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Themenauswahl
Können wir unserer schulischen Bildung und unseren Bildungsmedien (noch) trauen? Und was heißt es eigentlich konkret, diesen staatlich autorisierten Instanzen und Medien Vertrauen zu schenken? Nach einem Überblick zum Thema aus theoretischer und empirischer Perspektive wird die Frage des Vertrauens in die gesellschaftliche Institution der Bildung in den Blick genommen. Aus biografietheoretischer Perspektive wird zudem beleuchtet, wie Vertrauen und Selbstvertrauen in individuellen Bildungsprozessen als soziale Ressource fungieren.
Dieser Essay ist »die erste systematische und vergleichende Studie über das weit verbreitete System des Geschenkaustauschs und die erste Deutung seiner Funktion im Bezugsrahmen der gesellschaftlichen Ordnung. Mauss zeigt hier, was die eigentliche Natur und fundamentale Bedeutung solcher Institutionen wie des Potlatsch und des Kula ist, die uns auf den ersten Blick befremdlich oder sogar sinnlos und unverständlich erscheinen. Und wenn er uns zeigt, wie sie zu verstehen sind, erschließt er uns nicht nur den Sinn bestimmter Bräuche, etwa der nordamerikanischen Indianer, sondern zugleich den Sinn analoger Bräuche in früheren Phasen der überlieferten Geschichte und überdies den Sinn von Praktiken unsere eigenen Gesellschaften in der gegenwärtigen Zeit.
Die russische "Mittelschicht" ist seit dem Ende der Sowjetunion ein wissenschaftlich wie gesellschaftlich viel beachtetes Thema. Im Kontext der postsozialisten Umbrüche galt sie im politischen Diskurs als Indikator für eine erfolgreiche Transformation hin zur Marktwirtschaft. Doch kann es im heutigen Russland, einem Land, in dem die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung über 83 Prozent des Haushaltsvermögens verfügen, überhaupt eine "Mittelschicht" geben? Bernhard Braun löst sich in seinem Buch von eurozentrischen Entwicklungsnarrativen und nähert sich der Frage durch ethnographische Forschung an.
Ermordet, weil sie Frauen waren: das traurige System männlicher Gewalt. "Statt zu fragen, warum Frauen nicht früher aus diesen Beziehungen gehen, sollten wir fragen, warum diese Männer gewalttätig sind."
60 tote Frauen in den Jahren 2020 und 2021. 319 ermordete Frauen innerhalb von 11 Jahren. In den meisten Fällen war der Täter der Partner oder Ex-Partner. So sieht die traurige Statistik aus, weshalb Österreich immer wieder als "Land der Femizide" bezeichnet wird - und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn fast allen Morden geht oft jahrelange psychische und physische Gewalt voraus.
Viele der Wörter, denen sich David Whyte in diesen kurzen Essays zuwendet, scheinen vertraut zu sein. Von »Freude«, »Ehrlichkeit« und »Berührung« meinen wir zu wissen, was sie bedeuten. In den Betrachtungen des britisch-amerikanischen Dichters gewinnen diese Begriffe eine neue, unerwartete Strahlkraft, sie beginnen zu funkeln. »Zuwendungen« fängt an mit dem Wort »Allein« und endet mit »Zorn«. Beide Begriffe meinen wir zu kennen - und halten sie für wenig vielversprechend. Aber: »Allein sein zu wollen, bedeutet, eine gewisse Gastfreundschaft durch das Gespräch zurückzuweisen und sich einer anderen Tür und einer anderen Art von Begrüßung zuzuwenden, die nicht unbedingt von menschlichem Vokabular definiert ist.« Und: »In seinem reinem Zustand ist Zorn das Maß dafür, wie weit wir in die Welt verstrickt sind und durch die Liebe in all ihren Einzelheiten verletzlich werden.«
Die große Entdeckung: Stefan Heyms auf Deutsch bisher unveröffentlichter Roman! Algerien, Winter 1942: Die Welt steht in Flammen. Die Fronten der deutschen Wehrmacht bröckeln. Drei Nationen streiten um jeden Quadratmeter des nordafrikanischen Sandbodens: Die Amerikaner mit einem naiven Glauben an das Gute im Menschen, die deutsche Wehrmacht, ein verkommener Haufen, an dessen Spitze zynische Männer ihre Eigeninteressen verfolgen. Und die Franzosen, die dem Vichy-Regime nahestehen und als Kolonialherren um ihre Zukunft bangen.
