Lässt sich der koloniale Genozid in Amazonien messen? Forscherstreit über Pollen in Seen und die CO 2 -Konzentration der Atmosphäre als Maß der vorkolonialen Bevölkerung im Regenwald. Von Norbert Suchanek, Rio de Janeiro Neues Deutschland 09.07.2021
Kolonialismus (Thema)
Frantz Fanon (1925–1961) hat mit seinem Buch »Die Verdammten dieser Erde« 1961 einen Klassiker der radikalen politischen Theorie geschrieben, der von Befreiungsbewegungen aus dem globalen Süden ebenso wie von der Studierendenbewegung in den westlichen Metropolen als »Bibel der Dekolonisierung« begeistert aufgenommen wurde.
Philipp Dorestal rekonstruiert Fanons Gedankengebäude und zeigt dessen inneren Zusammenhang unter Rückgriff auf bisher auf Deutsch noch nicht vorliegende Schriften zu Psychiatrie und Politik auf.
Israel/Palästina ist die sinnbildliche Hochspannungsleitung: Wer sie berührt, den trifft der Schlag. Unter Starkstrom wird auch der Konflikt diskutiert - oft jedoch ohne eine gemeinsame faktische Grundlage für ein Gespräch zu haben. Doch wie konnte der Konflikt in Israel/Palästina überhaupt solch tödliche Ausmaße erreichen? Dieses Buch stellt die ethnischen Säuberungen und wirtschaftlichen Verbrechen in den Fokus, die den Nahen Osten in den vergangenen anderthalb Jahrhunderten geprägt haben.
Debatten um Klima, historische Verantwortung und nationale Wirtschaft sind in Deutschland von Bullshit-Diskursen durchzogen. Anstelle ernsthafter Auseinandersetzung um das koloniale Erbe sowie der ausgelagerten Klimazerstörung pflegen wir ein entrücktes Selbstbild.
Wie ist diese Diskrepanz aufzulösen? Nur mit einer bedingungslosen Schuldenstreichung für den Globalen Süden!
Zusammenhänge von Völkermord, Rassismus, Imperialismus und Kolonialismus
»Stop genocide«, »Schluss mit dem Genozid«, wird auf vielen Demonstrationen gefordert: Infolge der israelischen Kriegsführung in Gaza ist das Thema im Fokus wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Der Internationale Gerichtshof prüft einen Vorwurf, der schwerer kaum wiegen kann: Genozid, das größte Verbrechen im Völkerstrafrecht, kennzeichnet die Absicht, eine nationale, ethnische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören.
Hélène Cixous ist 1937 in Algerien geboren und hat dort ihre Kindheit verbracht. Die Erfahrung des kolonialen Algerien, des Vichy-Regimes, des Status als Französisch sprechende Juden, als Tochter einer aschkenasischen deutschen Mutter und eines sephardischen algerischen Vaters reflektiert Cixous seit Jahrzehnten in ihrem Werk. In zahlreichen Facetten dekonstruieren die Texte dieses Bandes das koloniale Projekt mit seinen etlichen Ebenen der Unterdrückung.
Das einzigartige Standardwerk zum wichtigsten Kriegsverbrecherprozess neben den Nürnberger Prozessen, verfasst von Gary Bass, Professor für Internationale Beziehungen an der Princeton University. Der im Westen wenig beachtete Prozess gegen 28 Mitglieder der japanischen militärischen Führung fand nach dem Zweiten Weltkrieg in Tokio statt.
Wie bei der Aushandlung der Friedensbedingungen für Deutschland ging es auch hier nicht allein um die Verfolgung und Ahndung der Kriegsverbrechen, sondern um die Aushandlung einer neuen Ordnung nach dem Krieg. In diesem Fall einer neuen Ordnung für Asien - hier wurde dessen koloniale Vergangenheit verhandelt, aber auch die Zukunft Asiens in einer Welt des Kalten Kriegs.
Was damals eine Schlagzeile Wert war – aus heutiger Sicht.
Schlagzeilen in den Zeitungen bestimmen, was wichtig ist – aus Perspektive der Zeitgenossen. Dem historischen Blick zeigt sich ein ganz anderes Bild. Klaus Zeyringer erzählt fulminant von mehr als fünfzig historischen Ereignissen, wie sie damals in der Presse wahrgenommen wurden, und die Historikerin Ursula Prutsch präzisiert deren Bedeutung und Auswirkungen aus heutiger wissenschaftlicher Sicht ...
Der Spätfaschismus ist das Nach- und Fortleben von Kolonialismus und Sklaverei, die autoritäre Freiheit des Siedlers und Soldaten. Er ist die antisemitische Scheinrevolte gegen die abstrakte Macht des Kapitals und die nostalgische Fantasie geschichtslos gewordener Gesellschaften. Er ist Genderpanik und Transfeindlichkeit. Er ist neoliberal und reaktionär. Der Spätfaschismus folgt keiner Anleitung und keiner historischen Analogie. Er hat seine eigenen Vorstellungen von Freiheit und Pluralität, Sexualität und Utopie. Nur wenn er in seinen Widersprüchen und Wandlungen erkannt wird, kann er bekämpft und können ihm solidarische Lebensweisen entgegengesetzt werden.
Der Surrealismus war nicht nur eine Kunstbewegung - er war eine politische Kraft. Surrealist:innen kämpften gegen Faschismus und Kolonialismus, unterstützten die Spanische Republik und hinterließen ein Erbe radikaler Poesie, Malerei, Fotografie und kritischer Theorie.
Dieses Buch bespricht die Gaza-Krise nach dem 7. Oktober 2023 aus der Sicht des „Globalen Südens“ und widerspricht so logischerweise dem Narrativ, welches die Sicht der Kolonialländer darstellt. Das vorliegende Buch deckt den Zeitraum ab, von Oktober 2023 bis zur zu dem sich langsam entwickelnden Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon, an der nördlichen Grenze der von Israel beanspruchten Gebiete Ende Juni 2024.
