Plädoyer gegen die Perfektion
Ethik im Zeitalter der genetischen Technik

Jeder neue Durchbruch, den die Genetik erzielt, bedeutet Verheißung und Dilemma zugleich: Einerseits werden wir künftig in der Lage sein, tödliche Krankheiten wirksam zu bekämpfen und zu verhindern. Andererseits gibt uns dieses neue Wissen die Werkzeuge an die Hand, die Natur manipulieren und so uns selbst sowie unsere Kinder nach unseren Vorlieben optimieren zu können.
Der weltbekannte Philosoph Michael J. Sandel analysiert die Fortschritte und Möglichkeiten der Gentechnik aus moralischer Sicht: Welchen Einfluss hat das genetische Perfektionsstreben auf Sicherheit und Fairness? Wie verändert es das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern? Und wo liegen die moralischen Grenzen der biotechnologischen Möglichkeiten?
Mit einem Vorwort von Jürgen Habermas.
REZENSION: Dass Philosophen sich jenseits erkenntnistheoretischer Fragestellungen mit handfesten lebenspraktischen Problemen auseinandersetzen, ist nach wie vor eher die Ausnahme als die Regel. Dass sie sich dabei in einer allgemeinverständlichen Sprache ausdrücken, ist noch seltener – vielleicht auch deshalb, weil eine kritische Kommentierung umso schwerer fällt, je weniger klar ist, was eigentlich gemeint ist. Bei Michael Sandels Buch ist völlig klar, worum es geht und welche Position der Autor vertritt. Schon der Titel verdeutlicht, welche Orientierung gegenüber den Offerten der Gentechnologie empfohlen wird: Widerstand gegen die Perfektion, gegen die „genetische Zurichtung“, gegen die Versuchung der Manipulation von Geschlecht, Größe, Gedächtnis oder Muskeln. norbert-lammert.de 2008
Pressenotizen Perlentaucher
»Was für ein grandioser Essay!« Frankfurter Rundschau
Erstellt: 28.07.2025 - 17:26 | Geändert: 28.07.2025 - 17:42