Über eine zerrissene Welt, voller Zärtlichkeit und Wut.
Das Dorf liegt in Nordsyrien, nahe zur Türkei. Jeden Sommer verbringt Leyla dort. Sie riecht und schmeckt es. Sie kennt seine Geschichten. Sie weiß, wo die Koffer versteckt sind, wenn die Bewohner wieder fliehen müssen. Leyla ist Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden. Sie sitzt in ihrem Gymnasium bei München und in allen Sommerferien auf dem Erdboden im jesidischen Dorf ihrer Großeltern. Im Internet sieht sie das von Assad vernichtete Aleppo, die Ermordung der Jesiden durch den IS und gleich daneben die unbekümmerten Fotos ihrer deutschen Freunde. Leyla wird eine Entscheidung treffen müssen.
Mehr als 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Jede Flucht hat ihren Grund. Fluchtursachen, nicht Flüchtlinge müssen bekämpft werden. Wofür sind wir mit unserem Wirtschaftssystem und unserem Lebensstil verantwortlich? Und wozu verpflichtet uns diese Verantwortung? Diesen Fragen geht das Buch nach und macht Vorschläge zur Bekämpfung des Hungers, der Klimakrise und der sozialen Ungerechtigkeit. Zugleich werden die deutsche und europäische Flüchtlingspolitik und die Zustände bei der Abschiebepraxis, an den EU-Außengrenzen und bei der Seenotrettung kritisiert. Hier wird ein humaner Flüchtlingsschutz verlangt - und sehr konkret vorgeschlagen.
Wer will David Hauser, Geschäftsführer der Firma AIRDROP, loswerden? David Hauser erinnert sich nicht, wie er in die Box geraten ist. Seine Firma AIRDROP stellt sogenannte Rückführungsboxen her, in denen Asylbewerber, deren Aufenthaltsgenehmigung abgelehnt worden ist, mittels eigens hierfür entwickelter Flugzeuge in ihre Herkunftsregionen zurückbefördert werden. Kurz vor dem Abwurf kommt Hauser zu Bewusstsein und findet sich wenig später in einer kargen, wüstenähnlichen und doch bergigen Landschaft wieder, in fremder Kleidung und mit gefälschten Papieren. Wo ist er? Syrien? Afghanistan? Wie konnte er, ohne es bemerkt zu haben, in die Box gesteckt worden sein? Er weiß ja, dass nicht alle hinter seinen Unternehmungen stehen - ganz vorn dabei sein sich linken Idealen verschriebener Vater -, aber wer würde so weit gehen, ihn auf diese Weise auslöschen zu wollen?
In der Pandemie haben wir erlebt, wie es ist, wenn Grenzen geschlossen werden und die eigene Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Für diejenigen, die den »falschen« Pass, die »falsche« Staatsbürgerinnenschaft oder keinen gültigen Aufenthaltsstatus besitzen, gelten solche Einschränkungen schon lange.Doch es lassen sich auch viele andere Geschichten über Migration, Flucht und gesellschaftliche Teilhabe erzählen, die Mut machen und diesen Zustand ändern können. In 16 Reportagen berichtet Lukas Geisler von unzähligen zivilgesellschaftlichen Initiativen, Projekten und Menschen, die sich für eine andere, eine offene Gesellschaft einsetzen.