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (später Osho) im indischen Pune auf. Seit den 1980er Jahren arbeitet Sloterdijk als freier Schriftsteller. Das 1983 im Suhrkamp Verlag publizierte Buch Kritik der zynischen Vernunft zählt zu den meistverkauften philosophischen Büchern des 20. Jahrhunderts. 1987 legte er seinen ersten Roman Der Zauberbaum vor. Sloterdijk ist emeritierter Professor für Philosophie und Ästhetik der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und war in Nachfolge von Heinrich Klotz von 2001 bis 2015 deren Rektor.

Der Autor auf Wikipedia

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Die Reue des Prometheus
- Robert Habeck und Peter Sloterdijk über das fossile Zeitalter
Udo Keller Stiftung Forum Humanum Youtube 13.07.2023

 

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Die Schöne Lesung mit Maja Göpel und Peter Sloterdijk
radioeins Youtube 13.05.2023

Erstellt: 18.10.2024 - 08:51  |  Geändert: 18.10.2024 - 09:29

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